Kaum ein Song verkörpert das Gefühl von Freiheit und Tanzlust so sehr wie „Dancing Queen“ von ABBA. Der Hit aus dem Jahr 1976 wurde weltweit zu einer Hymne der Disco-Zeit und begeistert bis heute Menschen aller Generationen. Mit seinem pulsierenden Rhythmus, den harmonischen Vocals und der strahlenden Melodie schuf ABBA einen der bekanntesten und beliebtesten Pop-Songs aller Zeiten.

8. Mai 2002, Das “Guinness World Records British Hit Singles book” gibt 2002 das Ergebnis einer Umfage nach dem größten Hit aller Zeiten bekannt. Auf Platz findet man ABBA mit “Dancing Queen”.
4. August 1975, ABBA beginnen mit den Aufnahmen für “Boogaloo”, so hieß der Arbeitstitel von “Dancing Queen”.
16. August 1976, ABBA veröffentlichen “Dancing Queen”.
17. August 1976, auf “dem Polterabend” von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia in Stockholm präsentieren ABBA ihre brandneue Single.
11. Oktober 1976, ABBA veröffentlichen das Album “Arrival”.
Doch was macht „Dancing Queen“ so einzigartig? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Entstehungsgeschichte, die musikalischen Besonderheiten und den kulturellen Einfluss dieses zeitlosen Klassikers.
„Dancing Queen“ wurde von Benny Andersson, Björn Ulvaeus und Stig Anderson geschrieben und ursprünglich unter dem Arbeitstitel „Boogaloo“ entwickelt. Inspiriert von der US-amerikanischen Disco-Musik der frühen 1970er Jahre, insbesondere von George McCraes „Rock Your Baby“, wollten die Songwriter einen Titel schaffen, der das pulsierende Lebensgefühl der Tanzclubs widerspiegelt.
Am 5. August 1975 begann die Band mit den Aufnahmen des Albums “Arrival”. “Boogaloo” war eine der ersten Songs, die bearbeitet wurden. Dass aus dem “Schreckgespenst”, so die Übersetzung des Somali Wortes “Boogaloo”, dann die “Dancing Queen” wurde hatte einen besonderen Grund:
Einen Tag nach der offiziellen Veröffentlichung hatte die Band am 16. August 1976 die besondere Ehre, bei einem exklusiven Galadinner am Vorabend der Hochzeit von König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia in Stockholm aufzutreten. Die Veranstaltung fand im prächtigen Operakällaren, einem der renommiertesten Restaurants Schwedens, statt. Dieses historische Ambiente bildete die perfekte Kulisse für einen Moment, der ABBA für immer in den Annalen der Popmusikgeschichte verankern sollte.
Als Benny, Björn, Agnetha und Anni-Frid die Bühne betraten, war „Dancing Queen“ noch nicht offiziell veröffentlicht worden – tatsächlich wurde der Song erst am 16. August 1976 als Single herausgegeben, nur drei Tage vor der königlichen Hochzeit. Das bedeutete, dass die Hochzeitsgesellschaft eine exklusive Premiere erlebte, noch bevor das Lied die Charts eroberte.
Mit seinen schimmernden Klavierakkorden und dem leichten, schwebenden Rhythmus passte „Dancing Queen“ perfekt zur festlichen Atmosphäre des Abends. Die Gäste, darunter zahlreiche Mitglieder des schwedischen Königshauses und internationale Würdenträger, wurden Zeugen einer magischen Aufführung. Anni-Frid Lyngstad und Agnetha Fältskog lieferten eine beeindruckende Gesangsdarbietung, die das Publikum sofort in ihren Bann zog. Besonders Königin Silvia, die für ihre Eleganz und Anmut bekannt ist, schien von der Performance begeistert zu sein.
Für ABBA selbst war dieser Moment von großer Bedeutung. Nicht nur hatten sie die Möglichkeit, vor einer äußerst prestigeträchtigen Gesellschaft aufzutreten, sondern sie präsentierten auch einen Song, der später zu einem ihrer größten Erfolge werden sollte. Die Euphorie, die an diesem Abend in der Luft lag, war ein Vorgeschmack auf die weltweite Reaktion auf „Dancing Queen“ – ein Lied, das Generationen von Musikliebhabern zum Tanzen brachte.
Nach der Hochzeit wurde „Dancing Queen“ offiziell in den internationalen Musikmarkt eingeführt und erreichte schnell die Spitze der Charts in zahlreichen Ländern. Doch für ABBA wird dieser erste Auftritt immer ein ganz besonderer Moment bleiben – ein königlicher Start für einen wahrhaft legendären Hit.
