“Go Trabi Go” ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1991, die von Regisseur Peter Timm inszeniert wurde. Mit Wolfgang Stumph als Udo Struutz, seiner TV-Ehefrau Rita Struutz, gespielt von Marie Gruber und Tochter Jacqueline Struutz, die perfekt von Claudia Schmutzler in Szene gesetzt wurde, lernte der Westen das riesige Talent Ostdeutscher Schauspieler kennen.
Stationen

17. Januar 1991, “Go Trabi Go” startet in den deutschen Kinos.
29. Februar 1992, der Film wird in Südkorea gezeigt.
7. Juni 1991, der Film läuft in den ungarischen Kinos an.
23. Juli 1994, die ARD zeigt “Go Trabi Go” zum ersten Mal im TV.
14. August 1990. Beginn der Dreharbeiten.
20. August 1992, “Go Trabi Go 2 – das war der wilde Osten” startet in den Kinos.
14. September 2018, der Film wird zur Theater-Komödie und feiert seine Premiere an der Comödie in Dresden.
28. September 2015, der MDR zeigt die Doku “Go Trabi Go” mit tollen Erinnerungen.
Der Film fängt die Aufbruchsstimmung der frühen 1990er Jahre ein und erzählt die humorvolle Geschichte einer Familie, die im Sommer 1990, im Jahr der Wiedervereinigung, mit ihrem trabantenblauen Trabant „Schorsch“ auf eine Reise nach Italien aufbricht. Die Familie Struutz folgt dabei den Spuren von Johann Wolfgang von Goethe und nutzt dessen Italienische Reise als Wegbeschreibung – eine Reise, die sie von Bitterfeld nach Neapel führt.
Der Film setzt auf eine Mischung aus nostalgischem Charme und slapstickartigen Abenteuern. Udo Struutz, ein sympathischer, aber etwas tollpatschiger Deutschlehrer, möchte mit seiner Familie eine unvergessliche Reise erleben. Doch das Vorhaben wird schnell zu einer Reihe von Missgeschicken. Der Trabant, Symbol für das „Ostauto“, das in der DDR allgegenwärtig war, wird dabei zum ungewollten Hauptdarsteller. Von ständigen Pannen und Fahrten durch malerische, aber problematische Landschaften bis hin zu kuriosen Begegnungen mit anderen Reisenden – alles, was schiefgehen kann, passiert auf dieser Reise.

Ein Zwischenstopp bei den Westverwandten in Regensburg bringt eine erste Erholung, doch schnell wird der Trabant wieder zum Problemfall. Am Gardasee verliert die Familie sogar die Räder ihres Autos, was weitere Verwicklungen nach sich zieht. Als Udo in Rom von Dieben um seine Kamera gebracht wird, nehmen seine Frau Rita und Tochter Jacqueline die Verfolgung auf, was sie in ein weiteres Abenteuer stürzt. Der Film bietet dabei eine interessante Mischung aus situativen Komik und unvorhersehbaren Wendungen, wie beispielsweise als Udo nach einer durchtanzten Nacht auf einem Parkplatz in Rom von italienischen Mädchen geweckt wird.
„Schorsch“ – der Trabant 601 der Familie Struutz – spielt in Go Trabi Go eine zentrale Rolle. Der Trabant wird im Laufe des Films nicht nur durch verschiedene Pannen und Reparaturen auf die Probe gestellt, sondern er wird auch zum Symbol für den Brückenschlag zwischen der ehemaligen DDR und dem Westen. Während der Reise verändert sich der Trabant immer wieder: Erst verliert er sein Dach, dann wird er mit westlichen Ersatzteilen repariert und erlangt so eine merkwürdige Mischung aus Ost und West. In einer besonders humorvollen Szene fährt der überladene Trabi schließlich eine Treppe hinunter, wobei sich das Auto zunehmend in eine bunte, westlich inspirierte Erscheinung verwandelt.
Der Film wurde an verschiedenen Originalschauplätzen gedreht, darunter in Bitterfeld, München, am Gardasee und in Rom. Besonders eindrucksvoll sind die Szenen, die in Rom rund um die Piazza del Popolo und den Pinciohügel entstanden. Der Film fängt die Atmosphäre dieser Orte mit viel Liebe zum Detail ein und macht sie zu einem visuellen Genuss für die Zuschauer. Die Komik des Films wird durch die verschiedenen chaotischen Situationen, die die Familie Struutz erlebt, verstärkt, und die wunderbare Szenerie Italiens bildet den perfekten Hintergrund für die schrägen Abenteuer.
Neben der humorvollen Handlung bietet der Film auch einen Blick auf die gesellschaftlichen Umbrüche der frühen 90er-Jahre. Go Trabi Go thematisiert die Wiedervereinigung Deutschlands auf eine unbeschwerte Weise, indem er die Probleme und Missverständnisse zwischen den ost- und westdeutschen Charakteren aufzeigt, ohne dabei die Ernsthaftigkeit der historischen Situation zu verkennen. Die Reise wird so zu einem Symbol für die Entfaltung von Möglichkeiten, aber auch für das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Lebenswelten und Kulturen.
Die Familie Struutz verkörpert dabei eine Art „neuen deutschen“ Familiengeist: Humor, Zusammenhalt und eine gewisse Bereitschaft, die Herausforderungen des Lebens mit einer positiven Einstellung zu meistern. Besonders die Darstellung der Tochter Jacqueline, gespielt von Claudia Schmutzler, fällt auf – obwohl sie im Film eine siebzehnjährige Jugendliche spielt, war die Schauspielerin bei den Dreharbeiten bereits 24 Jahre alt, was zu einem humorvollen Generationenkonflikt beiträgt.

