Am 10. September 1966 verteidigte der legendäre Boxweltmeister Muhammad Ali, der in Deutschland immer noch unter seinem Geburtsnamen Cassius Clay gehandelt wurde, seinen Schwergewichtstitel gegen den deutschen Herausforderer Karl Mildenberger in Frankfurt am Main. Es war eine der denkwürdigsten Begegnungen in der Geschichte des Schwergewichtsboxens und markierte den Höhepunkt eines der spannendsten Jahre in der Karriere des amtierenden Weltmeisters.
Der Kampf fand in der Frankfurter Festhalle statt und war das erste Mal, dass ein Box-Weltmeisterschafts-Match mit Muhammad Ali in Deutschland ausgetragen wurde. Karl Mildenberger, ein talentierter und unerschrockener deutscher Boxer, hatte sich als Herausforderer qualifiziert und war als der erste europäische Boxer angesehen, der einen ernsthaften Titelanspruch gegen den amtierenden Weltmeister stellte.
Muhammad Ali, der bereits als charismatisch und selbstbewusst galt, war der klare Favorit. Doch Karl Mildenberger hatte im Vorfeld des Kampfes durch seinen Siegeszug in Europa und seine technische Vielseitigkeit viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Der Verlauf des Kampfes:
Der Herausforderer zeigte während der ersten Runden eine starke Leistung und konnte Muhammad Ali in einigen Momenten durchaus in Bedrängnis bringen. Besonders beeindruckend war Karl Mildenbergers Ausdauer und seine Fähigkeit, dem schnellen und agilen Weltmeister Paroli zu bieten. Der US-Amerikaner, bekannt für seine blitzschnellen Bewegungen und seinen unorthodoxen Stil, ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und dominierte das Duell nach den ersten Runden zunehmend.
Muhammad Ali beeindruckte mit seiner Taktik, den Gegner durch Schnelligkeit und präzise Schläge zu entkräften. Karl Mildenberger hatte zwar seine Momente, doch gegen den Weltmeister war es letztlich schwierig anzukommen. Ab der fünften Runde baute der Amerikaner zunehmend Druck auf und setzte sich immer mehr durch.
Der Kampf endete in der 12. Runde, als der Deutsche schließlich von Muhammad Ali mit einem technischen K.o. besiegt wurde. Während des Kampfes hatte der Weltmeister mit seinem markanten “Floating like a butterfly, stinging like a bee”-Stil und seiner überlegenen Boxtechnik Karl Mildenberger allmählich ausmanövriert. Es war eine dominante Verteidigung des Weltmeisters, auch wenn der deutsche Boxer viel Mut und Widerstand zeigte.
Nach dem Sieg über Mildenberger behielt Muhammad Ali seinen Titel und festigte seine Stellung als einer der größten Boxer aller Zeiten. Dennoch würdigte er seinen Gegner mit den Worten: “Er ist der zweitschnellste Schwergewichtler und der bestaussehendste weiße Boxer der Welt”
“Plus 5” Hits aus der Deutschen Verkaufshitparade im September 1966
Spitzenreiter war ein Amerikaner mit einem Lied aus der Feder eines deutschen Komponisten. Es geht um Frank Sinatra, der mit dem Hit “Strangers In The Night” aus der Feder vom Hamburger Bert Kaempfert Platz 1 belegte.
Unter den Neueinsteigern befand sich ein Hit von der US-amerikanischen Band The Cyrkle. “Red Rubber Ball” heißt der Hit bei dem Paul Simon und Bruce Woodley von den Seekers als Co-Autoren gelten.
Höchster Neueinsteiger waren die Troggs, die mit der Vorgänger-Single – “Wild Thing” – noch bestens in den Charts platziert waren. Mit “With A Girl Like You” landeten Reg Presley und seine Mitstreiter direkt auf Platz 2.
Der erfolgreichste Schlager in diesem Monat war “Leg Dein Herz In Meine Hände” gesungen von Roy Black. Von dem smarten Augsburger schwärmten nicht nur die weiblichen Teenager, sondern auch ihre Mütter.
Höchste Neueinsteigerin aus der Schlagerwelt war Lolita mit “Ich will leben”.
Wer alle Songs dieser Ausgabe kannte, kann sich mit Recht als Musikliebhaber und – fachfrau oder -mann bezeichnen.