Zusammen mit Stefan Zauner und Musikerfreunden gründete Aron Strobel 1980 die Münchener Freiheit. Er ist das einzige Gründungsmitglied, das nach wie vor in der Band spielt. Mit seinem Namen wissen nur Fans etwas anzufangen. Spricht man vom blonden Gitarristen der Band, weiß jeder Bescheid. Heute feiert er seinen 66. Geburtstag.
Happy Birthday, Aron Strobel
26. Januar 1958, Urgestein und Mitgründer Aron Strobel wird in Schwäbisch Gmünd-Bargau geboren.
30. Juni 1952, der Gründer und ehemalige Sänger Stefan Zauner kommt in Göttingen zur Welt.
27. August 1958, Bassist Michael Kunzi erblickt in Stuttgart das Licht der Welt.
7. September 1954, Keyboarder Alexander Grünwald wird in Mindelheim geboren.
9. November 1977, Sänger Tim Wilhelm wird in Bayreuth geboren.
30. November 1955, Schlagzeuger Renard Henry Hatzke erblickt in Edmonton, Provinz Alberta, Kanada, das Licht der Welt.
Die aktuelle Besetzung der Band besteht aus Schlagzeuger Rennie, Bassist Micha Kunzi, Sänger Tim Wilhelm, Keyboarder Alex Grünwald und natürlich Urgestein Aron Strobel. Gibt es einen besseren Auftritt als Silvester am Brandenburger Tor. Zumindest trifft sich in dieser Nacht reichlich Prominenz in Berlin. 2023 wurde die Münchener Freiheit eingeladen um drei ihrer Hits zu interpretieren: “Solange man Träume noch leben kann”, den aktuellen Song “Komm mit mir” und natürlich “Ohne dich”.
Und nun drehen wir die Zeit zurück auf den 4. Oktober 1980. Sänger und Keyboarder Stefan Zauner und Gitarrist Aron Strobel trafen sich im Cafe “Münchener Freiheit”, um eine neue Band zu gründen. Sie bekommt den Namen des Cafes. Die beiden ergänzen sich mit dem Bassisten Freddie Erdmann und Schlagzeuger Günter Stolz. 1982 veröffentlicht die Band ihr erstes Album “Umsteiger” und der Single “Zeig mir die Nacht”.
Auch die zweite Single “Baby Blue”, eine deutsche Version von “It’s All Over Now Baby Blue” passte wunderbar in die gerade aufkeimende Neue Deutsche Welle. Der Text zur Melodie von Bob Dylan schrieb übrigens Freddie Erdmann.
Das zweite Album brachte die erste Veränderung in der Besetzung. Statt Günter Stolz saß bereits Rennie Hatzke an der Schießbude. Auf dem Album “Licht” fand man den Titel “Ich steh auf Licht”.
Als zweites wurde “Rumpelstilzchen” ausgekoppelt. Ein genialer Titel, der irgendwie in der Masse der damals neuen Bands untergegangen sein muss.
Während Stefan Zauner und Aron Strobel sich sicher waren, dass sie auf einem guten Weg waren, verabschiedete sich auch Freddie Erdmann von der Band. Das dritte Album wurde dann mit der langjährigen Besetzung aufgenommen, das heißt neuer Bassist wurde Micha Kunzi und das Keyboard übernahm Alex Grünwald. Das dritte Album trägt den Titel “Herzschlag ist der Takt”. Vor dem Titelsong veröffentlichte die Band noch den Song “SOS”. Mit diesem ging es nach Berlin zu Dieter Thomas Heck in die “ZDF-Hitparade”.
Das war der Ritterschlag in der Deutschen Szene. “Herzschlag ist der Takt” stellte die Band bei “Carlo & Co” mit Carlo von Tiedemann vor.
Den Titel “Oh Baby” stellte die bayerische Band im “Musikladen” vor. Das war damals eine Art “Freibrief für die Charts”. Die Münchener Freiheit war zum ersten Mal in den deutschen Charts vertreten. Ein alles andere als günstiger Augenblick, denn das Haltbarkeitsdatum der Neuen Deutschen Welle war am ablaufen.
