Das Leben des genialen Musikers Phil Spector endete unspektakulär. Er starb am Samstag während seiner Haftzeit im Staatsgefängnis in Corcoran, Kalifornien. Lt. Meldungen teilte dies die zuständige Gefängnisbehörde im Bundesstaat Kalifornien am Sonntag mit. In der Meldung wird von einem natürlichen Tod gesprochen.
Phil Spector: Ein einsames musikalisches Genie
Auf Wikipedia steht: Spector starb am 16. Januar 2021 an den Folgen einer durch SARS-CoV-2 ausgelösten COVID-19-Erkrankung. Er war 2009 wegen Mordes an der Schauspielerin Lana Clarkson zu 19 Jahren Haft verurteilt worden. Dieser unspektakuläre Abschied aus dem Leben war fast sicher.
Statt an seinen Tod, seine Tat und die damit verbundene Strafe wollen wir an seine positive Seite erinnern, die Musik. In seinem Leben hat er Musikgeschichte geschrieben. Erste Aufmerksamkeit erlangte er als Teil des Trios The Teddy Bears, die mit “To Know Him Is To Love Him”. Es war ein sehr persönliches Lied, denn die Titelzeile ist die Inschrift des Grabsteins seines Vaters. In dem Video, das aus der Perry Como-Show 1958 stammt, spielt er die Gitarre.
Damit war der Grundstein für seine Karriere gesetzt. Er hatte nun Kontakte zu vielen großen Komponisten und Textern. Er selbst hatte auch Ideen. Er arbeitete mit den erfolgreichen Singer-Songwritern Jerry Leiber und John Stoller. Bei verschiedenen Aufnahmen der Drifters spielte er im Studio Gitarre.
Mit Jerry Leiber zusammen schrieb er für den ehemaligen Sänger der Drifters – Ben E. King – den Song “Spanish Harlem”. In Deutschland wurde der Song durch Cliff Richard bekannt.
Die beiden Songschreiber ließen Phil Spector als erstes den Song “Corinna Corinna” von Ray Peterson in Eigenregie produzieren.
Zusammen mit Jeff Barry und Ellie Greenwich schrieb und produzierte er zahlreiche Popklassiker wie “Be My Baby” mit den Ronettes. Das war zum ersten Mal sein ganz eigener Sound.
Unglaublich viele Hits entstanden in dieser Zeit. Zu ihnen zählte auch “Da Doo Ron Ron” von den Crystals.
Dieser Sound prägte auch die Hits der Righteous Brothers.
Ganz gewiss erinnert ihr euch noch an seine Zusammenarbeit mit Ike & Tina Turner. Für das Paar schrieb er den Song “River Deep Mountain High”.
Auch die Beatles waren von seinem Können fasziniert und so überarbeitete er auf Wunsch von John Lennon das Album “Let It Be”.
Auch George Harrison vertraute ihm bei den Aufnahmen seines Solo-Albums “All Things Must Pass”.
Ein Stück Musikgeschichte, das Phil Spector für John Lennon umsetzte, war “Imagine”.
Phil Spector hat seine letzte Reise angetreten. Sicher werden uns allen in nächster Zeit seine spektakulären Seiten, der Mord, seine Exzesse usw. aufgetischt. Wir schätzen den Musiker, den Menschen dahinter haben wir nicht gekannt. Die Geschichten waren bis zu seiner Todesmeldung vergangen, seine Musik wird bleiben.