Colin ‘Smiley’ Petersen, ehemaliger Drummer der Bee Gees, im Alter von 78 Jahren verstorben
Mit großer Trauer gibt die Familie bekannt, dass Colin ‘Smiley’ Petersen, der ursprüngliche Schlagzeuger der Bee Gees, am 18. November im Alter von 78 Jahren verstorben ist.
Der Musiker und Schauspieler gehörte von 1967 bis 1969 zur Band. Er war an vielen ihrer unvergesslichen Hits beteiligt, darunter „Massachusetts“, „To Love Somebody“ und „Words“. Sein markantes Schlagzeugspiel war auf mehreren ihrer Alben zu hören, insbesondere auf dem bahnbrechenden Bee Gees’ 1st, das zur internationalen Berühmtheit der Gruppe beitrug.
Colin Petersen, der vor seiner Musikerkarriere als Kinderdarsteller bekannt wurde, erlangte in Australien großen Ruhm mit seiner Rolle im klassischen Film Smiley, was ihm den Spitznamen „Smiley“ einbrachte.
Er hinterlässt seine Ex-Frau Joanne und ihre Söhne Jaime und Ben.
Die Familie und die Musikszene weltweit werden ihn als einen der frühen Architekten des Bee Gees-Sounds und als einen außergewöhnlichen Musiker in Erinnerung behalten.
Colin Petersen
Colin Petersen war übrigens vor seiner Mitgliedschaft bei den Bee Gees ein Kinderstar in seiner Heimat. Der Film “Smiley” war ein Kassenschlager in Australien und Neuseeland. Er war also bereits ein Star als er sich den Bee Gees anschloss.
Als junger Mann spielte er u.a. in der Band Humpy Bong, die natürlich in Australien durch ihr populäres Mitglied große Aufmerksamkeit erreichten. Erste Erfolge konnte er als Schlagzeuger der Band Steve & The Board. Sie spielten die Musik, die aus England kommend die Welt begeisterte. Dieser Song heißt “I’m To Blame”.
Mit der Musik der Bee Gees war er bis in die Gegenwart verbunden. So war er Teil einer in Australien sehr erfolgreichen Coverband.
Daten
12. Januar 2003, Maurice Gibb stirbt nach Komplikationen einer Darmoperation in Miami, Florida, USA.
18. Februar 1969, Traumhochzeit in England: Maurice Gibb heiratet die schottische Sängerin Lulu. Die Ehe wurde 1973 geschieden, die Freundschaft hielt bis an sein Lebensende.
24. März 1946, Colin Petersen kommt in Kingaroy, Australien, zur Welt. Er gehörte von 1967 bis 1969 zur Band.
20. Mai 2012, Robin Gibb verliert den langen Kampf gegen den Krebs. Er stirbt in London.
18. August 1945, Vince Melouney kommt in Sydney, New South Wales, Australien, zur Welt.
1. September 1946, Barry Gibb wird in Douglas, Isle Of Man, geboren.
18. November 2024, der ehemalige Drummer der Bee Gees, Colin Petersen, stirbt im alter von 78 Jahren.
22. Dezember 1949, die Zwillinge Robin und Maurice kommen in Douglas, Isle Of Man
Die Bee Gees-Story
Wir drehen das Rad der Zeit gut 60 Jahre zurück…
Die 60er Jahre:
Der Start in Australien
Die drei Brüder Barry, Robin und Maurice sind auf der Isle Of Man geboren. Die Insel ist zwar Besitz der britischen Krone, gehört aber nicht zu Großbritannien. Aufgewachsen sind sie in Australien. Beeinflusst vom großen Bruder Barry begannen sich die drei Jungs bereits früh mit Popmusik zu beschäftigen. 1960 hatten die drei bereits ihren ersten TV-Auftritt.
1963 hatten die drei einen Auftritt in der Show “Brian Henderson’s Bandstand”.
1963 entdeckten die drei Brüder eine Musik aus ihrer Heimat England, die sie von der ersten Sekunde an begeisterte. So etwas wollten sie auch spielen. Die Bee Gees mit ihrer Version vom Beatles-Hit “Please Please Me”.
Mit einem Song der Gruppe Appalachians standen sie wenig später erneut im Fernsehstudio. Dort sangen die Fans von Lonnie Donegan vom “Hilly Billy Ding Dong Choo Choo”.
