Publikumsliebling Horst Krause ist tot. Der vor allem durch seine Rolle im „Polizeiruf 110“ bekannte Schauspieler starb bereits am Freitag im Alter von 83 Jahren in einem Seniorenheim in Teltow (Kreis Potsdam-Mittelmark). Das bestätigte seine Familie heute dem RBB.
Sein bürgerlicher Name passte perfekt zum Dorfpolizisten Horst Krause im brandenburgischen “Polizeiruf 110” sowie der Serie “Polizeihauptmeister Krause”. Durch diese Rolle wurde er zum Kult-Schauspieler einer Region. Früher nannte man es liebevoll Volksschausspieler.
Erinnerungen an Horst Krause
Es ist wohl einzigartig, dass der Rollenname und der bürgerliche Name bei einem Schauspieler übereinstimmen. Horst Krause spielte im “Polizeiruf 110” den Dorfpolizisten, der auch Max Meier oder auch Rolf Müller hätte heißen können. Er sollte einfach einen ganz normalen Polizisten darstellen, der korrekt, eifrig und vor allem herzlich sein sollte und es auch wurde. Der Schauspieler Horst Krause war die perfekte Besetzung für diesen sympathischen Polizisten, den es hoffentlich auch noch häufiger gibt, als man sich ihn in der Großstadt vorstellen kann.
Aufgrund der großen Beliebtheit von Horst Krause im “Polizeiruf 110” entwickelte man mit der Serie “Polizeihauptmeister Krause” eine Serie mit dem privaten Horst Krause. Der lebt im brandenburgischen Schönhorst und sorgt dafür, dass die Harmonie alle großen und kleinen Sorgen besiegen kann. Mit seinem Nachbarn Schlunzke, gespielt von Andreas Schmidt, und Rudi Weisglut, gespielt von Tilo Prückner, hatte er geniale Partner für diese Serie. Geblieben sind nur noch seine TV-Schwestern Elsa (Carmen-Maja Antoni) und Meta (Angelika Böttiger), sowie Bürgermeister Stübner (Boris Aljinovic), die hoffentlich noch lange diese wunderbare Serie weiterspielen werden.
Einer der ersten, der das große Talent für seinen Film nutzte, war 1999 Gerd Dudenhöffer. In “Tach, Herr Dokter – der Heinz Becker Film” spielte er einen Konzernchef.
2003 spielte Horst Krause dann endlich die Hauptrolle in “Schultze gets the blues”. Der Film fand weltweit Anerkennung bei den Cineasten. Das Lexikon des Internationalen Films sagt über diesen Film: „Stimmungsvolles, unaufdringlich humorvolles Porträt über Deutschland und seine Tradition am Beispiel eines älteren Mannes, der einen Neuanfang wagt, ohne dafür belohnt zu werden. Der dokumentarisch anmutende, stellenweise reizvoll lakonisch erzählte Spielfilm überzeugt durch den hervorragenden Hauptdarsteller, malerische Bilder und seinen einfühlsamen Umgang mit Musik und Geräuschen.“ Als Schultze fand Krause endlich die Anerkennung, die er längst verdient hatte.
Während der Dreharbeiten zum Film “Krügers Odyssee” bekam Horst Krause Besuch vom “brisant”-Team. In diesem kleinen Bericht erfahren wir einiges über den “Reisemuffel”.
Nach dieser Recherche bekommt man einfach Lust darauf, sich einen Horst Krause-Film anzuschauen. Vielleicht “Krauses Zukunft”, der im Frühjahr 2021 im Fernsehen zu sehen war. Bei ihm wusste man, dass am Ende die Welt wieder in Ordnung ist.
Genau deshalb liebten die Menschen diesen Schauspieler. Danke für dieses Stückchen heile Welt! Ruhe in Frieden, lieber Horst Krause.