Manchmal muss man einfach unvernünftig sein – und sich etwas gönnen! Wie das Lied „Liebe geht bekanntlich durch den Magen“ von Pe Werner zum Beispiel. Denn das ist nicht nur die perfekte Einleitung zu „Vitamin Pe“, dem neuen Album der gefeierten Sängerin, Autorin und Kabarettistin, sondern ergibt auch ganz für sich eine äußerst köstliche Single! Charmant jazzig und mit viel Verve vorgetragen, ist das Lied weit mehr als nur eine kleine Sünde: Auf einem verspielten Arrangement direkt aus Brasilien, präsentiert sich ein unwiderstehlich sanfter Rhythmus und ein Text voller Augenzwinkern, der den Hörer frech anlacht. Konsequenzen? Egal! Manchmal muss man sich auch einfach mal nehmen, wonach einem der Kopf steht und sich in die Liebe fallen lassen – selbst wenn man nicht weiß, wie es ausgeht. Diät ist doch nur etwas für Menschen, die bei diesem Lied nicht mitsingen würden.
Ursprünglich hat Pe „Liebe geht bekanntlich durch den Magen“ für Bernd Stelter geschrieben und in seiner Fassung klingt er wie ein Country-Trucker-Track, leicht melancholisch und geerdet. Pe Werner hingegen feiert in der neuen Version ihres Liedes den Überschwang und gibt allem einen wunderbar frischen Anstrich – aufgewärmt ist hier nichts. Genau darum geht es auch auf dem gesamten Album, für das Pe – eine der besten Songwriterinnen des Landes – die Lieder gesammelt hat, die sie für Freunde und Kollegen schrieb, um sie hier ganz neu zu arrangieren, instrumentieren und selbst neu zu interpretieren. So entstand eine Art „Best of“, wobei ihr der grandiose Sänger und Schlagzeuger Guido Jöris zur Seite stand, mit dem sie zusammen auch die Arrangements entwickelte. Pe, die seit mehr als drei Jahrzehnten genreübergreifend als Pop-, Jazz- und Chanson-Sängerin Triumphe feiert und in diesem Jahr ihr 35-jähriges Plattenjubiläum zelebriert, verbuchte bereits Anfang der Neunziger mit ihren Singles und Alben große Erfolge, allen voran dem 1991 erschienenen „Kribbeln im Bauch“.
Vitaminreich verführt „Liebe geht bekanntlich durch den Magen“ auf spielerische Art dazu, loszulassen – um zu sehen, was alles passieren kann. Kurz: Sich das Leben einfach mal schmecken lassen – Pe wünscht guten Appetit!