Die Olsen Brothers im Song des Tages 138

Die Geschichte eine ESC-Finales oder der Olsen Brother mit “Fly On The Wings Of Love”

13. Mai 2000

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https://www.youtube.com/watch?v=F-JwiYlg5Gc

Huch, es gibt Augenblicke, da fragt man sich wirklich wo die Zeit geblieben ist. Mit unserem heutigen Song des Tages gehen wir zurück in das Jahr 2000. Dieser Song wird also heute volljährig. Ganz Deutschland befand sich am 13. Mai 2000 wieder im ESC-Fieber, das zwei Jahre zuvor durch Guildo Horn & seine Orthopädischen Strümpfe, zusammen mit den Songwritern Michael Holm und Alf Igel zu neuem Leben erweckt wurde.

Hinter Alf Igel verbarg sich kein geringerer als Stefan Raab, der ja nun auch schon ein paar Tage sein Frührentnerdasein frönt. Genau dieser Stefan Raab war auch bei diesem Grand Prix wieder dabei und vertrat Deutschland mit „Wadde Hadde Dudde Da?“. Genau das war der Grund, warum überall in Deutschland große Grand-Prix-Partys gefeiert wurden. Jeder wollte den schrägen Auftritt des musikalischen Moderators und seiner Band sehen. So war man sich sicher, dass Deutschland wohl kaum gewinnen konnte, aber zumindest an den Landesgrenzen wollte man dafür sorgen, dass Stefan Raab auch angemessen mit Punkten bedacht wird.

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https://youtu.be/pJgszpNj7dY

Seit einem Jahr war der ehemalige Viva-Moderator nun Gastgeber von „TV-total“ und wollte dem ESC zum 2. Male seinen Stempel aufdrücken. So warteten alle in Deutschland auf die Startnummer 15, mit der Stefan Raab & die Bekloppten in Rennen geschickt wurden. Große Namen waren an diesem Abend auch nicht dabei. Allein die Olsen Brothers landeten in den 70er Jahren mit „Marie Marie“ einen kleinen Hit in Deutschland. Aber wer wollte schon zwei in die Tage gekommene grauhaarige Herren beim ESC sehen? Zwei Favoriten hatten die Wettbüros für die Veranstaltung auserkoren: Den Beitrag aus Estland „Once In A Lifetime“ mit Ines, der es auf Platz 4 schaffte, und wie zu dieser Zeit noch traditionel den britischen Beitrag. Dieser wurde von Nicki French interpretiert. Doch “Don’t Play That Song Again” landete nur auf dem 16. Platz.

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https://www.youtube.com/watch?v=s-DqhgvRsrE

Justieren wir das Rad der Zeit also noch einmal etwas genauer auf den Abend am 13. Mai in Stockholm. Der 45. Eurovision Song Contest fand vor einer Rekordkulisse statt: 13.000 Zuschauer fanden Platz im weiten Rund der Globen Arena, in denen normal Eishockey gespielt wird. Das war wohl auch der Grund dafür, dass es dort alles andere als mollig warm wurde. Vielleicht war es auch ausschlaggebend, dass die beiden älteren Herren aus Dänemark ihre Jacketts anbehielten. Einen unscheinbareren Eindruck bei einem Auftritt hatte bis dahin kaum jemand in der bisherigen Grand Prix-Geschichte hinterlassen. Aber dann packten die beiden einen Ohrwurm aus, wie es ihn seit Nicoles „Ein bisschen Frieden“ nicht mehr im Wettbewerb gegeben hatte.

Ich selbst verbrachte diesen Abend auf einer dieser Grenzpartys, bei der man sich bereits in das Netz des Nachbarlands eingebunden hatte, um anschließend für viel Geld für Stefan Raab zu voten. Es war mucksmäuschenstill in diesem Augenblick und jeder Zwischenruf wurde sofort mit einem „Pssss“ oder „Ruhe“ unterbunden. „Die beiden Opas sind geil!“, war dann der erste Kommentar nach dem die Olsen Brothers „Fly On The Wings Of Love“ zu Ende gesungen hatten und statt sich auf die lang erwartete Startnummer 15 zu konzentrieren, begannen Diskussionen, ob man nicht besser für den Dänischen Beitrag voten sollte.

Keine Aktionen, sondern eine Melodie und der passende Gesang, der auch durchaus schon beim Grand Prix de la Chanson Mitte der 1960er Jahre hätte antreten können, siegte an diesem Abend und wurde mit riesigem Abstand Sieger dieses Wettbewerbs. Dänemark gewann zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest, wie schon 1963 mit einem Geschwisterpaar. Damals in London waren es Grethe & Jørgen Ingmann, an diesem besonderen ESC-Abend die Olsen Brothers.

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