Roy Black mit “Das Mädchen Carina” in den Song-Geschichten 163

Am 15. Juni 1969 steht Roy Black mit seinem Hit “Das Mädchen Carina” in der “Top 10” der “Bravo Musicbox”.

Roy Black mit “Das Mädchen Carina”

12. Mai 1969, Die “Bravo” stellt den neuen Song von Roy Black, “Ich bin so gern bei dir” vor. Das ist die Rückseite der Single.
15. Mai 1969, Roy Black steigt mit seinem Hit “Das Mädchen Carina” in die Deutschen Charts ein.
7. Juni 1969, “Das Mädchen Carina” klettert auf Platz 1 der Deutschen Charts.
15. Juni 1969, nun steht Roy Black in der Top 10 der Bravo-Musicbox.
15. Juli 1969, der Hit steigt in die Österreichische Hitparade ein.
15. Oktober 1968, das Album “Ich denk an dich” steigt in die Deutschen Charts ein.
7. November, Namenstag von Carina

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=jLKWbGJPEiQ


Popmusik in England und den USA

Ende der 60er Jahre war die Poplandschaft so vielfältig wie nie vorher und auch später. Der Beat der 60er Jahr war spätestens seit dem Album “Sergeant Pepper’s Lonely Heart Club Band” bedeutend vielseitiger geworden. Die Beatles lieferten nach wie vor Single-Hits ab, die immer einen Spitzenplatz einnahmen.

Aber durch den sich immer wieder erneuernden Bob Dylan waren sie nicht mehr die uneinegeschränkten Popgötter. Dann gab es die Rolling Stones, die von Anfang an mit den Fab Four im Gleichschritt die Popmusik zur Rockmusik werden ließen, die vor allen Dingen nach wie vor das Verlangen hatten, live zu spielen. Gleichzeitig hatten sich auch Bands wie The Cream, The Who oder The Traffic etabliert, die vom Blues beeinflußt waren und gerade von den Musikjournalisten oder -kritikern als neue Offenbarung gesehen wurden. Die Offenbarung überhaupt war zu dieser Zeit natürlich Jimi Hendrix, der ganz neue Töne in die sich im Wandel befindliche Musikszene brachte. Das war ein Blick nach England.

In Amerika waren aufgrund der Größe und auch der starken Einflüsse von Soul und Funk die Bandbreite der populären Musik noch größer. Aktuell weit vorne war die Castingband The Monkees, die in ihrer wöchentlichen TV-Serie immer jünger werdendes Publikum ansprachen. Dann waren dort die Hippies, von denen in erster Linie Balladen von den Mamas & Papas sowie One Hit Wonder wie “San Francisco” oder “Eve Of Destruction” von Barry McGuire bis nach Deutschland schwappten. Bands wie Iron Butterfly, Buffalo Springfield, Blood Sweat & Tears oder Chicago waren noch Geheimtipps, waren aber kurz davor, sich zu etablieren. Vergessen darf man auch die traditionelle Folk-Szene nicht, die immer noch angeführt von Bob Dyland und Joan Baez stets ein großes Publikum hinter sich vereinten.

An Popgruppen waren nach wie vor die Beach Boys angesagt, gefolgt von Tommy James & The Shondells, Three Dog Night u.v.a. Und natürlich gab es nach wie vor Country Musik, von der zu dieser Zeit Glen Campbell, Bobbie Gentry und auch Newcomer Kenny Rogers & The First Edition auch in Popkreisen von sich hören ließen. Und dann waren da noch Creedence Clearwater Revival, sie schafften die Brücke zwischen Country und Rock und wurden auch blitzartig in Europa anerkannt.

Die ’68er in Deutschland

Und wie sah es in Deutschland aus? Wir sprechen von den 68ern, den Leuten die Deutschland veränderten, die seit einem Jahr fast täglich in der Tagesschau auftauchten, die aber von vielen eben nur dort wahrgenommen wurden. Wer nicht in einer Studentenstadt lebte führte ein ziemlich biederes und anständiges Leben.

Statt der vielen neuen Sounds in England und den USA waren es nur die großen Hits, die hier Einzug in die Charts hielten. Größte und neueste Konkurrenz waren die Bee Gees, die nach “Massachussettes” Hit auf Hit in Deutschland landeten. Außerdem gefielen auch die Herren mit den guten Stimmen wie Engelbert Humperdinck, Tom Jones usw. besonders gut. Und davon gab es auch in Deutschland einige, die stets zu den beliebtesten zählten: Freddy Quinn und Peter Alexander, seit seinem Grand Prix Sieg natürlich auch Udo Jürgens. Dann war noch ausreichend Material vorhanden, um den nicht vermeidbaren Stimmenbruch von Heintje noch ein wenig auf die lange Bank zu schieben. Die Damenwelt konnte sich mit Wencke Myhre, Manuela oder auch den beiden Französinnen France Gall und Mireille Mathieu durchaus sehen und hören lassen.

Roy Black auf dem Zenit seines Erfolges

Außerdem gab es seit dem Januar die ZDF-Hitparade, die Monat für Monat neue Schlagerstars aus dem Hut zauberte. Auch wenn die ersten Ausgaben noch von Roy Black gewonnen wurden, durfte er sich mit der Nachfolge-Single von dem 3-fachen Siegertitel “Ich denk an dich” nicht selbst Konkurrenz machen. Dennoch stieg “Das Mädchen Carina”, wie immer tatkräftig unterstrützt von der Bravo, deren Leserschaft zu dieser Zeit einen Altersschnitt von 17 Jahren hatte, und den vielen bunten Blättern, die wussten: Da wo Roy Black drauf steht, das wird gekauft.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=LPK0C0HcJ8c


Er war zu dieser Zeit wirklich der Größte. Nach wie vor gab es keine Hochzeit, deren Hochzeitstanz nicht nach “Ganz in weiß” stattfand. Obwohl “Das Mädchen Carina” ein wenig im Schatten des ZDF-Hitparaden-Titels “Ich denk an dich” stand, kletterte er unaufhaltsam die Treppen der Hitparaden nach oben.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/YN_cF_MAz0c

Am 7. Juni 1969 löste Roy Black dann die Beatles an Chartspitze ab. Statt “Get Back” hieß die neue Nummer 1 “Das Mädchen Carina”. Ganz gewiss wissen die meisten Carinas, die Anfang der 70er Jahre zur Welt kamen, dass dieser Schlager in den meisten Fällen schuld daran war, dass sie diesen Namen tragen.

Gewiss gibt es aber auch viele Mütter und Väter, die diesen Vornamen lange vor diesem Hit schön fanden und ihn ihrer Tochter geben wollten. Der Name klingt schließlich auch heute noch gut.

Auf dieser Website werden Cookies für eine bessere Nutzerfreundlichkeit, Zugriffsanalyse und Anzeigenmessung verwendet (z.B. Google-Dienste, VG-Wort). Weitere Informationen zur Verwendung von Cookies durch uns finden Sie in unserem Datenschutz. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.