Am vergangenen Dienstag, dem 7. Januar 2025, ist der Sänger und Komponist Peter Yarrow im Alter von 86 Jahren verstorben. In den Vereinigten Staaten gilt er als Pendant zu Rolf Zuckowski. Kinder lieben ihn bereits seit Anfang der 60er Jahre als er für das Trio Peter, Paul & Mary den Song “Puff The Magic Dragon” verfasste. Viele seiner frühen Fans sind längst Großeltern.
7. Januar 2015, Komponist und Sänger Peter Yarrow stirbt im Alter von 86 Jahren.
15. Januar 1963, das zweite Album von Peter, Paul & Mary mit dem Titel “Moving” wird veröffentlicht.
22. Januar 1963, “Puff The Magic Dragon” wird als erste Single vom Album “Moving” veröffentlicht.
16. März 1963, “Puff The Magic Dragon” steigt in die US-Charts ein.
11. Mai 1963, der Hit klettert auf Platz 2 der US-Charts.
18. Mai 1963, in den Billboard-“Middle Of The Road-Charts” gelangen Peter, Paul & Mary gleich zwei Nummer 1-Hits im Jahr 1963. Auf “Puff” folgte im August auch noch “Blowin’ In The Wind”.
8. August 1975, Daliah Lavi veröffentlicht das Album “Für kleine und große Kinder”.
28. Oktober 2012, Das Raumschiff Dragon, das erfolgreich von der ersten kommerziellen Nachschub-Mission von der ISS zurückkehrte, wurde nach “Puff, the Magic Dragon” benannt.
30. Oktober 1978, in den Vereinigten Staaten wird der Zeichentrickfilm “Puff The Magic Dragon” im Fernsehen gezeigt.
16. November 2011, “Paff der Zauberdrachen” erscheint auf dem Rosenstolz-Album “Die Singles 92-07”.
26. November 1966, die erfolgreiche Version der Schwedischen Band Fabulous Four steht auf Platz 1 der beliebten Radio-Show “Tio i Topp”.
20. Dezember 1966, die Fabulous Four stehen auf Platz 3 der Schwedischen Charts.
Der Song „Puff The Magic Dragon“ ist heute ein Klassiker der Folk-Musik. Doch seine Entstehungsgeschichte ist genauso zauberhaft wie die Geschichte von Puff, dem Drachen. Alles begann 1959, als der junge Student Leonard Lipton an der Cornell University in den USA ein Gedicht über einen Drachen schrieb. Es war kein gewöhnlicher Drache – er war magisch, alt und geheimnisvoll. Inspiriert von Ogden Nashs Gedicht „The Tale of Custard the Dragon“, erschuf Lipton Puff und Jackie Paper, einen Jungen, der mit dem Drachen im fantastischen Land Honalee Abenteuer erlebte.
Doch wie das Leben oft so spielt, geriet das Gedicht zunächst in Vergessenheit, und der Autor hatte keine Ahnung, dass es einmal die Grundlage für eines der bekanntesten Lieder der Musikgeschichte werden würde. Ein paar Jahre später, im Jahr 1961, war der Folk-Musiker Peter Yarrow von der berühmten Band Peter, Paul and Mary auf der Suche nach Inspiration für einen neuen Song. Zufällig erinnerte er sich an das Gedicht von Peter Lipton, das er auf der Schreibmaschine von Peter Yarrow verfasst hatte. Die Geschichte steckte noch in der Maschine nachdem der Autor gegangen war. Der Musiker legte die Geschichte als Inspiration zur Seite.
Als er diese Geschichte erneut las war Peter Yarrow von der Vorstellung eines Drachen, der mit einem Kind spielt und dabei die Unschuld der Kindheit widerspiegelt, so begeistert, dass er kurzerhand begann, die Worte für das Lied zu schreiben. Bald schon nahm „Puff, the Magic Dragon“ Gestalt an und die sanften Melodien, die den Titel begleiten, fingen die Magie des Gedichts perfekt ein.
Es war die Zeit als Peter Yarrow mit Paul Stookey und Mary Travers das Trio Peter, Paul & Mary gründete und mit dem Debüt-Album einen Riesenhit landete. “Lemon Tree” “If I Had A Hammer” und “500 Miles” wurden als Singles ausgekoppelt und wurden Hits. Schnell musste das Trio ein Programm für ihre Live-Auftritte erarbeitete. Da kam Peter Yarrow die Erinnerung an die Geschichte mit dem Drachen und “Puff” gehörte von Beginn an zum Programm bei den Live-Auftritten.
