Evelyn Hamann in den Menschen des Tages, * 06.08.1942, † 28.10.2007

Evelyn Hamann war die Lieblingskollegin von Vicco von Bülow alias Loriot. Nach zahlreichen Rollen in beliebten TV-Serien begeisterte sie zum Ende ihrer Karriere in “Adelheid und ihre Mörder” nicht nur Krimifans. Nur gern erinnern wir uns an die vielseitige Schauspielerin, die so besonders kauzig spielen konnte.

Erinnerungen an Evelyn Hamann

Beginnen wir doch einfach mit einem der unglaublich schönen Sketche aus der Zeit als kongeniale Partnerin von Loriot. Diese Ansage bleibt unvergesslich…

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https://youtu.be/aGU90ug9jBw?feature=shared


Eveline Hamann (bürgerlich Eveline Braun) wurde am 6. August 1942 in Hamburg in eine Musikerfamilie hineingeboren. Ihr Vater war Konzertmeister des NDR‑Sinfonieorchesters und Gründer eines Streichquartetts, die Mutter war Sängerin und Musiklehrerin, der Bruder später Cello­professor. Sie studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Hamburg, während sie ihr Studium mit Auftritten in einer Jazzband finanzierte. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie im Thalia Theater Hamburg in Nebenrollen. Ab 1968 folgten Engagements in Göttingen, Heidelberg und Bremen.
Sicher wird sich der eine oder die andere gern an die Gala zum 60. Geburtstag von Evelyn Hamann erinnern.

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https://youtu.be/f6xYcbPqD4w?feature=shared


1976 lernte sie Vicco von Bülow (Loriot) kennen – ursprünglich hatte er eine ganz andere Darstellerin gesucht. Doch statt einer pummeligen Blondine überzeugte Evelyn Hamanns komisches Timing, was sie zur Sketchpartnerin von Loriot machte.

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https://youtu.be/RXRZggfKEHM?feature=shared


Sie trat in den ARD‑Sketch‑Serien “Loriot I–VI” auf und wurde mit ihrer stoischen, formal unterkühlten Art rasch berühmt – etwa in „Die Nudel“, „Frau Hoppenstedt“ oder als TV-Ansagerin mit Zungenbrecher mit dem wir unsere Erinnerungen begonnen haben. Die bis dahin wenig bekannte Schauspielerin selbst nannte diese Begegnung ein „Geschenk des Himmels“ und betonte die für Comedy nötige “Strenge, Kunstfertigkeit und Disziplin”.

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https://youtu.be/7s-Oo0W8QuI?feature=shared


Natürlich wirkte sie auch in den Loriot‑Filmen mit: „Ödipussi“ (1988) und „Pappa ante Portas“ (1991), jeweils als lakonisch-beharrliche Partnerin Loriots mit.

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https://youtu.be/95KQ6OgfNXI?feature=shared


Daneben etablierte sie sich als vertraute TV-Gesichtsfigur: In “der Schwarzwaldklinik” erlebten wir den Publikumsliebling als strenge Haushälterin Carsta Michaelis.

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https://youtu.be/BqEdUd7Kqhs?feature=shared


Auftritte im „Tatort“, „Der Alte“ und im „Traumschiff“ sorgten dafür, dass sie zu den beliebtesten TV-Stars im Lande wurde. Unvergessen bleibt auch ihre Rolle in „Der Landarzt“ als resolute Thea.


Ab 1987 widmete das ZDF ihr ein eigenes Special (“Evelyn und die Männer”), dem weitere folgten, Zwischen 1993 und 2005 präsentierte sie in der ZDF‑Reihe „Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben“ in 56 Episoden diverse Rollen – von Hotelmanagerin über Postangestellte bis Sozialhilfeempfängerin – meist mit warmherziger und humorvoller Note.

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https://youtu.be/EnzQk65TlLU?feature=shared


Ab 1992 wurde sie zur Kultfigur als Adelheid Möbius, die titelgebende, eckenliebende Kriminalsekretärin in „Adelheid und ihre Mörder“ – eine Rolle, die sie bis 2006 spielte und in der sie in über 60 Folgen auftrat. Mit ihrem subtilen Charme löste sie dort immer, wo ihre Chefs versagten, die Kriminalfälle.

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https://youtu.be/1m_4dH2KR-Q?feature=shared


Neben Theater und TV war Hamann auch als Sprecherin tätig: Sie las Krimis von Patricia Highsmith, sowie Werke von Tschechow, Rilke oder Andersen bei literarischen Lesungen und HörBUCH‑Produktionen. Ihr Trophäenschrank hatte einiges zu bieten: Das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, den Deutschen Videopreis, der Münchhausen-Preis, Ehrenkommissarin der Bayerischen Polizei, den Bayerischen Gernsehpreis und gleich dreimal die Goldene Kamera.

Mit einem populären Sketch haben wir unsere Erinnerungen begonnen, mit einem weniger bekannten wollen wir sie beenden. Sketch-Partner ist in diesem Falle nicht Loriot sondern Günter Pfitzmann.

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https://youtu.be/MRsj2RSbzQ4?feature=shared

Im Oktober 2006 wurde bei ihr Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Am 28. Oktober 2007 verstarb sie im Alter von 65 Jahren in Hamburg – für viele überraschend, da sie ihre Erkrankung weitgehend geheim gehalten hatte.

Evelyn Hamann gilt als eine der bedeutendsten und beliebtesten deutschen Schauspielerinnen und Komikerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre zurückhaltende, aber präzise Komik prägte Generationen, besonders durch die Zusammenarbeit mit Loriot und ihre Rollen als wandlungsfähige Darstellerin. Loriot beschrieb sie als „fabelhafte Schauspielerin“, deren Lachen unvergesslich war.

Danke für die zahlreichen wunderbaren Kino- und TV-Erinnerungen. Ruhe in Frieden, Evelyn Hamann.

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