1963 veröffentlichten die Brüder bereits ihre erste Single in Australien. “Timber” wurde wenig beachtet. Die Brüder waren aber von nun an gern gesehene Gäste im australischen Fernsehen.
Beim nächsten TV-Auftritt zeigten sie bereits, wo die Reise zunächst hingehen sollte. Sie interpretierten Bob Dylans Hit “Blowin’ In The Wind”.
1965 durften Barry Gibb & The Bee Gees ihren selbst geschriebenen Song “Wine And Women” im TV vorstellen.
Ein Jahr später waren sie mit “Spicks And Specks” in den Hitparaden vertreten und erhielten einen Plattenvertrag bei der Polydor. Dieser Vertrag war mit einem Umzug nach Europa verbunden.
Von England aus erobern die Bee Gees die Welt
Robert Stigwood, der Bee Gees-Manager überredete die Gibb Brüder nach ihrem Nummer 1-Hit “Spicks And Specks” in Australien, nach England zu gehen. Er war es auch, der ihnen neben Colin Petersen am Schlagzeug mit Vince Melouney einen professionellen Gitarristen zur Seite stellte. So waren sie bei ihren anstehenden Auftritten in Europa eine vollständige Band wie man sie sich in der Welt der Beat-Musik vorstellte. Die erste gemeinsame Single war “New York Mining Disaster 1941”.
Der Song wurde sofort ein Volltreffer und es sollte in der Zeit bis 1969, so lange saß Colin Petersen am Schlagzeug, ein Hit auf den anderen folgen. Die zweite Single, “To Love Somebody” stellten die Gibb Brüder ohne ihre zwei neuen Bandkollegen im “Beat-Club” vor.
Zur dritten Single kamen sie zu fünft nach Bremen, um “Massachusetts” vorzustellen. Es wurde ein Welt-Hit. Mehr zu diesem Song erfahrt ihr in einer Song-Geschichte.
“Massachusetts” ging noch um die Welt, da veröffentlichte die Band mit “Holiday” bereits den nächsten Hit.
“World” war die sechste Single im Jahr 1967 (“Spicks And Specks” wurde in Europa auch 1967 veröffentlicht) der Gibb-Brüder und ihrer beiden neuen Wegbegleiter. In Deutschland war es vor allem der “Beat-Club”, der dafür sorgte, dass die Fans stets mit den neuesten Songs der Band versorgt wurden.
Auch 1968 blieb der Erfolg den Bee Gees treu
Die erste Single 1968, “Words”, natürlich ein weiterer Nummer 1-Hit in Deutschland, stellten die Bee Gees auch in den USA vor. Ed Sullivan hatte Barry, Robin, Maurice, Vince und Colin in seiner Show zu Gast.
Die Single mit “Jumbo” und “The Singer Sang His Song” wurde als zweite Single 1968 veröffentlicht. Mittlerweile war die Band nicht mehr in der Lage allen Anfragen gerecht zu werden. Sie saßen dauernd im Flieger, um irgendwo auf der Welt einen ihrer aktuellen Hits in einer großen Show vorzustellen.
Wie es die Brüder schafften, noch drei Alben in dieser Phase zu produzieren grenzt schon an Zauberei, denn “Bee Gees 1st”, “Horizontal” und “Idea”, das 1968 veröffentlicht wurde hatten zeitlose Hits zu bieten. Erste Single aus dem 1968er-Album war “I’ve Gotta Get A Message To You”.
Viele Künstler entdeckten auf den Alben der Bee Gees Songs, die sie neu interpretierten. Bestes Beispiel ist der Nummer 1-Hit “Morning Of My Life”, den Esther & Abi Ofarim auf einem australischen Album aus dem Jahr 1965 entdeckt haben.
Außerdem waren die Brüder auch bereit, für befreundete Kollegen Songs zu schreiben. The Marbles landeten z.B. mit “Only One Woman” einen weltweiten Hit.
Vom 1968er Album “Idea” stammt der Song “I Started A Joke”, der es auf Platz 6 der US-Charts schaffte.
Bei diesem Stress, den sich die jungen Musiker zumuteten, war es kein Wunder, dass es innerhalb der Band anfing zu kriseln. Als erster verließ Vince Melouney die Band. Zu viert veröffentlichten sie das Doppel-Album “Odessa” aus dem “First Of May” mit der ebenso populären Rückseite “Lamplight” ausgekoppelt wurde.
