Bobby McFerrin im Song des Tages 302

Ein besseres Motto kann es für den ersten Song des Tages im Neuen Jahr nicht geben als

“Don’t Worry Be Happy” von Bobby McFerrin

1. Januar 1988, “Don’t Worry Be Happy” steht auf Platz 1 der Deutschen Charts.

 

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https://www.youtube.com/watch?v=d-diB65scQU

 

Der Soundtrack von “Cocktail”

Nach dem Dienst bei der US-Army zieht Brian Flanagan nach New York, um Wirtschaft zu studieren. Um das Studium zu finanzieren jobbt er in einem Club. In die Bar kommen die Gäste, um sich vom Barkeeper Douglas Coughlin einen perfekten Cocktail mixen zu lassen. Der Barkeeper und der angehende Student freunden sich an und Brian lernt „Coughlins Gesetze“ kennen, die Basis für einen Kult-Cocktail. Als Dreamteam werden die beiden von einer Diskothek abgeworben und sind auch auf diesem Terrain schnell Kult.

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https://www.youtube.com/watch?v=kUwj3OE2LM4

Nun träumen beide von der eigenen Cocktail-Bar. Die nötigen 75.000 Dollar wollen die beiden auf Jamaika verdienen, wo einem Kult-Barkeeper Traumgagen gezahlt werden…

Dieser Film trägt auch den Namen des besonderen Getränks „Cocktail“ und kommt am 12. Januar 1989 in die deutschen Kinos. Da passt es doch perfekt, dass auf Platz 1 der deutschen Charts zum Jahreswechsel ein Song aus dem Soundtrack auf Platz 1 der Offiziellen Deutschen Charts steht: Bobby McFerrin mit „Don’t Worry Be Happy“.

Heute vor 30 Jahren Nummer 1 in Deutschland

Bereits im Sommer steht diese Single in den Schallplattenläden und wird zum unglaublichen Preis von 2,95 DM angeboten. Jeder nimmt diese Single wahr, doch niemand kauft sie, denn eine Single kauft man schließlich erst dann, wenn sie ganz oben in der persönlichen Gunst steht.

Während die Singles in Deutschland wie Blei in ihren Ständern liegen, entwickeln sich die Geschichten um den Song. Zunächst in den Vereinigten Staaten, denn dort kennt man den Stimmakrobaten Bobby McFerrin seit Jahren. Zunächst einmal entstand die Idee, die Lebensphilosophie „Don’t Worry Be Happy“ („Sorge dich nicht, sei glücklich!“) des indischen Gurus Meher Baba in einen Song zu packen. Aus Protest, dass es auf der Welt zu viel Streit, Zank und Krieg gab, beschloss der Guru zu schweigen. Er begann damit am 10. Juli 1925 und sprach bis zum Ende seines Lebens 44 Jahre lang kein Wort mehr. Er verständigte sich mit Handzeichen und Buchstabentafeln.

Für die Umsetzung, aus eine Titelzeile einen Song werden zu lassen, benötigte Bobby McFerrin einige Wochen, für die Aufnahme des Songs nur ein paar Stunden. Alle „Instrumente“, die man bei dieser Aufnahme zu erkennen meint, machte er mit seinem Mund bzw. schnippte sie mit seinen Fingern. „Don’t Worry Be Happy“ ist ein reiner A-Capella-Song. Wahrscheinlich ist sie die günstigste Aufnahme, die je in einem Studio vorgenommen wurde.

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https://www.youtube.com/watch?v=sJAyW4sInbs

Der Film “Cocktail” kam am 29. Juli 1988 in die Kinos. Es war der Sommerfilm, den sich Jugendliche gewünscht haben mit einem mega populären Hauptdarsteller, einer einfachen Geschichte und jeder Menge guter Musik. Neue Songs wie „Kokomo“ von den Beach Boys, „Wild Again“ von Starship oder „Don’t Worry Be Happy“ wurden mit Coverversionen erfolgreicher Songs und Originalsongs aus den 50er und 60er Jahren zu einem perfekten „Musik-Cocktail“ gemischt. Am 2. August schoss der Soundtrack in die US-Charts und kletterte bis auf Platz 2.

Die Gerüchteküche brodelt und George Bush findet gefallen am Song

Als erstes machte ein Gerücht zu „Don’t Worry Be Happy“ die Runde. Es hieß, dass McFerrin nachdem er diesen Song produziert hatte, einen Selbstmordversuch unternahm. Dann war es wie beim „Stille Post“ spielen am Kindergeburtstag. Plötzlich hieß es Bobby McFerrin hätte sich umgebracht. Schon war er im TV zu sehen und bewies, dass er sich bester Gesundheit erfreute.

Das allein hätte gereicht, dass der Song in die Charts einsteigt. Doch dann wählte US-Präsidentschafts-Kandidat George Bush den Song in einer neuen Version als seinen Wahlsong aus. Statt es laufen zu lassen und sich der Tantiemen zu erfreuen, wählte Bobby McFerrin die harte Variante und sorgte dafür, dass sein Lied nicht vom Kandidaten verwandt werden durfte. Nun war der Song in aller Munde der Amerikaner und landete am 24. September 1988 auf Platz 1 der US-Charts.

Ein solcher Erfolg blieb natürlich auch in Deutschland nicht ohne Beachtung. Die regelmäßigen Besucher von Schallplattengeschäften – dazu zählte in den 80er Jahren der große Teil aller Jugendlichen – kannten zumindest das Cover schon lange und leisteten sich die Single zum halben Preis, so dass sie auch in Deutschland in die Charts einstieg und zum Jahresende für neun Wochen ganz oben stand. Perfekte Werbung für den in Kürze in Deutschland anlaufenden Film „Cocktail“, mit dem die Geschichte im Sommer des alten Jahres angefangen hatte.

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