Am 6. Juli 1970 kommt Roger Cicero in Berlin-West zur Welt. Sein Vater Eugen gehörte zu den gefragten Jazz-Pianisten weltweit. Der großen Erfolg seines Sohnes durfte er nicht mehr erleben, als Roger Cicero die Musik seines Vaters für sich entdeckte und ab 2006 eine ganz neue Jazzgemeinde begeisterte. Am 24. März 2016 war seine Karriere zu Ende: Ein Hirnschlag riss ihn aus dem Leben. Er starb im Alter von nur 45 Jahren.
Erinnerungen an Roger Cicero
Am sechsten Todestag von Roger Cicero startete der Film “CICERO” in den deutschen Kinos. Der Film trägt den aussagekräftigen Untertitel “Zwei Leben, eine Bühne”. Der Titel “Verrat mir deine Sprache” wurde aus einem Stapel unveröffentlichter Songs für den Soundtrack ausgewählt.
Swing mit modernen deutschen Texten. So etwas ist nicht möglich, waren sich viele Fachleute sicher. Bis Roger Cicero 2006 das Album “Männersachen” veröffentlichte. Coole Texte und swingende Melodien von Frank Ramon und Matthias Hass wurden von Roger Cicero perfekt interpretiert.
Das ganze Album steckt voller Musik, die junge Menschen ebenso begeistert wie die klassischen Jazz-Fans.
Ein Jahr später darf Roger Cicero mit “Frauen regier´n die Welt” zum ESC nach Helsinki reisen. Er setzte sich beim Vorentscheid gegen die Girl-Group Monrose und den Singer-Songwriter Heinz-Rudolf Kunze durch. Deutschland war stolz auf seinen Vertreter, der es allerdings beim ESC nur auf den 19. Platz schaffte. In Deutschland war der Song ein Hit.
Roger Cicero war keine Eintagsfliege
Auf seinem zweiten Album, “Beziehungsweise”, widmete der Sänger seinem Vater Eugen Cicero, einem weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Jazzpianisten einen Titel. Auch er starb unerwartet und viel zu früh. Der Titel “Ich hätt so gern noch tschüss gesagt” wurde nach Rogers Tod einer der meistgespielten Songs im Radio.
Ganz gewiss hätte er auch noch gern sein Best Of-Album mit dem neuen Song “Eine Nummer zu groß” erlebt.
Seine Lieder bleiben, dennoch fehlt er als Bühnenkünstler. Seine Konzerte waren besonders, denn Roger Cicero war ein einzigartiger Interpret, der auch die Songs seines großen Vorbilds, Frank Sinatra, singen konnte. Den Part von Nancy Sinatra bei “Somethin’ Stupid” übernahm seinerzeit Yvonne Catterfeld.
“Fly Me To The Moon” sang er zusammen mit Sasha. Bei diesem Lied ist eine Strophe auf Deutsch und der Refrain heisst dann “Schiess mich doch zum Mond”.
Roger Cicero sang die Hits von Frank Sinatra auf seine Art.
Danke für alles Roger. Du fehlst!