Heute reisen wir mit euch mal wieder nach Berlin. Aus den Berliner Union Studios flimmerte die ZDF-Hitparade 9. Ganz genau geht es zurück zum 24. Januar 1970. Die Begrüßung durch Dieter Thomas Heck mussten wir uns allerdings bei einer späteren Sendung ausleihen, denn alle Folgen von der 2. bis zur 25. Sendung sind nicht mehr vorhanden.
Graham Bonney ist der Gewinner der ZDF-Hitparade 9

Die ZDF-Hitparade 9 – Die ersten Fünf
Graham Bonney gelingt es mit seinem Hit “Hey Little Lady” direkt auf Platz 1 der 9. Ausgabe der beliebten ZDF-Show einzusteigen. Dieser Schlager begeistert auch heute noch!
Auch Heino, der sich im Vormonat mit “Karamba, Karacho, ein Whisky” vorstellte, schaffte es von Null auf Platz 2 zu springen. Es war nach “Treue Bergvagabunden” der zweite Hit in der ZDF-Hitparade vom heutigen Kult-Sänger, an dem die Geschmäcker damals weit auseinander gingen.
Von Platz 1 fiel Michael Holm mit “Mendocino” zurück auf Platz 3. Dieser Schlager bedeutete für den Sänger, der seine Zukunft eigentlich im Produzieren und Texten von Songs sah, ein ungeahntes Comeback, das bis heute anhält.
Rex Gildo stand im Vormonat mit “Das große Spiel” auf dem 2. Platz. Im Januar 1970 reichte es nur für Platz 4.
Bei der ZDF-Hitparade ging es vor allem ums dabei sein. Denn mit jedem Auftritt in der ersten TV-Hitparade stiegen die Schallplattenumsätze sofort an. Von den Neuvorstellungen schaffte es Erik Silvester mit “Zucker im Kaffee” auf Platz 5. Es sollte der größte Erfolg seiner Karriere werden.
Die Neuvorstellungen der ZDF-Hitparade 9
Falls ihr euch wundert, warum wir keine Original-Aufnahmen dieser Hitparade zeigen, die Folgen 2 bis 26 der Show mit Dieter Thomas Heck sind bei einem Brand vernichtet worden. Was sehr schade ist, denn eine der Neuvorstellungen war ein in ganz Europa angesagter Star. “Yesterday Man” Chris Andrews, der sich als angesehener Sänger und Komponist nicht zu schade war, sich dem Wettbewerb zu stellen, lebt jetzt in der Nähe von Dortmund und hätte diese tolle Erinnerung sicher gern seiner Frau Alexandra gezeigt. Der britische Sänger sang die deutsche Version seines Hits “Carol Ok” mit dem Titel “Mit unserem Glück ist alles okay”.
Aufgrund ihres Erfolgs beim Deutschen-Schlager-Wettbewerb mit “Wenn dir einer 1000 Küsse verspricht” wurde Gaby Berger zur besten Nachwuchssängerin 1969 gewählt. Ihren Hit schrieb 1969 Giorgio Moroder. Den aktuellen Schlager “Superboy”, mit dem sie als Zweite ins Rennen ging schrieb ihr Christian Bruhn.
1968 waren Dorthe mit “Sind sie der Graf von Luxemburg” und “Wärst du doch in Düsseldorf geblieben” zwei der Schlager des Jahres gelungen. 1969 lief es nicht ganz so erfolgreich, was sich mit der Neuvorstellung “Ein rosaroter Apfelbaum” auch nicht wesentlich ändern sollte. Als Gala-Künstlern gehörte die Dänin allerdings längst zu den gefragten Sängerinnen.
Nach der Dänin ging die populäre Schwedin Siw Malmkvist mit “Adiole” ins Rennen. Ähnlich wie Dorthe war sie anschließend in allen Radio-Schlagerparaden zu hören.
Die erste Ausgabe im Jahr 1970 war unglaublich stark besetzt. Mit Manuela wagte sich auch die Gold-Otto-Siegerin der Jahre 1969 und 1970 mit “Wenn du liebst” in den Wettbewerb um die Gunst der Fernsehzuschauer.
Der Berliner Ray Miller, der seit 1964 ein erfolgreicher Diskjockey in der Kölner-Diskothek “Orchestrion” war, stellte seine aktuelle Single “Caroline” vor. Er konnte sich der Unterstützung seiner Gäste sicher sein.
Peter Orloff gehörte zu den angesagten Stars der ZDF-Hitparade. Den Titel “Baby Dadamda” hatte ihm Chris Andrews auf den Leib geschrieben. Das war der Beat der damaligen Zeit.
Eine Neuvorstellung, die von den Fans garantiert nicht vergessen wurde, war Chris Roberts mit “Die Maschen der Mädchen”. Er hatte es mit “Der große Hit” geschafft, sich in der Hitparade zu platzieren. Der neue Schlager sollte zeigen, ob er sich auch weiterhin einen Platz im ZDF verdient hat. Er hatte es verdient und wurde wiedergewählt.
Als letzte ging an diesem Abend Pat Simon ins Rennen. Die Tochter von Schlager-Legende und “Polka-König” Hans-Arno Simon kam mit dem vom Papa geschriebenen “Ja, ja am Zuckerhut” nach Berlin.
Kaum zu glauben, dass das bereits über 50 Jahre her sein soll.