Sie ist schrill, nett, sympathisch und hat eine Wahnsinns-Stimme. Nina Hagen begeisterte erst Deutschland Ost, dann den Westen und anschließend die ganze Welt. Heute feiert sie ihren 68. Geburtstag.
Herzlichen Glückwunsch, Nina Hagen
Wir beginnen am Anfang ihrer Karriere. Mit 19 Jahren startete die Tochter der Schauspielerin Eva-Maria Hagen und des Regisseurs Hans Oliva-Hagen ihre Gesangskarriere mit der Single “Du hast den Farbfilm vergessen”. Es wurde ein Riesen-Hit in der DDR.
Entdeckt wurde das Talent der Sängerin von den Musikern der Band Automobil. Im Sommer 1974 stieg sie als Sängerin in die Band ein. Aus dieser Zeit stammt der Titel “Wenn ich an dich denk”.
Mit “Hatschi-Waldera”, einer weiteren Solo-Single, etablierte sie sich als die “einfach andere” Sängerin bei den Jugendlichen in der DDR.
Emigriert nach London – zum Weltstar in Berlin
Der Star aus der Deutschen Demokratischen Republik emigrierte im Winter 1976 nach England. Dort lebte sie zunächst in der Londoner Punkszene. 1977 ging sie nach West-Berlin und gründete mit professionellen Musikern der Stadt die Nina Hagen Band. Auf dem ersten Album war die deutsche Version des Tubes-Hits “White Punks On Dope” finden. Bei der neu gegründeten Band wurde daraus “TV-Glotzer”.
So etwas hatte man in Deutschland noch nicht gehört. Da war eine Sängerin, die eine gediegene Gesangsausbildung vorweisen konnte und sang blitz-sauberen Punk. Die Konzerte wurden spektakulär. Ihre Bandmitglieder waren ohne Sängerin kommerziell noch erfolgreicher. Aus der Nina Hagen Band wurde Spliff, deren Hit “Carbonara” ein Volltreffer zu Zeiten der Neuen Deutschen Welle wurde. Hier jedoch Nina Hagen mit “My Way”.
Zusammen mit Thomas D. von den Fantastischen Vier nahm Nina Hagen 1998 den Song “Solo” auf. Zum ersten Male war Nina Hagen in den Deutschen Single-Charts zu finden.
Ihren größten Charterfolg konnte sie mit der Band Apocalyptica landen. Die Kombination der finnischen Cello-Rocker mit der ausgebildeten Stimme der deutschen Sängerin war einfach perfekt: “Seemann” war 2003 in den deutschen Top 20 zu finden.
Nina Hagen ist gern laut und schrill, sie ist aber in erster Linie vielseitig, einzigartig und immer wieder anders. Mit ihrer Version des Zarah Leander-Titels “Der Wind hat mir ein Lied erzählt” zeigte sie eine weitere Facette von sich.
Nina Hagen ist immer für eine Überraschung gut. So wird es hoffentlich noch lange bleiben. Mit dem Capital Dance Orchestra hat sie den zeitlos schönen Song “Irgendwo auf der Welt” aufgenommen. Ein Lied, das wohl nie an Aktulität verlieren wird.
Alles Gute im neuen Lebensjahr, liebe Nina Hagen. Bleib’ auch in Zukunft angenehm schrill und anders.