Wohnzimmertouristen – das sind Marina und Ben, die ihre Liebe zur Musik, aber auch die Liebe zueinander teilen. Inspiriert durch den Wohnzimmer-Flair der städtischen Club-Szene entstanden aus einer spontanen Idee heraus die “Wohnzimmertouristen”.
“Wir bringen die Musik in dein Wohnzimmer” ist die Philosophie der sympathischen Offenbacher, mit der sie auch bei ihren Konzerten eine außergewöhnliche Nähe zum Publikum schaffen. Nicht nur durch ihre Musik und ihren Namen, sondern auch durch ihre besondere Konzertgestaltung bringen sie eine gemütliche Atmosphäre, “wie im Wohnzimmer”, auf die Bühne.
Anfang März erschien ihr Debüt-Album „Eine Leopardenhose macht dich nicht sofort exotisch!“ und wurde von ihren Fans als auch der Presse gefeiert. Die geplante Releasetour ist zwar durch die Corona-Krise ausgefallen, jedoch lassen sich die Wohnzimmertouristen davon nicht entmutigen. Sie veranstalten ein Wohnzimmerkonzert nach dem anderen und touren somit digital durchs Netz. Ihr Song „Lied von der Liebe“ ist dadurch zu einem kleinen viralen Hit geworden. In der LGBT Community gilt er jetzt schon als Ohrwurm gegen Homophobie. Dies kommt nicht zuletzt durch das aufwendig gezeichnete Musikvideo, das das Duo in Pakistan zeichnen ließ, wo Homosexualität noch heute mit Freiheitsstrafen geahndet wird.
„Jedes Jahr“ heißt die dritte Singleauskopplung der Wohnzimmertouristen, die in einer neu gemischten Radio-Version veröffentlicht wurde. Ein Song, dessen Ursprünge zwar in der Vergangenheit liegen, dessen Themen aber aktueller nicht sein könnten und die Gefühle in der momentanen Situation der Unsicherheit widerspiegeln.
Im Songtext heißt es: „Das Feld der Träume ist wie leergefegt und was bleibt, ist die Hoffnung, dass diese Zeit vergeht“, „Ein kaltes, tränenreiches Jahr, nichts mehr ist so, wie’s einmal war“. All diese Sätze fangen die Gefühle der Macht- und Hilflosigkeit ein, denen wir im Moment begegnen, genauso wie die Zeit, die einem in Quarantäne wie eine Ewigkeit vorkommen kann. Der Refrain steht im Gegensatz zu den Strophen für die Hoffnung, die trotz schwerer Zeiten immer ihren Weg findet. „Jedes Jahr werden Wünsche wahr, bis die Hoffnung unser’n Schmerz begräbt“, singt Sängerin Marina und möchte damit Mut machen, das Positive nicht aus den Augen zu verlieren, und dass jede Krise auch Chancen birgt.
Die Drums beginnen rhythmisch mit einem Tom-Groove, dazu gesellen sich ein warmer Bass und eine darüber schwebende Gitarre, bei der Hall und Delay dominieren. Ein dezentes Piano liefert das Gerüst, das alle Elemente miteinander verbindet. Trotz des stetig treibenden Schlagzeugs, beginnt der Song ruhig und strahlt eine angenehme Wärme aus. Auch der erste Refrain ist bewusst dezent gehalten, erst im zweiten Refrain packt Sängerin Marina ihre volle Stimmgewalt aus und wird dabei von der E-Gitarre mit getragen bis in die Bridge hinein, die sich nach und nach steigert bis zum Finale. Obwohl „Jedes Jahr“ ein klassischer Popsong ist, sind auch klare Einflüsse aus dem Rock- und Indie-Bereich zu hören. Definitiv ein Song mit Ohrwurm-Charakter, der nach dem Hören ein positives Gefühl bei den Hörern hinterlässt.
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