Bruce Low kam als Ernst Gottfried Bielke am 26. März 1913 in Paramaribo, Surinam (Südamerika) zur Welt. Seine Karriere als Sänger begann erst nach dem 2. Weltkrieg im Alter von über 30 Jahren. Der niederländische Sänger starb am 3. März 1990.
Erinnerungen an Bruce Low
Seine Vater war Missionar, so dass er erst als 8-Jähriger in den Niederlanden zur Schule ging. Nach der Schule wollte er Sport in Berlin studieren, doch aufgrund einer schweren Verletzung studierte er dann Gesang. Gleich nach dem Krieg begann er professionell zu singen. Er sprach fließend Englisch und war mit seiner Interpretation von amerikanischen Hits und Gospel-Songs ein gern gesehener Künstler. Bei einem Auftritt in Wien wollten die Zuschauer wissen, um was es in seinen Songs geht. So begann er, die Hits aus Übersee auf Deutsch zu singen. Der erste Versuch war die Interpretation von “There’s a Bridle Hangin’ on the Wall”. Bei ihm heißt der Song “Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand”, wurde seine erste Schallplatte und ein riesiger Hit, den er Zeit seiner Karriere immer wieder singen musste.
Schlagerstar der 50er Jahre
Weitere Erfolge mit deutschen Versionen amerikanischer Hits folgten. Besonders erfolgreich war auch seine Version von “Satins And Lace”, das durch die Andrew Sisters international bekannt wurde. Bei ihm hieß der Song “Tabak und Rum”.
Der Erfolg als Sänger führte dazu, dass er auch lukrative Verträge als Schauspieler erhielt. Natürlich musste er in den Filmen auch singen. “Ein Paradies am Meerestrand” ist ein Beispiel aus dem Jahr 1953.
“This Ole House”, das die meisten von uns nur in der Version von Shakin’ Stevens kennen, war bereits 1954 ein Hit für Stamblen. Wenig später auch für Bruce Low. Bei ihm hieß der Schlager “Das alte Haus von Rocky Docky”.
Die großen Hits blieben in den 60er Jahren aus. Er sang zum einen seine Hits aus den 50ern, Country Songs und zum anderen für die Plattenfirma Seemannslieder.
Das ungewöhnliche Comeback
Durch den Erfolg der Edwin Hawkins Singers mit “Oh Happy Day” kam dem Sänger die Idee, einen deutschsparachigen Gospel-Song aufzunehmen. Er schrieb “Noah” unter seinem bürgerlichen Namen und nahm den Song auf. Das TV-Publikum liebte den Sänger von je her, denn es war fasziniert von seinem charmanten Auftreten und der einzigartigen Stimme. Dank “Noah” kamen auch sofort die Angebote für TV-Auftritte. Er war in vielen Shows zu Gast. Der sympathische Sänger feirte ein sensationelles Comeback.
Es musste schnell ein Nachfolger für diesen Erfolg her. Bruce Low hatte einige Songs in petto wie “Gestern wollt ich beten geh’n” oder “Gabriel”, eine deutsche Version von “Michael Row The Boat Ashore”. Doch erst eine Version des Songs “Deck Of Cards”, den viele Country-Stars in den USA im Repertoire hatten, konnte an den Erfolg von “Noah” anknüpfen. Bei Bruce Low heißt der Titel “Das Kartenspiel”. Er stellte den Titel in der NDR-Talk Show vor.
Mit seinem nächsten Hit, der deutschen Version von “Rivers Of Babylon”, gehörte er sogar zu den erfolgreichen Interpreten der ZDF-Hitparade.
Bruce Low hatte allen bewiesen, dass er besser als jeder andere wusste, was seine Fans von ihm hören wollten. In dieser Phase seiner Karriere nahm er noch zahlreiche weitere Songs auf, die textlich etwas zu bieten hatten. Dazu zählte auch eine deutsche Version des Kenny Rogers-Song “Coward Of The County”. “Der Feigling des Jahrhunderts” stellte Bruce Low 1980 in Ilja Richters “Disco” vor.
Bruce Low starb am 3. März 1990 drei Wochen vor seinem 73. Geburtstag in München. Er hinterließ Hits, die ihn nie in Vergessenheit geraten lassen.
Danke, Bruce Low
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