Les Humphries kam am 10. August 1940 in Croydon, London, England zur Welt. Seine größten Erfolge konnte der Musiker in Deutschland feiern. Mit den Les Humphries Singers schrieb er ein Stück Musikgeschichte. Der vielseitige Musiker starb am 26. Dezember 2007 in Basingstoke, UK. Die Todesnachricht wurde erst im Februar 2008 bekannt.
Erinnerungen an Les Humphries
Den größten Hit seiner Karriere landeten er und seine Les Humphries Singers mit “Mexico” im Jahr 1972 oder war es doch “Mama Lou” oder… Wir hoffen, dass wir alle großen Hits in diesem Artikel zusammen getragen haben.
Als Kind erhielt der am 10. August 1940 als John Leslie Humphreys in Croydon, London, England geborene Junge Klavierunterricht. Musik war seine Begabung und wurde seine Profession. Er schaffte es, seine Berufung zum Beruf zu machen und trat als 18-Jähriger in das Musikkorps der britischen Royal Navy ein. Im selben Jahr (1958) wurde er zum „Besten Jungmusiker des Jahres“ gewählt. Darauf hin wurde er in den Buckingham Palast eingeladen, um der Queen Mum ein Klavierkonzert zu geben.
The Summer Set: Die erste eigene Band
Nach dem Militär gründete der Musiker seine eigene Band. The Summer Set nahmen sogar eigene Schallplatten auf.
Neue Wege in Hamburg: Wonderland
Mit seiner Band trat er Mitte der 60er Jahre auch in Hamburg, neben Liverpool und London eine Hauptstadt der Beat-Musik, auf. Dort knüpfte er schnell zahlreiche Kontakte. Als ein paar Musiker sich um den Ex-Rattles-Sänger Achim Reichel scharten, um eine Band zu gründen, war Les Humphries mit im Boot. Das Unternehmen nannte sich Wonderland.
Von Null auf Hundert mit den Les Humphries Singers
Bereits zu dieser Zeit grübelte er mit Henner Hoier über ein eigenes Projekt. Er wollte, inspiriert von den Edwin Hawkins Singers, die mit “Oh Happy Day” einen Welthit landeten, einen eigenen internationalen Chor gründen. Schon die ersten Schritte übertrafen mit ihrem Erfolg die Erwartungen.
War das erste Album “I Believe/ Rock My Soul” 1970 noch ein Geheimtipp, landete die Gruppe mit “We’ll Fly You to the Promised Land” 1971 bereits in den Top 10.
Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte man erkennen, dass der Band-Boss ein unglaubliches Talent hatte zu arrangieren. Wer den Titel “Soolaimon” von Neil Diamond im Original kennt, spürt wieviel Power in den Singers steckte.
Noch im selben Jahr erschienen zwei weitere Alben. “We Are Goin’ Down Jordan” kletterte bis auf Platz 2 in den Deutschen Charts.
Ende 1971 brachte die Gruppe mit “Old Man Moses” noch ein drittes Album im gleichen Jahr auf den Markt.
Sie kamen und gingen: Die Band-Mitglieder
John Lawton: * 11. Juli 1946 in Halifax, England; † 29. Juni 2021
Eine wirkliche Attraktion der Les Humphries Singers war John Lawton. Der spätere Sänger von Uriah Heep starb am 29. Juni 2021. Er sang die Lead-Stimme bei vielen Hits wie “Mexico” oder “Kansas City”. Auch beim ESC-Titel “Sing Sang Song” waren er und Jürgen Drews die tragenden Stimmen.
Der Sänger von “Mama Loo”, John Lawton, wurde – nach seinem Wirken bei den Les Humphries Singers – Lead-Sänger der Rock-Band Uriah Heep.
Liz Mitchell: * 12. Juli 1952 in Clarendon, Jamaika
Die Les Humphries Singers zählten zu den erfolgreichsten Show-Acts der 70er Jahre. Die Shows der Gruppe von unglaublich talentierten Sängern und Musikern waren ein wirkliches Erlebnis, das viele Menschen in die Konzerthallen strömen ließ. Zur ersten Besetzung zählten u.a. Malcom Magaron, der die Lead-Stimme der frühen Hits war. Dazu gehörte auch dessen damalige Freundin Liz Mitchell, die der Band-Leader als Sängerin im Musical “Hair” entdeckt hatte. Sie wurde wenige Jahre später die Lead-Sängerin von Boney M.
Victor Scott: * 06.08.1943 in Trinidad; † 10.05.2020
Am 10. Mai 2005 erreichte uns die Nachricht über den Tod von Victor Scott. Der Mann mit dem Schlapphut gehörte von 1970 bis 1976 zur Gruppe. Er war immer dabei, wenn sich die ehemaligen Mitglieder für ein neues Projekt wieder vereinten.
Jürgen Drews: * 2. April 1945
Zu den populären Mitgliedern der Gruppe zählte natürlich auch Jürgen Drews, der sich zu dieser Zeit noch – passend zu seinem Wesen – eher im Hintergrund aufhielt, in den Konzerten aber schon einen eigenen Showteil bestritt. In diesem Ausschnitt singt er den Sweet-Hit “Co-Co”.
Les Humphries
Ab und zu sang der Meister auch selbst. Er war ein Fan der Songs von Neil Diamond. Hier singt er “I Am … I Said”.
Wir werden im Laufe der kommenden Zeit die Mitglieder weiter ergänzen.
Fundstücke
Aus der Zeit mit der Gruppe Wonderland stammt eine Aufnahme der Band mit ihrem Produzenten James Last, die unbedingt hierher gehört. Gemeinsam nahm die Band das italienische Volkslied “Mama” auf, das zu jener Zeit der Hit des Jahres für Heintje war.
Vom Bandleader, der auch die meisten der Songs der Gruppe geschrieben hat, erzählt man sich eine lustige Geschichte: Er saß mit einem Vertreter seiner Plattenfirma in einer Kneipe und sie hörten einen aktuellen Song, der für eine gute Stimmung im Laden sorgte. Da fragte ihn der Vertreter: “Les, ist das einer deiner neuen Songs?” Worauf ihm Les Humphries antwortete: “Noch nicht!”
Erst im Februar 2008 wurde bekannt, dass Les Humphries am 26. Dezember 2007 gestorben war. Er war mit einer schweren Lungenentzündung in das örtliche Krankenhaus in Basingstoke, England, eingeliefert worden. Der Körper war bereits so geschwächt, dass Les im Krankenhaus an einem Herzinfarkt starb. Der Musiker wurde nur 67 Jahre alt.
Wir verneigen uns vor einem großartigen Musiker und sagen “Thank You For The Music”. Ruhe in Frieden, Les Humphries.