Wir sind Helden – Denkmal 2.0 Replay Okay Edit

Seien wir mal ehrlich: Jeder hier ist Wir sind Helden-Fan. Kaum ein Song in der deutschen Pop-Geschichte ist in seinen ersten zwei Jahrzehnten unter Leuten so wenig hörbar gealtert wie “Denkmal”.

In all ihrer Bescheidenheit hat sich die Band mit cleverer wie verspielter Pop-Musik selbst ein Denkmal in den jüngeren Musikkanon gestellt. Passend zum zwanzigsten Jubiläum von einem ihrer größten Erfolge holt Replay Okay den zeitlosen Hit jetzt direkt in die Mitte des Zeitgeists.
Judith Holofernes’ Aufforderung zu zivilem Ungehorsam und gegen aus gesellschaftlichen Normen gewachsene Erwartungen ist wie geschaffen für die befreienden Tanzflächen, die überall in dunstigen Räumen warten. Da fühlt sich Liebe als eine Form der Rebellion viel purer an als auf dem Stadtplatz.

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https://youtu.be/9cnv16QH4F8?si=C9Ne3h77QhQeT51L

Der Fakt, dass sich die Melodiebögen ihres kraftvollen Gesangs absolut lässig in den komprimierten Hyperpop von Replay Okay betten, ist genauso wenig verwunderlich, wie der, dass er sich mit seinem Uptempo-Remix selbst als großer Fan bekennt. Seinen Sound und das 2003er Album “Die Reklamation” verbindet hörbar eine Liebe zur Kombination eingängiger Gesangslinien und gezerrten Synthesizern. Replay Okay gelingt es wohl auch deshalb, einen spannenden Spagat zwischen Nostalgie und Zukunftssehnsucht zu meistern. Er versetzt sich so gut in das Original, dass sein Remix es aufs Nötigste herunterreduziert, ohne das dieses an Charme verlieren würde. Nach zwanzig Jahren kollektiver Liebe ist es genau richtig, dass Replay Okay hier und da großzügig mit dem Vorschlaghammer am „Denkmal“ ansetzt und das Jetzt sprechen lässt.

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