Scott Walker kam am 9. Januar 1943 in Hamilton, Ohio, USA, zur Welt. Er starb am 22. März 2019 im Alter von 76 Jahren in London. Es war der Tag an dem feststand, dass es die Walker Brothers nie wieder geben wird. Dieses Trio eroberte Mitte der 60er Jahre die Welt. In dieser Zeit zählten die Walker Brothers zu den erfolgreichsten Beat-Bands weltweit.
Die Walker Brothers – Story
9. Januar 1943, Scott Walker wird als Noel Scott Engel junior in Hamilton, Ohio, USA, geboren.
15. Februar 1966, “The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore” wird veröffentlicht.
9. März 1942, Gary Walker kommt als Gary Leeds in Glandale, Kalifornien, USA, zur Welt.
22. März 2019, Scott Walker stirbt im Alter von 76 Jahren in London.
7. Mai 2011, John Walker stirbt an einer Leberkrebserkrankung.
12. November 1943, John Walker kommt als John Joseph Maus in New York zur Welt.
Der große Hit der Band war “The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore”
Denkt man an die Walker Brothers, dann fällt den meisten zu allererst “The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore” ein.
John Walker war bereits vor den Walker Brothers eine regionale Größe (siehe unten). Gary überredete John und Scott, aus ihrer kalifornischen Komfortzone auszusteigen, um ins Swinging London zu fahren, wo die Musik in den 60er Jahren zu Hause war. Garys Vater, der klugerweise die 10.000 US-Dollar investierte, um ihre Flüge und die anfänglichen Lebenshaltungskosten zu bezahlen, war ebenfalls vom Talent der Drei überzeugt. An einem bitterkalten und schneereichen Tag landete dieses junge, gutaussehende, musikalisch talentierte Trio im Februar 1965 auf britischem Boden. Das größte Spiel ihres Lebens nahm Form an.
Die Walker Brothers gehörten in den 60er Jahren zu den Top-Gruppen. Mit ihren Hits wie “The Sun Ain’t Shine Anymore”, “Land Of The Thousand Dances” oder “Make It Easy On Yourself” lebten sie von der Stimme des im Jahr 2019 verstorbenen Sängers. “Make It Easy On Yourself” wurde 1965 der erste Nummer 1-Hit der Band,
Noch im selben Jahr folgte mit “My Ship Is Coming In” der nächste Top 10 Hit.
Die amerikanische Band gehörte zu den gern gesehenen Gästen im Bremer “Beat Club”, der ersten deutschen TV-Sendung in Sachen Beat-Musik. Dort stellten sie u.a. “Land Of 1000 Dances” live vor.
The Walker Brothers bestanden aus Scott Engel, John Maus und Gary Leeds, die sich nach Gründung der Band alle Walker nannten. Das US-amerikanische Trio wollte nicht in ihrer Heimat Musik machen, sondern dort, wo die Musik in den 60er Jahren pulsierte. So zogen die drei Musiker nach England. Dieser Schritt war ein Volltreffer. Von 1965-1967 waren sie Stammgäste in den Charts dieser Welt. Die Band schaffte es sogar in ihrer Glanzzeit, dass ihr Fan-Club größer wurde als der der Beatles.
Obwohl die Walker Brothers nur mit zwei Songs in den Deutschen Charts vertreten war, waren sie ein ständiges Gesprächsthema vor allem bei den jungen Mädchen. Alle schwärmten von Scott, Gary und John. Der erste Hit in Deutschland war natürlich “The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore”, der zweite “You Don’t Have To Tell Me”, der im August 1966 in die Charts einstieg.
Im Beat-Club präsentierten sie auch den Bob Dylan-Titel “Love Minus Zero”. Warum dieser Song kein großer Hit wurde, ist nur schwer zu verstehen. Es ist eines der schönsten Lieder jener Zeit.
1967 trennte sich die Band, um Solo-Projekte in Angriff zu nehmen. 1975 kamen die Walker Brothers für zwei weitere Alben noch einmal zusammen. Der Song “No Regrets” wurde ein viel beachteter Hit.
Scott Walker
Besonders die Alben Scott Walker 1 bis 4 gelten bis heute als Kult-Alben der später 60er und frühen 70er Jahre.
Auch darüber hinaus gab es immer wieder spannende Projekte von Scott Walker. So wie das Duett mit Dusty Springfield. Sie singen einen Titel von Gilbert Becaud. “Let It Be Me” war ein Riesenhit für die Everly Brothers.
David Bowie, Sting, Lulu, Radiohead und viele andere britische Musiker bezeichneten Scott Walker als Genie oder Vorbild. In einem Trailer zum Dokumentarfilm “Scott Walker: 30th Century Man” sind einige dieser Kommentare zusammengefasst.
Die BBC meldete zum Tod von Scott Walker
Scott Walker, eine der rätselhaftesten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Rockgeschichte ist im Alter von 76 Jahren gestorben.
Der Star, zu dessen Liedern “The Sun Ain’t Shine Anymore” und “Joanna” gehörten, beeinflusste jeden von David Bowie bis Jarvis Cocker. Er wurde als Teenager-Idol in The Walker Brothers berühmt, doch sein dunkler Bariton ließ auf etwas Tieferes schließen. Das wurde in seinen experimentellen, psychedelischen Soloalben bestätigt, in denen die Komplexität von Liebe und Tod untersucht wurde.
Im Jahr 2017 würdigte die BBC den Star mit einem Proms-Konzert in der Royal Albert Hall. Walkers Tod wurde von seinem aktuellen Plattenlabel 4AD bestätigt, das ihn als “einen der am meisten verehrten Erneuerer am Ende der kreativen Musik” bezeichnete.
Er hinterlässt seine Tochter Lee, seine Enkelin Emmi-Lee und seine Partnerin Beverly.
John Walker.
Der in New York geborene John Maus ist in Kalifornien aufgewachsen und hat Carl Wilson von den Beach Boys das Gitarrenspielen beigebracht. Seine ersten musikalische Schritte beschritt er zusammen mit seiner älteren Schwester Judy. Ganz genau gehörte er zur Band von Judy & The Gents, die 1958 “Bother Me Baby” aufnahmen.
Nachdem Judy keine Lust mehr hatte mit John zusammen zu musizieren, weil sie erkannte, dass sie ihn und seine Euphorie nur bremste, setzte er seine Karriere zunächst als Johnny Walker fort. 1964 veröffentlichte er die Single “What A Thrill”.
Nach der Trennung der Band war Johnny Walker ein stets gern gesehener Musiker und Sänger, der live die großen Hits der Band sang und mit Cover-Versionen wie “Sunny” begeisterte.
Im “Beat-Club” blieb er ebenfalls ein stets gern gesehener Gast. Als Neil Diamonds Karriere noch nicht nach Europa schwappte, interpretierte John Walker den von ihm geschriebenen Hit “Kentucky Woman”.
Gary Walker
Gary, der Schlagzeuger der Walker Brothers, machte erste Erfahrungen bei der Band The Standells. Nach der gemeinsamen erfolgreichen Zeit mit den Walker Brothers gründete er die Band Gary Walker & The Rain. Mit Songs wie “Spooky” konnte er überzeugen.
Er ist der einzige heute noch lebende Musiker der Walker Brothers.
Ruhet in Frieden, Scott und John. In Eurer Musik lebt ihr weiter.