Robin Gibb versuchte sich ausgesprochen erfolgreich als Solo-Sänger (“Saved By The Bell”). Barry, Maurice und Colin Petersen nahmen die Single “Tomorrow Tomorrow” auf.
Der letzte Song, den Colin Petersen mit Barry und Maurice Gibb als Bee Gees aufgenommen hat, war “Don’t Forget To Remember Me”. Im August 1969 wurde die Trennung von Colin Petersen bekannt gegeben.
Die 70er Jahre
Beginnen wir zunächst wieder in Großbritannien. Dort schafften es wieder zwei Hits an die Spitze. Erstaunlicherweise war nur “Night Fever” aus dem Sountrack zu “Saturday Night Fever” ganz vorn zu finden.
Dafür schaffte auch “Tragedy” – aus dem Nachfolge-Album von “Saturday Night Fever” -, “Spirits Having Flown”, den Sprung an die Spitze.
In Deutschland waren zwar neben “Saturday Night Fever” noch zwei weitere Alben auf Platz 1 zu finden, in Sachen Singles lautete die Ausbeute allerdings Fehlanzeige.
Dafür starteten Barry, Robin und Maurice in den USA richtig durch. Es begann 1971 mit “How Can You Mend A Broken Heart”.
1975 folgte der nächste Top-Hit mit “Jive Talkin'”. Diesem Song sagt man nach, dass er die Basis für die Dance-Hits von “Saturday Night Fever” war.
Vom gleichen Format war auch der 1976er Spitzenreiter “You Should Be Dancing”.
Mit “How Deep Is Your Love”, “Stayin’ Alive” und “Night Fever” folgten die Superhits aus “Saturday Night Fever”. Zu “Night Fever” findet ihr eine weitere Song-Geschichte auf SCHmusa.
Mit “Too Much Heaven”, “Tragedy” und “Love You Inside Out” schafften es auch drei Single-Auskopplungen aus “Spirits Having Flown” auf Platz 1 in den USA.
Die 80er Jahre
Nur “You Win Again” schaffte es in diesem Jahrzehnt in Großbritannien und Deutschland an die Spitze der Charts. Erfolgreichster Hit in den Vereinigten Staaten in den 80er Jahren war “One”. Der Song schaffte es in die Top 10.
Am 17. Oktober 1987 stehen die Bee Gees auf Platz 1 der britischen Charts mit “You Win Again”. Damit gelingt es ihnen, als einziger Band über drei Jahrzehnte hinweg jeweils einen Nummer 1-Hit in Großbritannien zu landen.
Die 90er Jahre
Nach den 80ern schafften es die Bee Gees nicht mehr, an die Spitze der Charts zu gelangen. Dafür blieben die Alben gewohnt erfolgreich. Einer der großen Erfolge des Jahrzehnts war “Alone”.
Die 2000er Jahre
2001 veröffentlichten die Bee Gees ihr letztes Album mit “This Is Where I Came In”. Der Titelsong schaffte es sowohl in Großbritannien als auch Deutschland in die Charts.
Sie gehörten zu den Großen in der Popmusik. Danke, Robin, Maurice und Barry.
Barry Gibb
Heute ist nur noch der älteste der Brüder Gibb am Leben. 2021 hat Barry Gibb viele alte Bee Gees Songs neu aufgenommen. Dazu bat er zahlreiche Kollegen, ihn zu unterstützen. Mit “Words”, diesen Hit hat er zusammen mit Dolly Parton aufgenommen, landete er den Hit des Jahres in den “Hits der Woche”, der SCHmusa-Hitparade.
Wie viel Spaß die beiden Musiker-Legenden bei dieser Aufnahme hatten, seht ihr in diesem Video.
Wir wünschen uns noch viel Alben wie “Greenfields”. Wie schön selbst weniger erfolgreiche Songs wie “Lonely Days” sind, beweist die Aufnahme mit Little Big Town, eine der angesagten Country-Bands in den USA.
Wenn sich eine 6-fache Grammy-Gewinnerin wie Brandi Carlile geehrt fühlt, mit Barry Gibb “Run To Me” neu aufzunehmen, sagt es viel.
Es ist eine Bereicherung, die Bee Gees-Hits in neuem Gewand zu hören. Es gäbe aber noch genug Material für viele weitere solcher Alben.