Stephan Sulke zählte zu den populären Liedermachern der 70er und 80er Jahre. Für viele ist nur die “Uschi” übrig geblieben. Dabei hatte der Schweizer Singer-Songwriter einiges mehr zu bieten. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag.
Herzlichen Glückwunsch, Stephan Sulke
Die meisten werden bestimmt bei Stephan Sulke an seinen großen Hit “Uschi” denken, mit dem er 1982 die Hitparaden stürmte.
Seine Karriere startete der Schweizer Liedermacher in Rudi Carrells “Am laufenden Band”. Dort präsentierte er seine erste Single “Lotte” vom Debüt-Album, das schlicht seinen Namen trug.
Zuvor war er als Steff ein trendiger Schlagersänger. “He Little Blondie” ist die deutsche Version des Beach Boys-Hits “Little Honda”.
Als Steff Sulke steuerte er ab 1967 eine internationale Karriere an. Der erste Versuch nannte sich “I’m A Simple Man”.
Stephan Sulke ist im Shanghaier Ghetto in China geboren. Seine Eltern waren aus Berlin geflohen, um dem Holocaust zu entgehen. Die Stadt Shanghai war von Japan besetzt und bedeutete für 20.000 jüdische Flüchtlinge das Überleben. Nach dem Krieg kehrte die Familie zurück nach Deutschland. Nach dem Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihm in die Schweiz. Von dort aus startete er auch seine Musikerkarriere. Sein Lied “Ich hab dich bloß geliebt” wurde später von Herbert Grönemeyer gecovert.
Es heißt, er war wenig begeistert von der Grönemeyer-Version … bis er die Abrechnung der Gema zu sehen bekam.
“Der Mann aus Rußland” zählt zu den Liedern, die zeitlos gut sind und auch irgendwie aktuell, denn die Menschen in Russland sind ebenso liebenswert wie die in der Ukraine. Sie waren vor gar nicht langer Zeit noch Landsleute.
Stephan Sulke, der heute in Südfrankreich lebt, geht auch aktuell noch auf Tournee. Einige seiner damaligen Songs hat er neu aufgenommen, wie z.B. “Du lieber Gott komm doch mal runter”.
Seit einiger Zeit erscheinen regelmäßig neue Songs von Stephan Sulke auf youtube. Sie stammen in der Regel vom 2017er Album “Liebe ist nichts für Anfänger”, das so mancher Kritiker verrissen hat. In den “Kulturnews” steht zu lesen: ” Ich weigere mich, mehr als zwei Songs dieser Platte zu hören. Nicht mal das sicherlich gut gemeinte „Eu-Ro-Pa“ erschließt sich mir. Dann lieber Christmetten-Mucke für die nächsten zehn Jahre.” Wir haben schon einige mehr konsumiert und können nach wie vor mit der Musik des Wortakrobaten anfangen.
Wir wünschen alles Gute zum runden Geburtstag und hoffen, dieses – für uns neuen Songs – auch noch live erleben zu können. Bleiben Sie gesund, lieber Stephan Sulke.