Das ESC-Tagebuch, Teil 6

Es ist eine gewaltige Arbeit, die Petra mit dem ESC-Tagebuch übernommen hat. Dennoch wird es hoffentlich für sie, ihre Bandmitglieder und auch viele Leser, die ihren Weg auf SCHmusa verfolgen eine bleibende Erinnerung sein. Vor allem alle, die den ESC nur konsumieren können sich so eine Vorstellung bilden, wie viel Schweiß und Tränen hinter jedem einzelnen Musikstück stecken.

Warten ist ein Kunst, die nicht jedem liegt

Mittwoch, 24.03.2021
Das mit den Handyaufnahmen muss endlich ein Ende haben. Frank hat mir eine Soundkarte geschenkt, die ich an meine Anlage anschließen kann. Ich muss mir nur mal in den Hintern treten, um die dazugehörigen Programme zu installieren und mich durch die Gebrauchsanweisungen kämpfen. Allein bekomme ich es nicht hin und so installiere ich einen Teamviewer und kontaktiere Frank, der mich durchs Programm führt. Nach fast 2 Stunden kenne ich die Oberfläche des Programms und kann mit Aufnahmen jetzt selbst starten.
Da die letzte Aufnahme von Beccah´s Bekannten, dem Rapper, wenig bis gar keine Begeisterung bei uns auslöste, hat Frank schon mal angefangen den Song zu ändern, indem er die Melodie geändert und die Mehrstimmigkeit rausgenommen hat. Des Weiteren hat er E-Gitarrenspuren durch Keyboardspuren ersetzt, um den Song moderner zu machen. Er schickt mir eine Hörprobe, die ich sehr gut finde und bin gespannt, wie es weitergeht. In die Gruppe möchte er es noch nicht schicken und bittet mich, es auch noch nicht zu tun.

Donnerstag, 25.03.2021
Beccah fragt in der Gruppe an, was es Neues an der Front für Song 1, Distant Love, gibt und auch, ob Song 2 (I believe) mal gepostet wird und ob auch daran gearbeitet wird.
Ich rufe sie an und bitte, was Franks Part betrifft, um Geduld, da ich weiß, dass er erst etwas vorstellt, wenn es 100% gut ist und dass das seine Zeit dauert und auch, dass ich Probleme mit der Art und Weise von ihrem Bekannten habe. Leider teilt sie mir mit, dass bei den letzten Aufnahmen dieser auch komplett lustlos war und sie auch glaubt, dass er den Song 2 nicht für den ESC zur Verfügung stellen wird.
Zu meinem „Glück“ kommt auch noch die Nachricht, dass eine andere Veranstaltung, auf der u.a. Beccah und ich online singen sollten, ausfällt, da sie nicht genehmigt wurde.
Ich muss mir definitiv einen größeren Schokoladenvorrat für meine Nerven anschaffen.

Freitag, 26.03.2021
Während ich in meiner Arbeitspause eine rauche, kommt mir die Idee für eine Bühnenshow für den Song. Ein Pärchen, was hinter einer Schattenwand tanzt, um das Gefühl, was der Song ausdrücken soll, visuell zu verstärken. Tänzer kenne ich, aber es ist zu früh, um weiter zu planen.

Samstag, 27.03.2021
Kreative Schaffenspause (wie ich es hasse).

Sonntag, 28.03.2021
Eigentlich wollte ich mich heute mit Frank treffen, doch der fühlt sich leider nicht. Ich hoffe, dass es ihm bald besser geht.

Montag, 29.03.2021
Diese Ruhe ist nicht auszuhalten.

Dienstag, 30.03.2021
Die Schaffenspause hält an.
Beccah stürzt sich in die Vorbereitung für ihre Prüfungen und ich führe endlose Telefonate, wegen der Coronaschutzimpfung für meinen Sohn Alex.
Damit meine Stimme nicht einrostet, lade ich einen Gesangsfreund ein und wir trällern in einer Liveschalte bei Facebook.
Mittwoch will ich Roun Zieverink, einen Conductor bei Stage Entertainment und freier Musiker & Arrangeur, mit dem ich schon öfter auf der Bühne stand, mal anrufen, ob er bei Project ESC 2022 Lust hat mitzuwirken. Da er ein hervorragender Pianist ist, werde ich ihn fragen, ob er Lust und Interesse hat, sein musikalisches Know-how in irgendeiner Weise mit einfließen zu lassen.

“Der Neue” Roun und Beccah

Mittwoch, 31.03.2021
Oh man. Im Radio wird verkündet, dass ab Karfreitag, den 02.04. es eine nächtliche Ausgangssperre geben soll. Das bedeutet für uns, dass es fast schier unmöglich ist, sich abends mal mit dem ein oder anderen zu treffen, um Aufnahmen zu machen. Beccah hat nämlich keine Möglichkeit halbwegs professionell Aufnahmen bei sich zu Hause zu machen. Ich lege meine Treffen mit Frank auf sonntagsnachmittags. Frank will erst mal weiter allein an dem Song basteln.