Als das Lied 1963 veröffentlicht wurde, hatte niemand geahnt, wie sehr es die Herzen der Menschen weltweit berühren würde. Die Geschichte von Puff und Jackie, die zusammen Abenteuer erleben, nur damit der Junge später seine Kindheit hinter sich lässt und den Drachen traurig zurücklässt, wurde zu einem Symbol für den Verlust der Unschuld und das Erwachsenwerden.
Peter Yarrow wusste, dass er den Erfolg des Songs seinem Freund Leonard Lipton und seinem Gedicht verdankte. Nach der Veröffentlichung des Liedes suchte er nach ihm, um ihm die verdiente Anerkennung zukommen zu lassen: Die beiden Männer verband fortan eine enge Freundschaft und Leonard Lipton erhielt die Hälfte der Urheberrechte an dem Lied – eine faire Belohnung für seine wunderbare Idee, die zu einem zeitlosen Klassiker wurde. Bis zu seinem Tod im Jahr 2022 erhielt der Autor die Tantiemen für „Puff“.
Im Laufe der Jahre gab es immer wilde Spekulationen, dass der Song in Wirklichkeit eine versteckte Botschaft über den Konsum von Marihuana beinhalte. Die Interpretation, dass der Name „Jackie Paper“ eine Anspielung auf „Rolling Papers“ sei und „Puff“ auf das Rauchen eines Joints hindeute, tauchte immer wieder in Diskussionen auf. Doch beide Autoren haben wiederholt betont, dass der Song niemals eine solche Bedeutung hatte. Für sie war „Puff, the Magic Dragon“ immer eine Geschichte über den Verlust der Kindheit und die Unschuld, die damit einhergeht.
Ein so erfolgreicher Song in den Vereinigten Staaten musste natürlich auch gecovert werden. Als erste war Marlene Dietrich von “Puff” begeistert und ließ sich von Fred Oldörp eine deutsche Version schreiben. Dieser machte aus “Puff” “Paff der Zauberdrachen”. Der Song wurde 1964 veröffentlicht.
Diese Version wurde 1975 auch von Daliah Lavi für ihr Album “Für kleine und große Kinder” aufgenommen. Außerdem findet man den Song auch auch auf den Singles von Rosenstolz, die als “Die Singles 92-07” am 16. November 2011 veröffentlicht wurden.
Einen plattdeutschen Text schrieb Knut Kiesewetter für den wunderbaren Song. Gesungen hat “Drees e Wunnerdraken” Fiede Kay.
Erwähnenswert ist sicher auch die Version von Roger Whittaker aus dem Jahr 1975, der diesen Hit für sein Album “The Magic World Of Roger Whittaker” aufgenommen hat.
In Skandinavien begeisterte man sich 1966 für “Puff The Magic Dragon”. Im Herbst nahm die schwedische Band Fabulous Four mit dem Sänger Halle Hansson den Titel auf. Die Aufnahme-Session wurde von Benny Andersson von den Hep Stars geleitet. Der spätere musikalische Kopf der Band ABBA spielte das Spinett. Die Single erschien beim Plattenlabel Hep House, das die Band Hep Stars gegründet hatte. Die Single debütierte am 26. November auf Platz 1 der beliebten schwedischen Radio-Show “Tio i Topp”. Am 20. Dezember 1966 stand der Song auf Platz 3 in die Schwedischen Charts.
Das Lied selbst spricht für sich: Es erzählt von einem Drachen, der ewig lebt, aber dessen Spielkamerad mit der Zeit erwachsen wird und die Kindheit hinter sich lässt. Und so bleibt Puff, der magische Drache, für immer ein Symbol für all das, was wir verlieren, wenn wir erwachsen werden – die Fantasie, die Unschuld und die unbegrenzten Möglichkeiten der Kindheit.
Peter Yarrow hat immer betont, dass der Song nie mehr war als das, was er ist: eine wunderschöne Melodie und eine berührende Geschichte über Freundschaft, Fantasie und den Übergang zum Erwachsensein. Es ist ein Lied, das Generationen überdauert hat und immer noch die Herzen der Menschen berührt. „Puff, the Magic Dragon“ bleibt ein magischer Moment der Musikgeschichte – und heute, da Peter Yarrow nicht mehr unter uns weilt, können wir uns erneut an diese wunderschöne Melodie erinnern und die Geschichte des Drachen weitertragen.