Die Geschichte von Inas Nacht, Spaß, Gesang, einer tollen Frau und natürlich “Lieber Orangenhaut”.
Ina Müller mit “Lieber Orangenhaut”
12. Januar 2011, Ina Müller wird die Ehrenbürgerschaft ihres Geburtsorts Köhlen bei Cuxhaven verliehen.
9. Juni 2007, “Inas Nacht” wird zum ersten Mal im Programm von N3 gezeigt.
25. Juli 1965, Ina Müller kommt im kleinen norddeutschen Ort Köhlen zur Welt.
13 Oktober 2006, “Weiblich, ledig, vierzig” wird veröffentlicht.
17. Oktober 2023, Ina Müller wird beim großen Kleinkunstfestival mit einer Ehrenmaus ausgezeichnet. Anschließend singt sie “Lieber Orangenhaut”.
27. Oktober 2006, das Album steigt in die Deutschen Charts ein.
Man nehme eine urige Kneipe auf St. Pauli, einen Shantychor und eine norddeutsche Quasselstrippe, die auch gern mal ein Gläschen mit irgendeinem Spaßmacher zu sich nimmt, um auch die letzten Hemmungen ad Acta zu legen, dazu ein paar Gäste, die zu jedem Spaß bereit sind, schon hat man das Konzept von „Inas Nacht“, die witzigste Talk-Show seit einem Karl Dall in Hochform.
Der Comedian hatte ein sehr ähnliches Konzept, als er in seiner Sendung „Dall-as“ mit seinen Gästen nicht gerade zimperlich umging. In einem schlechten Moment hat sogar Roland Kaiser, der für Humor grundsätzlich einiges übrig hat, schließlich gehörte er zu den Produenten der „Samstag Nacht-Show“. Ähnlich klamaukig kann auch Ina Müller mit ihren Gästen umgehen, nur sie ist eine Frau und hat einen Charme, dem nur wenige widerstehen können. Auch bei ihr gab es schon den einen oder anderen Gast, der ein wenig pikiert aus der Wäsche guckte.
Mit ihrem Shantychor, der sich immer draußen vorm Fenster postiert, hat sie sich auch eine kleine Spaßbremse eingebaut, denn nicht nur gut Sprüche werden von vom mit einer Gesangseinlage auf die Melodie von Ralph Siegels „Moskau“ (das er für Dschinghis Khan geschrieben hatte) „Witzig, witzig….“ belohnt oder auch bestraft. Wer weiß es so genau.
Um dann alle Wogen wieder zu glätten müssen oder dürfen die Gäste auch singen, was schon bei „Zimmer frei“ ein echter Hinhörer war. Gute Musik, die Ina Müller wohl sogar selbst aussucht, runden die Sendung ab, die am 9. Juni 2007 zum ersten Male beim NDR zu sehen war. Die Gäste waren übrigens Helmut Lotti und Reinhold Beckmann, der mit seiner Produktionsfirma diese besondere Nacht mit verantwortet.
Wir haben uns so gedacht, dafür sagen wir „danke, Ina“ und spendieren der Frau Müller einen Song des Tages. „Hatte sie denn überhaupt schon einen Hit?“ „Natürlich, ganze Alben voll“, kam die Antwort wie der Wind aus der anderen Ecke der Redaktion und gab dann auch gleich den Titel vor „Kult ist ,Lieber Orangenhaut’. Der Song ist Ina Müller wie sie leibt und lebt.“
Dann erst einmal reinhören: Klar, den Song hatten wir alle schon gehört, Ja, der hat es verdient, dass er mal wieder ans Tageslicht hervorgeholt wird. Der Text ist schlicht genial. Da war ein wirklicher Wortakrobat am Werke. Frank Ramon, der schon für Roger Cicero, Annett Louisan, Schwesterherz, Udo Lindenberg und Barbara Schöneberger getextet hat. Einer der neben pfiffig aber auch perfekt melancholisch sein kann. Für die Melodie zeichnete Hardy Kaiser verantwortlich, Die Ideen entstehen meistens im Gespräch miteinander, wenn man offen über sich erzählt, die Stärken hervorhebt und die Schwächen nicht verschweigt.
Genau das wird Ina Müller getan haben als sie sich mit den beiden Musikern zusammengesetzt hat getan haben, so dass als Ergebnis das Album „Weiblich, ledig, 40“ herauskam. Da gab es auch noch einige weitere Titel, die es wert sind genannt zu werden: Als zweiten Brüller neben „Orangenhaut“ war sofort „Bye bye Arschgeweih“ in aller Munde. Auch bei “Wenn Thomas kocht, dann koche ich auch“ hatte Ina Müller die Lacher auf ihrer Seite. Aber da war dann auch die nachdenkliche andere Seite, die dieses norddeutsche Original so liebenswert macht. „So was passiert mir heut’ nicht mehr“, bei dem es um die Trennung vom Partner geht oder die Erkenntnis, dass das Alter einem doch etwas anhaben kann im Song „Auf halber Strecke“ findet sie eine charmante Lösung; „Nicht jung, nicht alt: irgendwie so’n büschen dazwischen“.
So Ina, gönn’ dir heute ‘nen Schluck, du hast ihn dir verdient und gönn’ uns Zuschauer noch viele Jahre Spaß aus der Wirtsstube von der anderen Frau Müller.