Marshall, Hain mit “Daning In The City” in den Song-Geschichten 220

Mit diesem Song reisen wir in den Sommer 1978. “Dancing In The City” forderten uns Marshall, Hain auf und viele ließen es sich nicht nehmen und tanzten am Strand, auf Sommerpartys, Straßenfesten usw. In Deutschland hörte man diesen tollen Song auch noch auf den Weihnachtsfeiern…

Marshall, Hain – Dancing In The City

13. Mai 1978, Marshall und Hain veröffentlichen “Dancing In The City”.
3. Juni 1978, “Dancing In The City” steigt in die Britischen Charts ein.
7. August 1978, “Dancing In The City” steigt in die Deutschen Charts ein.
11 August 1978, Marshall, Hain steigen in die Südafrikanischen Charts ein.
12. August 1978, der Hit steigt in die Niederländischen und die Belgischen Charts ein.
9. September 1978, “Dancing In The City” steigt in die Schweizer Hitparade ein.
11. September 1978, der Hit steht auf Platz 1 der Deutschen Charts.
15. September 1978, “Dancing In The City” steigt in die Österreichischen Charts ein.
1. Oktober 1978. Marshall, Hain erobern auch die Charts in Neuseeland.
6. Oktober 1978, es ist längst Herbst und nun heißt es auch in Schweden “Dancing In The City”. Der Hit steigt in die Charts ein.
3. November 1978, in Südafrika steht der Hit auf Platz 1 der Charts.
9. Dezember 1978, das Duo schafft auch den Sprung in die US-Charts. Dort wird “Dancing In The City” nicht der ganz große Hit.

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https://www.youtube.com/watch?v=NjYgLIicqus

Anfang Augst stiegen Marshall, Hain mit „Dancing In The City“ in die deutschen Charts ein. In jedem Falle hat auch dieser Song den Sommer bis in die Weihnachtszeit musikalisch am Leben gelassen. Dieser coole Sound, der alle Diskothekengänger seit einigen Wochen gepackt hatte, wurde nun auch zum Dauerbrenner in den Radios.

Bei den Interpreten handelt es sich nicht wie damals oft zu hören war um einen Marshall namens Hain, sondern um ein Duo aus Großbritannien. Julian Marshall und Kit Hain kannten sich bereits seit ihrer Schulzeit. Gemeinsam besuchten sie die Dartington Hall School bei Totnes in der Grafschaft Devon in Großbritannien. Diese Schule war keine gewöhnliche Schule, sondern eine reformpädagogische Schule.

Bereits 1926 begann das Ehepaar Leonard und Dorothy Elmhirst eine wie sie es nannten lebensnahes Schulsystem auf ihrem Internat zu etablieren. Klassischer Unterricht fand nur in einer Art Pflichtanteil statt. Die restliche Zeit sollten die Kinder in der ländlichen Umgebung durch praktische Arbeit für ihr Leben lernen. Es gab keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Alle wurden antiautoritär, ohne die üblichen Schuluniformen und ohne jede körperliche Züchtigung erzogen werden. Von Anfang an gab es eine Selbstverwaltung durch die Schüler.

Dorothy Elmhirst war eine millionenschwere Erbin mit besten Beziehungen, so dass die Schule nie finanziell zu leiden hatte. Es gab Vereinbarungen mit ansässigen Förstern, Bauern und Handwerkern, dass die Schüler praktische Arbeiten verrichten konnten, um eigene Talente zu erkennen. Außer der Arbeit nahm auch die Kunst einen erheblichen Teil des Tages ein. Kein Wunder, dass man knapp 50 Jahre nach Schulgründung auch viel Verständnis für musische Erziehung aufbrachte. Die dann weniger einen klassischen Bezug hatte als vielmehr die aktuelle Popmusik.

Das ist vielleicht auch die Basis für die Komposition von „Dancing In The City“. Keyboarder Julian Marshall und Sängerin sowie Bassistin Kit Hain versprühten in diesem Song soviel Lebenslust, dass er bis heute eine ansteckende Wirkung erzeugt. Ganz gewiss wird es vielen von euch bei diesem Song so gehen, dass ganz entspannte und lässige Erinnerungen mit diesem Song verbunden sind. An den Stränden von Nord- und Ostsee, an Seeufern und in Freibädern sowie bei den abendlichen Feten im Schrebergarten oder auf irgendeiner Wiese war die Kassette mit diesem Song im Dauereinsatz.

Vielleicht hat der eine oder andere sogar eine ähnliche Erinnerung. Da die Batterien der Kassettenrekorder nicht undbedingt eine ganze Nacht lang hielten, wenn man eine Kassette häufig zurückgespult hat, dann kam der Kugelschreiber oder Bleistift zum Einsatz und die Kassette wurde manuell zurückgespult.

Über das Duo Marshall, Hain gibt es nicht viel zu berichten. Der Erfolg ihrer Debüt-Single war so gewaltig, denn „Dancing In The City“ wurde rund um den Erdball zum Hit und dürfte bis heute dafür sorgen, dass bei beiden immer eine warme Mahlzeit auf dem Tisch seht. Bereits die Nachfolgesingle „Coming Home“ wurde kaum beachtet. Das ebenfalls noch 1978 veröffentlichte Album floppte total. Was dazu führte, dass sich das Duo trennte. Marshall, Hain blieben ein tolles, immer wieder gern gehörte One Hit Wonder.

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https://www.youtube.com/watch?v=9VfwbFmRD5A

Beide blieben der Musik treu. Während Julian Marshall sich in anderen Bands wie den Flying Lizzards, die mit „Money“ einen Top 10 Hit landeten, austobte, nahm Sängerin Kit Hain ein Duett mit Roger Daltrey von The Who auf und zog wenig später in die Vereinigten Staaten, wo sie vor allem als Songwriterin gefragt war. Cher, Kiki Dee, Cyndie Lauper, Peter Cetera u.v.a. arbeiteten mit der einstigen Schülerin der Dartington Hall School zusammen, so dass man der etwas anderen Schule in diesem Falle bescheinigen kann, dass Kit Hain gut für das Leben vorbereitet wurde.

Dass das System wohl dennoch wenig später überholt war, beweist, dass die Schule 1987 aufgrund mehrerer Skandale, u.a. hoher Drogenkonsum an der Schule, schließen musste.

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