Bill Haley, mit seinem unverkennbaren Anzug, Fliege und ordentlich Pomade im Haar, war weit mehr als nur ein Musiker mit einem markanten Äußeren. Er war ein Wegbereiter, ein Pionier des Rock ‘n’ Roll, der die Musiklandschaft der 1950er Jahre revolutionierte und eine ganze Generation inspirierte.
Erinnerungen an Bill Haley
Geboren 1925 als William “Bill” Haley in Highland Park, Michigan, war Musik schon früh ein fester Bestandteil seines Lebens. In einer Familie, in der sein Vater Banjo spielte und seine Mutter Klavier, lernte Haley schon in jungen Jahren die vielfältigen Facetten der Countrymusik kennen. Sein Vater brachte ihm sogar das Jodeln bei, eine Fertigkeit, die später in seinem musikalischen Repertoire eine Rolle spielen sollte.
Bill Haley startete seine musikalische Karriere als Gitarrist und tourte durch das Land, bis er schließlich seine eigene Band gründete, die “Bill Haley & His Comets”. Hier begann er, einen neuen Musikstil zu kreieren, der aus verschiedenen Elementen wie Dixieland, Rhythm and Blues und Countrymusik zusammengesetzt war. Mit Hits wie “Crazy Man, Crazy” begann der Musiker, den “Haley-Sound” zu etablieren, der später als Rock ‘n’ Roll bekannt wurde.
Doch der wahre Durchbruch kam im Jahr 1954 mit dem weltweiten Hit “Rock Around the Clock”. Dieser mitreißende Song, der die Zeilen “One, two, three o’clock, four o’clock, rock / Five, six, seven o’clock, eight o’clock, rock” enthält, wurde zur Hymne einer ganzen Generation. Als der Song im Film “Saat der Gewalt” auftauchte, explodierte die alte Musikwelt förmlich.
Bill Haleys Musik traf den Zeitgeist und wurde zum Soundtrack einer rebellischen Jugend, die sich gegen die erstarrten Vorstellungen ihrer Eltern auflehnte. Auch die Nachfolge-Singles begeisterten die Welt. 1954 erschien mit “Shake Rattle And Roll” der nächste Hit für die Ewigkeit.
Ins Jahr 1955 ging es mit dem “Mambo Rock”, während “Rock Around The Clock” nach und nach die ganze Welt begeisterte.
Mit seinen energiegeladenen Auftritten und seiner charismatischen Präsenz auf der Bühne wurde er zum Idol vieler. 1956 begeisterte er die Jugend mit “See You Later Aligator”.
Mit seinen Comets stand er bis zu seinem Lebensende regelmäßig auf den Bühnen der Welt. 1958 war er zu Gast in Hamburg, was dieser Beitrag vom NDR belegt.
Eine weitere Station war Stuttgart…
Doch wie so oft in der Musikgeschichte, folgten auf den Erfolg auch Herausforderungen. Die Ära der Beatles und Stones brach an, und Bill Haleys Stern begann zu sinken. Allerdings ebnete er diesen Bands mit Auftritten in den Clubs der Welt. Bei den Live-Auftritten stand er nicht allein im Rampenlicht. Den Comets wurde mit Instrumental-Titeln oder Gast-Sängern ausreichend Platz gewährt.
Doch die Welt ist groß und Bill Haley wurde mit seiner Musik zur Legende. Überall auf der Welt beglückte er Musikfreunde mit Live- und TV-Auftritten oder war auch als musikalischer Gast in verschiedenen Filmen zu sehen. Hier singt er mit Caterina Valente “Vive Le Rock’n’Roll”.
Bill Haley mag nie den Olymp der Popmusiklegenden erklommen haben, aber seine Bedeutung als Wegbereiter des Rock ‘n’ Roll ist unbestritten. Am 9. Februar 1981 verstarb er in Texas, doch seine Musik lebt weiter und wird auch weiterhin Generationen von Musikliebhabern inspirieren und begeistern. Bill Haley, der Mann mit dem Glasauge, dem markanten Anzug und der unvergesslichen Musik, wird immer als einer der Gründerväter des Rock ‘n’ Roll in Erinnerung bleiben.