Gestern haben wir unser kleines Porträt über einen der ganz Großen der Popmusik begonnen. Heute starten wir mit dem Hit der alle Tanzflächen 1965 im Handumdrehen füllte: “Pretty Woman”.
Zum 85. Geburtstag des Sängers:
Die Roy Orbison-Story 2
Mit “Pretty Woman” steht Roy Orbison auf Platz 1 in Deutschland
Mit “Pretty Woman” zeigte der scheinbare Schmusesänger, dass er auch den Beat dieser Zeit beherrschte. Dieser Song war ganz einfach der Beat der 60er Jahre.
In Deutschland schaffte es der von Willie Nelson geschriebene Song “Pretty Paper” im Februar 1964 in die Hitparaden. Den Titel hatte Roy Orbison im November veröffentlicht, denn es sollte sein “Weihnachtssong” werden. Im Video singt er ihn unterm Tannenbaum der Johnny Cash-Show.
Anfang des Jahres wurde sein Titel “Borne on the Wind” veröffentlicht, der es immerhin in den britischen Charts auf Platz 15 schaffte. Die Nachfolge-Single “It’s Over”, die im März 1964 veröffentlicht wurde, wurde ein weiterer Nummer 1-Hit für den Herrn mit der Schmuse-Stimme.
Im August 1964 kam dann “Pretty Woman” auf den Markt. Der Hit stürmte alle Hitparaden. In Deutschland gab es wohl keine Musikbox, in der dieser Hit nicht zu finden war. Dabei entdeckten viele, dass er auch auf dieser Single wieder an seine Fans gedacht hatte, die vor allem seine Schmuse-Hits liebten. “Yo Te Amo, Maria” gehört zum Besten, was die “Welt der Schnulzen” zu bieten hat. Genau wie “Pretty Woman” hat Roy Orbison diesen Hit mit Billy Dees geschrieben.
“Pretty Woman” war bis ins folgende Jahr erfolgreich, so dass Roy Orbison auch erst im Januar 1965 mit “Goodnight” die nächste Single veröffentlichte.
Mit “Uptown”, das auf der Goodnight-EP zu finden ist, kehrte er zurück zum guten alten Rock’n’Roll. Der Titel “Evergreen” ist eine weiterer Song im Stil von “Goodnight”. Mit der nächsten Single “(Say) You’re My Girl”, die im Juni in die Plattenläden kam, erzeugte er ein wenig Sommerstimmung.
Im August lieferte er den nächsten Song. “Ride Away” wurde in den Vereinigten Staaten eine der frühen Biker-Hynen. Klingt nach einer total entspannten Fahrt.
Wahrscheinlich erwarteten die vielen neuen Fans, die Roy Orbison mit “Pretty Woman” gewonnen hatte, einen weiteren Hit dieses Kalibers. Doch Roy Orbison hatte längst das Interesse an großen Hits verloren. Er wollte mit seinen Songs kleine Geschichten erzählen oder auch Themen wie “Liebeskummer” in Noten fassen. “Crawling Back” ist so ein Song voller Liebeskummer.
Seine amerikanische Plattenfirma veröffentlichte für alle, die etwas Flottes von ihm erwarteten, seine Version von “Let The Good Times Roll”, die er bereits 1961 aufgenommen hatte.
Hier endet der zweite Teil, freut euch auf Folge 3, in der “Pretty Woman” natürlich auch wieder eine Rolle spielen wird.