Am 3. Februar 2018 trat Rolf Zacher seine letzte Reise an. Der Schauspieler, der in mehr als 200 Film- und Fernsehproduktionen mitwirkte, spielte selten die Hauptrolle. Er spielte die Rollen, die in Erinnerung blieben, kauzige, schräge, laute aber auch leise Typen, die selten der Norm entsprachen.
Erinnerungen an Rolf Zacher
Rolf Zacher, der am 28. März 1941 in Berlin zur Welt kam, war Schauspieler, Buchautor, Vorleser und auch Sänger. Er hat es nie in die Charts gebracht, dafür aber in die Herzen aller, die ihn einmal haben singen hören.
Eine seiner ersten großen Rollen spielte er 1968 in dem Fernsehfilm “Der Griller”, in dem er auch sang.
In den Filmen “Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung” und “Wenn süß das Mondlicht über den Hügeln schläft” wurde er durch seine Rolle als Peter auch einem breiten Publikum bekannt. Seine Rolle war nicht groß, dafür strotze sie vor Menschlichkeit.
Er war stets einer der menschlichsten Schauspieler, der vielen seiner Rollen eine vom Großvater mitgegebene Herzlichkeit gab, auch wenn der Charakter, den er zu spielen hatte noch so schräg angelegt war. Für seine Rolle als Kleinganove Henry Kirscher in dem Film “Endstation Freiheit” glänzte er neben Burkhard Driest. Er wurde für diese Rolle mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet.
Der Beginn vom “Schwarfahrer Film” aus dem Jahr 1983 zeigt den unvergessenen Schauspieler genau so wie ihn viele in Erinnerung haben werden.
Sein letztes Lebensjahr lebte in einem Pflegeheim in Hamburg. Nur zu gern gab er die Ratschläge seines Großvaters in zahlreichen Gesprächen und auch Interviews weiter „Sei offen und trete jedem Fremden mit Respekt und Höflichkeit gegenüber.“ oder „Wer immer nur auf der Hauptstraße geht, weiß gar nicht wie schön es in den Nebenstraßen ist.“ Daraus wurde dann bei ihm selbst: „Jeder denkt immer nur an die Hauptrollen und weiß gar nicht was er an Zwischenmenschlichem an jedem Drehtag verpasst.“
Ein ganz anderes Gespräch führte er mit dem wie immer gut vorbereiteten Frank Elstner.
Am 3. Februar 2018 ist er friedlich eingeschlafen. Ob Robert de Niro und Nicolas Cage, denen er seine Stimme geliehen hatte, jemals wieder so menschlich wirken werden?
Foto: RTL
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