Henry Valentino im Song des Tages 148

Die Geschichte wie aus Hans Blum Henry Valentino wurde…

Henry Valentino – “Im Wagen vor mir”

23. Mai 1928, der Geburtstag des Sängers und Komponisten.

 

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https://www.youtube.com/watch?v=dIXnzdzEwLw

 

„Ich gehöre noch zu denjenigen, die mit dem Urknall angefangen haben“, erklärt er in einer unglaublichen Bescheidenheit weiter, „wir mussten uns noch alles erarbeiten. Es gab ja nichts!“

Dieser Satz ist mir aus unserem Gespräch nach einem Auftritt von ihm in Neumünster in bleibender Erinnerung. Hans-Bernd Blum trat die Stunde Null mit Verspätung an. Als er aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam, war die Musik bereits einer der ersten Zweige, die zu neuem Leben erweckt wurden. „Endlich konnten wir unsere Musik spielen“, erinnerte sich James Last, der zusammen mit Hans Blum in Bückeburg studiert hatte, an die Zeit nach dem Krieg in seiner Heimatstadt Bremen. Und die Amerikaner waren glücklich, dass wir ihnen die Freizeit perfekt gestalten konnten. Die Bezahlung war perfekt: Es gab etwas zu Essen und amerikanische Zigaretten, die man gegen alles tauschen konnte.

Als Hans Blum ohne Hab und Gut nach Hause kam, hatte er das Glück, dass sein Musiklehrer einen Kontrabass für ihn versteckt hatte. Dieser hat noch heute einen Ehrenplatz im Hause Blum. So hatte er schnell Kontakt zu Musikerkollegen, die ihm sofort einen Job beim Geller Quintett vermitteln konnten. Bei einem Auftritt in Hamburg lernte er seine spätere Ehefrau Inge kennen, die sich mit ihrer Schwester Ursula sich Gesangsduo über Wasser hält. Gemeinsam mit seinem Freund Joe Menke beschlossen die drei ein Quartett zu starten. Joe Menke, das ist der mit dem Studio für beste Cowboy-Musik in Maschen und der Tochter Franziska, besser bekannt als Fräulein Menke, die mit „Hohe Berge“ die Neue Deutsche Welle bereicherte.

Mit Hans seinem, besser Hansens und einfach ausgedrückt dem Hansen Quartett konnten die Vier erste Erfolge bei den GIs landen. Sie sangen die Hits, die ihnen die Soldaten vorspielten. Die beiden Schwestern sangen die erste und die zweite Stimme, Hans Blum die dritte und Joe Menke die vierte Stimme. Dazu spielte Joe Gitarre und Hans den Kontrabass. Sie waren so gut, dass sie sich vor den Originalen nicht zu verstecken brauchten. Außerdem kamen schnell auch noch ein paar Eigenkompositionen dazu, die internationales Format aufwiesen. Einer der Höhepunkt der immer mehr werdenden Auftritte wurde die großartige Louis Armstrong-Parodie von Hans Blum.

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https://youtu.be/9E1g9wghu-0

Ich sehe noch sein schelmisches Lachen, als er verrät, dass Henry Valentino in dieser Parodie seinen Ursprung hatte. Denn Henry Valentino ist Hans Blum oder besser umgekehrt, gut 20 Jahre nach der Zeit mit dem Hansen Quartett. Der erste Erfolg  dieser Kunstfigur war „Ich hab dein Knie geseh’n“, ein selbst komponierter Swing mit Einblendungen kleinen Anleihen bei Giuseppe Verdi aus der Oper „La Traviata“. Der Song erzählte eine Geschichte und die Menschen mochten dieses Lied, die Geschichte und die Stimme. Also musste Hans Blum schnell einen Henry Valentino nachlegen.

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https://www.youtube.com/watch?v=8lgunQbd7FQ

Noch ein Swing. Hans Blum setzte sich hin und irgendwann entstand dieses Rata-rata-ra-da-da-da-da, das wohl jeder Deutsche kennt, die Basis für „Im Wagen vor mir“. Die Geschichte, die Henry Valentino in diesem Song zu erzählen hatte, war noch ein Stück besser als die vom Grammophon. Eine Geschichte, die jeder schon einmal erlebt hat: Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen….“ Der Rest ist Geschichte. Denn es ist der größte Erfolg des Sängers, der heute seinen 91. Geburtstag feiern kann.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Hans Blum, thank you for the Music!

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