Mit seiner charmanten Mischung aus Slapstick, situativer Komik und einem Hauch von Historie wurde “Go Trabi Go! zu einem beliebten Klassiker der deutschen Filmkomödie. Der Film fängt auf leichte Weise die Stimmung der Wiedervereinigung ein und nutzt den Trabant als humorvolles, aber auch symbolträchtiges Element. Die turbulente Reise der Familie Struutz nach Italien bietet nicht nur einen Einblick in die Zeit nach der Maueröffnung, sondern auch eine liebevolle Hommage an das Lebensgefühl einer ganzen Generation.
Die Fortsetzung “Go Trabi Go 2 – Das war der wilde Osten” folgte im Jahr 1992 und baute auf dem Erfolg des ersten Films auf. Der erste Teil bleibt ein humorvoller Höhepunkt der deutschen Kino-Geschichte, der mit viel Herz und einem klaren Blick auf die Realität eine unvergessliche Reise darstellt.
“Plus 5” Hits aus dem Januar 1991
Die Hitparaden zu dieser Zeit waren ziemlich bunt gemischt. Auf Platz 1 in Deutschland stand Anfang Januar ein Projekt von Michel Cretu. Es nennt sich Enigma. Der erste Hit heißt “Sadness, Part1”. Unterstützt wurde der Produzent und Komponist von seiner damaligen Ehefrau, der erfolgreichen Sängerin Sandra.
Erfolgreich im Kino und erfolgreich in den Charts war der erste “Werner”-Film. Den Titelsong sangen Torfrock. “Beinhart” heißt der Hit aus dem Film “Werner-Beinhart”.
Ebenfalls in Riesenerfolg im Kino war “Ghost – Nachricht von Sam” mit Patrick Swayze als Sam, Demi Moore als Molly und Whoopi Goldberg als Oda Mae Brown. Die Szene mit der Musik der Righteous Brothers mit “Unchained Melody” sorgte dafür, dass dieser Oldie aus den 60er Jahren in den 90ern ebenfalls um die Welt ging.
Getanzt wurde natürlich auch im Januar 1991. Für volle Tanzflächen sorgten Londonbeat mit ihrem Ohrwurm “I’ve Beem Thinking About You”.
Ausgelassen kann man nicht nur tanzen. Für beste Laune zu dieser Zeit sorgte Musik Belgien: Die Band nennt sich Vaya Con Dios, die mit “Nah Neh Nah” weltweit erfolgreich waren.
Waren es nicht schöne Zeiten, in den man sich friedlich annäherte und nicht wie heute neue Grenzen in den Köpfen schafft?