10.04.2021
Ja, ich weiß…es sind 2 Wochen vergangen, in dem ich nichts geschrieben habe. Es gab auch nicht wirklich etwas zu berichten, da es auf dem ESC Kanal sehr ruhig ist.
Ich habe Roun erreicht und gefragt, ob er bei unserem ESC Projekt mitmachen möchte. Er war begeistert und hat zugesagt.

11.04.2021
Da Beccah unruhig wurde und immer wieder drängelte, ob es schon was Neues gibt, habe ich ihr erzählt, dass mir Frank eine Hörprobe geschickt hat, ich sie aber noch nicht freigeben möchte, da ich ihm das versprochen habe. Geduld ist nicht ihre Stärke, aber ich kann sie verstehen, da es meine auch nicht ist.
Am Nachmittag fahre ich zu Frank und bemerke, dass er immer ehrgeiziger wird. Während er zu Anfang noch der Meinung war, dass es eine gute Idee ist, seinen Song abzuändern und wenn er für nicht tauglich gehalten wird, man eben einen „geilen“ Song für sich hat, wird er immer kritischer und befasst sich intensiv mit dem Thema ESC-taugliche Songs. Er will was erreichen und er will, dass es gut wird.
Wir hören uns die unterschiedlichsten Musikstücke an, die ein Hit geworden sind. Ich bin der Meinung, dass man nur geringfügig beeinflussen kann, wie gut ein Song ist. Eine genaue Richtung kann man nicht geben, da Geschmäcker sich ändern und wie oft hat man bei einer ESC Veranstaltung gedacht, dass Kandidat X das Rennen macht und der ist dann weit abgeschlagen vom Gewinner gewesen.
Wir hören uns den Song „Lost“ von Blake Rose an. Was für ein Wahnsinnssong. Wenn man Frank nur die Melodie von diesem Song vorgespielt hätte, hätte er gedacht, dass man ihn auf den Arm nehmen wolle (naja, er hat es anders ausgedrückt, ich wollte es nur stilvoller rüberbringen). Zusammen mit dem Gesang ist das Stück der Hammer.
Er schmeißt den PC an und spielt mir die überarbeitete Version unseres Stückes vor. Sie ist noch nicht ganz fertig, aber ich finde sie jetzt schon toll.
Ich teile ihm mit, dass Roun mit an Bord ist und die Klavier/Synthesizer Melodien einspielen wird.

12.04.2021
Roun teilt mit, dass er auch einen Bassisten und einen Schlagzeuger mit an Bord bringen kann. Es wird wohl noch so ca. 14 Tage dauern, bis der Song einigermaßen „in Tüten“ ist. Jetzt heißt es wieder warten.

18.04.2021
Beccah meldete sich und möchte wissen, was Stand der Dinge ist.
Ich teile mit, dass ich den 3. Part des Tagebuches zu Schmusa gesendet habe und ein positives Feedback bekam. Beccah möchte es unbedingt lesen und ich schicke es ihr.
Auch der Rapper meldet sich und schon ist mein Puls wieder auf 180, denn nach meiner und Beccah´s erneuten Anfrage, wann er denn mal die „Believe“ Version auf den Markt schmeißen will, antwortet er, dass wir doch abgemacht hätten, an einer neuen Version von Distant Love arbeiten wollten, oder es halt bleiben lassen. Von dieser Abmachung weiß von uns Dreien nur niemand. Außerdem dachte er, dass das Projekt schon beendet sei, da er seit ca. 4 Wochen von Frank und mir nichts mehr gehört hatte.
Mein O-Ton in der Gruppe war:
Bevor ich was aufgebe, muss schon was Schwerwiegendes passieren. Ich kotze zwar bei einigen Situationen ab und fluche wie wild, aber aufgeben ist nicht mein Ziel. Da hatte ich schon privat zu viele Situationen, in denen so mancher aufgegeben hätte und ich mich durchgekämpft habe und wieder aufgestanden bin und es heute auch noch tue.
Mich hat mal jemand Stehaufmännchen genannt.

Vom 19.04.2021
bis 25.04.2021

sind viele private Dinge passiert. Es fand ein Horrortermin beim Zahnarzt statt, sowie die erste Impfung gegen Corona. Erinnerungen auf Facebook kommen wieder in Erinnerung, wie meine „alte“ Zero4ZeroBand einen Film zu „es war Sommer“ von Peter Maffay gedreht hat, mit anderem Text und Outfits, zum Kaputtlachen. Ich vermisse es auf der Bühne zu performen.

Der lange Weg zum Traum

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