Giorgio Moroder mit “Reach Out” in den Song-Geschichten 121

Zum 83. Geburtstag von Giorgio Moroder…

Giorgio Moroder feat. Paul Engemann – Reach Out

26. April 1940, Giorgio Moroder kommt in Südtirol zur Welt.
25. Juni 1953, Paul Engemann wird geboren.
28. Juli 1984, die Olympischen Spiele in Los Angeles werden feierlich eröffnet.
20. August 1984, “Reach Out” steigt in die Deutschen Charts ein.

Das ist nicht nur die Geschichte eines Song, sondern die Kurzfassung der Geschichte eines Jungen aus St. Ulrich in Gröden, einem Landstrich in Südtirol, der es zu einem der größten Musiker der Pop-Musik brachte.

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https://youtu.be/VkZRa7BagFU

Wer in dieser Gegend aufwächst, bekommt das Sprachtalent direkt in die Wiege gelegt, denn dort spricht man drei Sprachen. Dabei ist Ladinisch sogar bis heute Schulsprache im Geburtsort St. Ulrich, italienisch die Amtssprache des Landes und Deutsch die Umgangssprache der Südtiroler. Wer drei Sprachen beherrscht hat auch wenig Schwierigkeiten in der Schule eine vierte zu lernen. Zumal Englisch die Sprache der modernen Musik ist und auch schon war als Giorgio begann Gitarre zu spielen. Bereits als 19-jähriger tourt er mit seiner Band durch Europa.

Dabei hatte er alle Musikeinflüsse der 60er Jahre im Blick und war auch in der Heimat immer am Puls der Zeit. Als dort ein gewisser Piero Umiliani den Titel „Mah Nà Mah Nà“ für einen Film schrieb, war es Giorgio Moroder, der als einer der ersten mit diesem Titel in den Plattenläden zu finden war. Und dieser Titel hatte genau das, was der mittlerweile 28-jährige Musiker benötigte: Aufmerksamkeit.

Das Ziel war erreicht und nun konnte der Sound-Tüftler, seine Ideen für Bubble Gum-Music aus Deutschland unter Beweis stellen. Dieser Sound kam aus den USA mit Gruppen wie Ohio Express oder der 1910 Fruitgum Company. Aus München kamen nun Titel wie „Looky Looky“, „Son Of My Father“ oder „Arizona Man“. Alle sang Giorgio, wie sich der Sänger damals nannte, im Original. „Son Of My Father“ wurde mit der Band Chicory Tip ein großer Hit in England. Michael Holm machte aus dem Song „Nachts scheint die Sonne“ und landete damit einen Top-Hit in der ZDF-Hitparade und schrieb auch gleich noch einen deutschen Text für den „Arizona Man“, der einer gewissen Mary Roos endlich zum Durchbruch verhalf.

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https://www.youtube.com/watch?v=4KmWIcphs8U

1973 produzierte er auch die Sängerin Donna Summer, die ihm in der deutschen Version des Musical „Hair“ ins Auge gefallen war. Mit „The Hostage“ und „The Lady Of The Night“ gelang dem neu formierten Team bereits ein Achtungserfolg. Um die Karriere nun noch weiter in Fahrt zu bringen folgte die Single wagten sie mit „I Love To Love You Baby“ Erotik auf die Plattenteller zu legen. In den Diskotheken der Welt, die gerade wie Pilze aus dem Boden schossen, klappte dieser Versuch auf Anhieb und als die BBC sich weigerte, diesen Titel zu spielen, war das Ziel fast erreicht. Es folgte „I Feel Love“ und die Karriere der Donna Summer nahm ihren Lauf.

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https://www.youtube.com/watch?v=Nm-ISatLDG0

Nun siedelte Giorgio Moroder mit seinem Schützling endgültig in die Vereinigten Staaten über, denn dort war der Nabel der Zeit, das Leben der Disco-Szene. Nur noch zu den Aufnahmen neuer Titel kamen beide immer wieder gern zurück nach München, wo sich Giorgio Moroders Studio Musicland zum neuen „Tempel der Inspiration“ mauserte. Ob Rolling Stones oder Queen, alles was zu dieser Zeit Rang und Namen hatte, zog es nach München, um dort ein Album aufzunehmen. (auch unser Song des Tages

Hier im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nutzte Giorgio Moroder seine erste Bekanntheit, um Donna Summer zum Superstar zu machen. Während sie in Deutschland immer das kleine Disco-Mäuschen blieb, sang sie in den Vereinigten Staaten mit Barbra Streisand. 2011 wurde Donna Summer mit ihrem Song „I Feel Love“ für das Nationale Schallplattenverzeichnis der US-Kongressbibliothek (National Recording Registry of the Library of Congress) ausgewählt; der Giorgio Moroder-Song gehört damit zum Klangerbe der USA, das für zukünftige Generationen bewahrt werden soll.Die fünf Grammys, mit denen sie ausgezeichnet wurde kamen aus vier verschiedenen Musikrichtungen: R’n’B, Rock, Gospel und Dance-Pop. Für den Song „Last Dance“ wurde sie und natürlich auch der Songwriter Giorgio Moroder mit einem Oscar ausgezeichnet.

Mit der Oscar-Auszeichnung ebnete sich ein neuer musikalischer Weg für den Singer-Songwriter und Soundbastler. Schnell etablierte er sich als perfekter Komponist von Filmmusik. So war er verantwortlich für den Soundtrack zu dem Hollywood-Film 12 Uhr nachts – Midnight Express. Der erste Versuch auf diesem Gebiet wurde sofort mit einem Oscar belohnt. Darauf folgten weitere Kompositionen für Top Gun, Scarface, Katzenmenschen, Flashdance und American Gigolo. Das war dann Grund genug für das Olympische Komitee, Giorgio Moroder auch mit dem offiziellen Song für die Olympischen Spiele von Los Angeles 1984 zu beauftragen.

Es entstand „Reach Out“, das er mit Paul Engemann aufnahm und mit dem er weltweit in den Charts landete. Ein Song für die Ewigkeit, der immer wieder für Dokumentationen, bei denen es um großen und auch kleinen Sport geht als Hintergrundmusik genutzt.

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https://www.youtube.com/watch?v=bTHDa6Akqvo

P.S. Es sollte nicht sein einziger Song im Sportbereich bleiben. Es folgten zwei weitere Olympia-Songs und eine Fußball-WM in seiner Heimat Italien. Zuletzt arbeitete er mit der Band Daft Punk erfolgreich zusammen. Warum sollte er nun müde werden. Wir sind gespannt auf das was da kommt und werden ihm gewiss noch einige Songs des Tages widmen.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, lieber Giorgio Moroder

Thank you for the music

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