Zum 7. Geburtstag von Georg Kajanus wollten wir uns und euch ein kleines Porträt der Band Sailor gönnen. Kommt mit auf große Fahrt in die 70er Jahre. Und nicht nur der norwegische Leadsänger Georg Kajanus hat heute Geburtstag. Nein, auch der ehemalige Drummer der Band – Grant Serpell – ist an einem 9. Februar geboren. Nur eben zwei Jahre früher. Alles Gute zum 80. Geburtstag.
The Sailor Story
v.l.n.r. Henry Marsh, Georg Kajanus, Phil Pickett, Grant Serpel
Daten und Fakten
9. Februar 1946, Georg Kajanus kommt als Prinz Georg Johan Tchegodieff in Trondheim, Norwegen zur Welt.
9. Februar 1944, Schlagzeuger Grant Serpel erblickt in Maidenhead, Berkshire, England, das Licht der Welt.
10. November 1946, Phil Pickett, ganz genau Philip Stuart Pickett, wird in Münster, NRW, geboren.
8. Dezember 1948, Henry Marsh kommt in Oxford, England zur Welt.
Die Band findet sich 1974 in London zusammen. Eine Band mit zwei Pianisten, einem singenden Gitarristen und einem Schlagzeuger hatte es in dieser Form noch nicht gegeben. Die einzelnen Mitglieder beherrschten allerdings so viel mehr an Instrumenten, dass sie einfach erfolgreich werden mussten.
Das Debüt-Album: Sailor
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Bereits im selben Jahr erhält die Band einen Plattenvertrag und veröffentlicht das Album “Sailor”. Zunächst geht es dann zusammen mit Kiki Dee und Cockney Rebel auf England-Tournee. Parallel promoted die Band ihre erste Single, die genau wie die Band und das Album “Sailor” heißt, intensiv in den Niederlanden, denn dort hat man für neue Bands immer ein offenes Ohr, da es einen “intensiven Krieg” gibt zwischen den offiziellen Radiosendern und den nach wie vor existenten Piratensendern, die von Schiffen auf der Nordsee senden. Kein großes Wunder, dass es die Debüt-Sinlge bis auf Platz 2 in den Charts schafft.
Auch die zweite Single “Traffic Jam” schaffte es in die Top 10 der Dutch-Charts.
Diese Single muss es dem NDR-Moderator Gert Timmermann so angetan haben, dass er die Platte auch einmal umdrehte, um sich “Harbour” anzuhören. Seine Augen werden geleuchtet haben, als er diesen Titel hörte, denn er war auf der Suche nach einem Intro für seine neue Samstag-Nachmittag-Show “Pop Nonstop”, die bis zum Start der Bundesliga-Spiele gesendet wurde. Nun wurde die riesige Hörerschaft Woche für Woche mit diesem Instrumental begrüßt.
Ganz Norddeutschland saß bei dieser Radio-Sendung mit dem Kassettenrekorder bewaffnet vor dem Radio. Es dauerte nicht lange, dass man sich fragte, “Was spielt der Typ da eigentlich zu Beginn der Sendung?”. Als Gert Timmermann das Rätsel löste, war man so schlau wie zuvor, denn von Sailor hatte zuvor noch niemand etwas in Deutschland gehört. Nach und nach streute der kluge Moderator einen Titel nach dem anderen aus dem Debüt-Album in die Sendung ein. Da hörte man voller Erstaunen Songs wie “Girls From Amsterdam”, das den schunkel-freudigen Norddeutschen einfach gefiel. Es klang zwar auf der einen Seite nach staubigen Haifischbar-Klängen, wurde aber durch die Synthesizer-Klänge gemischt mit dem Sailor typischen Nickelodeon, das die Bandmitglieder immer wieder einsetzten.
Ihren Album-Song “Blue Desert” stellte die Band, die zwar immer noch ein Geheimtipp war, nun aber bereits im Fernsehen vor.
Der Charterfolg: Trouble
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1995 veröffentlichten Sailor ihr zweites Album und als “A Glass Of Champagne” in die britischen Charts einzog, sollte es nur noch kurze Zeit dauern, dass die Band es auch in die Deutschen Charts schaffte. Endlich lernten wir in Deutschland das Nickelodeon kennen, denn natürlich durfte diese besondere Band sofort in den “Musikladen” und die “Disco” kommen. Weitere Auftritte in den Dritten Programmen durften auch nicht fehlen.
Die Plattenfirma von Sailor war so clever, dass sie in den Niederlanden, in denen die Band längst zu den Großen zählte, zunächst “Girls Girls Girls” als Single veröffentlichten.
So stand die Band Ende 1975 mit “A Glass Of Champagne” in den UK-Charts und in den Dutch-Charts mit “Girls Girls Girls”. Die Moderatoren, deren Musikauswahl zu dieser Zeit noch nicht von einem Computer, sondern in vielen Fällen vom Moderator getätigt wurde, waren sich da wenig einig. Klar war nur, dass diese Band einfach angesagt war. So suchten sich auch viele einen weiteren Song vom Erfolgsalbum “Trouble” aus. Immer ein Thema im diesem Zusammenhang war das Nickelodeon. Dieses Instrument bekam sogar mit”The Old Nickelodeon Sound” einen eigenen Track auf dem Album.
In den Niederlanden wurde außerdem noch der Song “Coconut” als dritte Single aus dem Album “Trouble” veröffentlicht.
Nach dem riesigen Erfolg vom Album “Trouble” gönnte die Band ihren Fans mit “The Third Step” ein Album, das ebenfalls Hits zu bieten hatte. Es begann mit “Stiletto Heels”.
Trinklieder kommen immer gut an und so koppelte die Band auch den Song “One Drink Too Many” aus. Diesen Hit stellten sie in der “Disco” von Ilja Richter vor.
Kein großer Hit und dennoch ein wunderschöner Song war “Cool Breeze”.
Vom nächsten Album “Checkpoint” stammt der Song “Down by the Docks” aus dem Jahr 1977.
1978 veröffentlichte die Band das Album “Hideaway”. Das Interesse an den musizierenden Seeleuten ließ nach. Den Hit “Give Me Shakespeare” wird vielleicht der eine oder andere noch in Erinnerung haben.
1990 feierte die Band ein unerwartetes, dafür aber sehr erfolgreiches Comeback mit dem Hit “The Secretary”.
Noch erfolgreicher wurde die zweite Single jener Zeit. “La Cumbia” erinnerte an beste Sailor-Zeiten.
Aus dem Jahr 1992 stammt der “Latino Lover”.
1995 verließ Georg Kajanus die Band. Auch ohne ihren populären Lead-Sänger traten und treten Sailor weiterhin auf. Ihre Musik verbreitet nach wie vor eine sensationell gute Laune.