Kommen wir noch einmal zurück auf die Veröffentlichung der Single “Dancing Queen”. Keine Single ohne B-Seite. Auch die hatte einiges zu bieten. “That’s Me” erfreute – wie grundsätzlich üblich bei ABBA- Scheiben – die Fans, denn auch dieser Song war ein sensationeller Ohrwurm.
„Dancing Queen“ kombiniert perfekt die Elemente von Pop und Disco. Der Song beginnt mit einem markanten, eingängigen Klaviermotiv, das sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die sanften und harmonischen Lead-Vocals von Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad verleihen dem Lied seine emotionale Tiefe.
Das Ergebnis? Ein Song, der nicht nur in den Diskotheken gefeiert wurde, sondern bis heute Menschen dazu bringt, das Tanzbein zu schwingen. Für viele Menschen, die in dieser Zeit aufgewachsen sind, gehört dieser Song häufig zu den “Hits ihres Lebens”.
Nach seiner Veröffentlichung stieg „Dancing Queen“ in vielen Ländern an die Spitze der Charts. Es wurde der einzige Nummer 1-Hit in den USA. Auch in Großbritannien, Australien, Belgien, Brasilien, Irland, Mexiko, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Rhodesien, Südafrika, Schweden und Deutschland. “Dancing Queen” wurde ein Megahit. Doch mehr als nur eine Chartplatzierung zählt der kulturelle Einfluss des Songs:
ABBA selbst erkannte sofort das Potenzial des Songs. Agnetha Fältskog sagte einmal: „Wir wussten sofort, dass es gewaltig wird“ – und sie hatte recht. „Dancing Queen“ bleibt einer der meistgespielten Songs der Band und wurde in unzähligen Filmen, Serien und Werbungen verwendet.
Als Benny Frida zum ersten Mal die Hintergrundmusik vorspielte, brach sie in Tränen aus. „Und das war, bevor Agnetha und ich überhaupt mitgesungen hatten!“, lächelte sie gegenüber The Guardian. „Ich wusste, es war absolut der beste Song, den ABBA je gemacht hatten.“
Der Song wurde in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und gehört zu den wenigen Hits, die nie aus der Mode kommen. Jahrzehnte später inspiriert er noch immer Musiker und Musikliebhaber weltweit.
Dieser Song landete 2014 in einer von Blinkbox durchgeführten Umfrage zu den am häufigsten falsch verstandenen Textzeilen in Popmusik auf Platz 1. 22 % der Befragten gaben zu, die Textzeile „See that girl, watch that scene, diggin’ the dancing queen“ (“Sehen Sie das Mädchen, sehen Sie sich die Szene an, Sie steht auf die Dancing Queen”) mit „See that girl, watch her scream, kicking the dancing queen“ (“Sehen Sie das Mädchen, sehen Sie, wie sie schreit und die Dancing Queen tritt”) verwechselt zu haben.
Neben vielen anderen ABBA-Songs war “Dancing Queen” dieser in „Muriels Hochzeit“ zu hören, einem australischen Kinohit mit Toni Collette und Rachel Griffiths. Laut BBC Radio 2-DJ Chris Evans sagte Königin Elisabeth, als dieser Song bei einer Veranstaltung in Windsor Castle gespielt wurde: „Ich versuche immer zu tanzen, wenn dieser Song läuft, denn ich bin die Königin und tanze gern.“
Chris Stein von Blondie sagt, der Hit seiner Gruppe „Dreaming“ aus dem Jahr 1979 sei „so ziemlich eine Kopie“ von „Dancing Queen“. U2 coverten den Song während ihrer Zoo-TV-Tour 1992 und wurden bei der Show in Stockholm von Björn und Benny auf der Bühne begleitet. „ABBA haben eine pure Freude an ihrer Musik“, erklärt Bono in der Dokumentation „ABBA: The Winner Takes It All“, „und das macht sie außergewöhnlich.“
Die amerikanische Disco-Sängerin Carol Douglas coverte den Song 1977 und brachte ihn in den USA auf Platz 110. Die beiden anderen Coverversionen in den Charts stammen von den ABBA-Klonen A*Teens (Platz 95 im Jahr 2000) und der Glee Cast (Platz 74 im Jahr 2011).
Mehr als 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung hat „Dancing Queen“ nichts von seiner Magie verloren. Er verbindet Generationen, weckt Erinnerungen und versprüht die pure Lebensfreude der Disco-Zeit. Ein wahrhaft unsterblicher Klassiker, den man einfach lieben muss.
Also, worauf wartest du noch? Dreh deine Anlage auf, fühle den Beat und tanze!