„Ich scheiss‘ auf schlechte Zeiten“ – Ein Song. Ein Statement. Und die Antwort auf eine große Frage: Darf man Spaß haben trotz der Pandemie und Putins Krieg?
Irritierend beginnt sie, die neue Single der „Sportfreunde Stiller“: Alles sehr reduziert, ein einfaches Stakkato in einem scheinbar viel zu großen Raum. „Jeder will gewinnen (…) immer nur oben schwimmen“, singt Peter Brugger und stellt im nächsten Takt fest: „Aber das geht so nicht.“ Und wenig später, wenn der Rest der Band eingesetzt hat, prophezeit er: „Wir werden weinen müssen / trauern und vermissen.“ – eine ernste Angelegenheit, diese erste Strophe, so ernst wie das Leben im Jahr 2022.
Dann aber kommt der Refrain – und die Sportfreunde heben die Laune, wie so oft in ihrer langen Bandgeschichte. „Ich weiß ganz genau, was sie bedeuten“, beschreibt der Sänger seine Gefühlslage, während die Musik wächst wie ein immer breiter werdendes Grinsen, „doch heut‘ ist’s leider so: Ich scheiss‘ auf schlechte Zeiten“. Eine Melodie übernimmt die musikalische Führung. Plötzlich wird aus dem Song eine Partyhymne. Und der Refrain will einfach nicht mehr aus dem Kopf verschwinden.
Mit ihrer neuen Single „Ich scheiss‘ auf schlechte Zeiten“ bringen uns „Sportfreunde Stiller“ die Leichtigkeit zurück, mit Tönen und Worten, mit Hirn und Humor: Ja, die Zeiten sind ernst. Und man muss sich dafür interessieren. Aber trotzdem ist auch die Party erlaubt. Welcher Song da unbedingt laufen sollte, dürfte wohl klar sein.