Die Geschichte zum Beatles-Song
“Michelle” und ein besonderes Erlebnis des Komponisten Paul McCartney.

19. Januar 1966, die Overlanders steigen mit ihrer Version des Beatles-Hits in die Britischen Charts ein.
2. Februar 1966. für drei Wochen stehen die Overlanders mit “Michelle” auf Platz 1 der Britischen Charts.
1. März 1966, die Overlanders steigen mit “Michelle” in die Deutschen Charts ein.
2. März 1967, die Beatles werden mit einem Grammy für “Michelle” ausgezeichnet. Der Hit wurde zum “Hit des Jahres” (1966) gekrönt.
26. März 1966, die Overlanders stellen ihren Hit im “Beat-Club” vor.
3. Juni 2010, Paul McCartney ist zu Gast bei US-Präsident Obama.
3. August 1966, das Südafrikanische Parlament verbietet die Platten der Beatles.
3. November 1965, die Beatles nehmen “Michelle” in den Abbey Road Studios auf.
3. Dezember 1965, das Album “Rubber Soul” wird in Großbritannien veröffentlicht.
6. Dezember 1965, drei Tage später kann man das Album auch in den Vereinigten Staaten kaufen.
7. Dezember 1965, einen weiteren Tag später kommt es in die deutschen Plattenläden.
31. Dezember 1965, die Overlanders, eine britische Folk-Pop-Band waren von dem Beatles Song “Michelle” begeistert und sie bekamen die Rechte den Song als Single zu veröffentlichen. Wer zuerst kommt… Es wurde der einzige Hit für die Band.
„Michelle“ ist die typische Paul McCartney-Ballade vom Album „Rubber Soul“ der Beatles. Das Album erschien im Dezember 1965 und war natürlich wie jedes Album der vier Herren aus Liverpool sofort ein Hit. „Michelle“ war für die meisten auch sofort der Song, den man sich gewünscht hat. Geschrieben hatte Paul McCartney den Song im Urlaub nach der USA-Tournee im August 1965.
Wenig später veröffentlichte die Band The Overlanders den Song als Single in Großbritannien. Mitte Januar stiegen sie mit ihrer Version von “Michelle” in die Britischen Charts ein und Anfang Februar standen sie auf Platz 1 der Britischen Charts. Am 25. März 1966 trat die Band, die vorher und auch nach dem riesigen Erfolg keinen weiteren Hit mehr landen konnte, nach Bremen in den “Beat-Club” eingeladen.
„Michelle'” war eine Melodie, die ich in Chet Atkins ‘Finger-Picking-Stil’ geschrieben hatte“, sagte der Beatle in einem späten Interview als die Beatles längst Legende waren und erklärte diesen Stil noch ein wenig näher (es ist keine Schande, wenn du das nicht verstehst), „Er hatte einen Song ‘Trambone’ mit einer sich wiederholenden Oberlinie und er spielte eine Basslinie während er die Melodie spielt. Das war für uns alle eine Innovation, die wir zuvor nur in der Klassik gefunden hatten. Keine Rock’n’Roll-Band hatte sich je an diesen Stil gewagt. Der einzige aus der populären Musik, den wir kannten, war Chet Atkins. Ich wollte einen Song schreiben der Melodie und Basslinie beinhaltet, als machte ich mich an die Arbeit. Das Ergebnis war ‘Michelle’.“
Wenn es so einfach war, hätte es doch schon vorher mal wagen können. Bei den Erklärungen von Paul McCartney beschrieben wir, hört sich alles leicht an. Wahrscheinlich ist es einfach seine Leichtigkeit, dass er so viele große Hits auf seinem Konto verbuchen konnte wie wohl kein zweiter Musiker. Die Idee mit der französischen Zeile kam dem Komponisten auf einer Party. Dort sang ein junger Mann französische Songs und begleitete diese nur auf der Gitarre. So eine Art französischer Donovan. Ja, eine Liebeserklärung auf Französisch an seine große Liebe, die Sache wurde langsam rund. Aber schon war das nächte Problem da. Er sprach kein Französisch.
Er nicht, aber die Frau seines guten Freundes Ivan Vaughan. Dieser hatte sowieso einen Stein im Brett bei den Beatles, denn er war es, der John Lennon und Paul McCartney zusammenbrachte. Und als Paul bei seinem Freund höflich anklopfte, war er auch schon eingeladen. Jan, die Ehefrau, war Französisch-Lehrerin und konnte Paul nicht nur bei der Wortwahl behilflich sein, sondern hatte auch den Namen für die zu besingende Dame parat: „Michelle“.
In der Zusammenarbeit mit John Lennon bekam „Michelle“ im Studio den letzten Schliff und wurde zu einem der großen Beatles Songs.
„Der nächste Song, den ich spielen werde“, sagt Paul McCartney am 3. Juni 2010 bei seinem kleinen Konzert im Weißen Haus, wo ihm der „Gershwin-Preis“ verliehen wurde, „hat eine ganz besondere Beziehung zum Weißen Haus. Und ich hoffe, der Präsident wird mir vergeben…“ Ein absoluter Höhepunkt des Abends wurde die Liebeserklärung an Michelle, im Beisein der First Lady Michelle und Präsident Barack Obama.