Wer an die Münchener Freiheit denkt, dem fällt wahrscheinlich zu aller erst “Ohne Dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)” ein. Dieser Song kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Während die meisten NDW-Bands kaum noch beachtet wurden, landeten die fünf Musiker den Hit ihrer Karriere.
Das dazugehörige Album war ebenfalls ein Knüller, auf dem alle bisherigen Single-Hits vereint wurden”. Auch die Nachfolge-Single “Tausendmal du” war auf diesem Album zu finden. Es verkaufte sich so gut, dass sie nun mit einer Goldenen Schallplatte geehrt wurden.
Als die Band Ende des Jahres 1986 das Album “Traumziel” veröffentlichte, gehörte die Neue Deutsche Welle der Vergangenheit an, während die Münchener Freiheit mit diesem Album erneut in die Charts einstieg. Die Singles dieses Album hießen “Es gibt kein nächstes Mal” und “Herz aus Glas”.
Deutsche Musik war nun plötzlich nicht mehr gefragt. Nur wenige der Helden der ersten Hälfte der 80er Jahre haben diese Zeit überlebt. Die Münchener Freiheit war sich dieser Tatsache bewusst und zauberte das Album “Fantasie” aus dem Ärmel. Diese Band hatte Substanz und ” So lang’ man Träume noch leben kann” erinnerte viele sogar an die Glanzzeiten der Beatles. Zur “Formel 1” kamen die Fünf mit großem Orchester.
Dieser Titel hatte internationales Format. Als Freiheit tauchte die Band in der britischen Sendung “Top Of The Pops” auf, um “Keeping The Dream Alive”. Sie waren mit diesem Song Ende des Jahres 1988 in die Top 20 in Großbritannien zu finden.
Während man an der internationalen Karriere bastelte, mussten die Fans in Deutschland vernachlässigt werden. Die weiteren Auskopplungen aus dem Album “Fantasie” “Bis wir uns wiedersehn” und “So heiß” konnten nicht an den riesigen Erfolg anknüpfen.
Ende 1989 erschien das Album “Purpurmond” mit den Singles “Verlieben verlieren” und “Ich will dich nochmal”.
Während die Singles sich nur noch im Mittelfeld der Charts aufhielten schafften es die Alben der Band weiter in die Charts. Einschließlich des Album “Lieb mich ein letztes Mal” aus dem Jahr 1992 erreichten die Songs der Band Gold Status.
Die zweite Auskopplung aus “Lieb mich ein letztes Mal” heißt “Einfach wahr”. Bis auf Herbert Grönemeyer und Marius Müller-Westernhagen war deutsche Musik wenig angesagt. Selbst die ZDF-Hitparade musste sich mit internationalen Songs aushelfen.
Die Plattenfirma baute zu dieser Zeit auf ein weiteres “Greatest Hits”-Album. Als neue Songs ergänzten “Einmal kommt das Leben” und “Tausend Augen” “Ihre größten Hits”.
“Tausend Augen” stellten sie im Disney Club vor.
1993 kam nach großer Euphorie, dass die Münchener Freiheit für Deutschland am ESC teilnimmt, die Ernüchterung, denn denn der Song “Viel zu weit” erreichte nur Platz 18 von 25.
Die Veröffentlichung der schönsten Lovesongs und dem neuen Song “Schenk mir eine Nacht” wurde 1994 mehr oder weniger ignoriert.
Bis 2010 tat sich die Band eher durch Auftritte hervor. Seit 2011 muss die Band ohne Mitgründer Stefan Zauner auskommen. Aber mit Tim Wilhelm hat die Band einen würdigen Nachfolger gefunden.
Das groß geplante 40-jährige Jubiläum platzte durch die Corona-Krise. Dennoch halten die fünf Musiker zusammen und gehen ihren Weg.
Sänger Tim hat sich längst etabliert. Die fünf Musiker tun nun das, was sie am liebsten machen: Mit ihren Fans feiern.
Live ist die Münchener Freiheit nach wie vor ein Hit.