Freifakt 12: Der echte Heino oder der wahre Heino?

Jeden Freitag einen neuen Freifakt!

In unserer Rubrik Freifakt stellen wir euch jeden Freitag eine verrückte und interessante Anekdote beziehungsweise einen Fakt aus der Musikwelt vor.

Der wirklich wahre Heino und viel Rummel um den wahren Heino

2019 geht Heino auf große Abschiedstour. Grund genug für uns mal ein wenig in der Mottenkiste zu wühlen. Mitte der Achtziger Jahre geht es Heino gut. Sehr gut. Aber wirklich so gut, dass es gleich zwei von ihm geben muss?

Auf keinen Fall! Zumindest nicht aus der Sicht des originalen Heinos. Aber worum geht es denn eigentlich genau?

Zum ersten Jubiläum seines Plattenladens mimte der Inhaber des Plattenladens „Scheissladen“ Norbert Hähnel den Schlagerstar Heino. Er performte zu den Songs mit Playback und Tänzerinnen. Dieser Auftritt kam so gut an, dass er danach mit den Toten Hosen auf Tour ging und in deren Vorprogramm auftrat. Hähnel wollte sogar zu diesem Zweck die Biografie Heinos ändern, indem er behauptete, dass „Heino“ in Südafrika tourte und dort auf afrikanische Musiker traf, mit welchen er daraufhin ein Album aufnehmen wollte.

Jedoch kann man so eine Aktion natürlich nicht über die Bühne bringen ohne ungestraft davon zu kommen. 1986 reichte Heino vor dem Landgericht Düsseldorf eine Unterlassungsklage gegen Hähnel ein. Der echte Heino bekam Recht und Hähnel musste aufhören mit den Heino Auftritten und 10 000 DM Ordnungsgeld bezahlen.

Zu diesem Anlass spielten die Toten Hosen ein Benefizkonzert für Hähnel, um ihm diese Strafe zu finanzieren. Die Summe des Strafgeldes kam auch zusammen, jedoch weigerte sich Hähnel es zu bezahlen und behielt es stattdessen. Allerdings musste er dafür dann 20 Tage ins Gefängnis.

Kurz darauf fand dann das Begräbnis vom „wahren Heino“ (Hähnel´s Figur) statt. Die Zeremonie fand mit einem Abschiedskonzert im Tempodrom in Berlin statt. Gäste waren unter anderem Fury in the Slaughterhouse, Die Toten Hosen und Die Ärzte.
Seitdem trat „Der wahre Heino“ nur noch auf zwei Jubiläen der Toten Hosen auf. Beim 1000. Konzert in Düsseldorf und beim 30-jährigen Bestehen im Bremer Schlachthof.

Norbert Hähnel sagte nachdem ganzen Rechtsstreit, dass Heino nur geklagt hätte, da er Angst habe, dass seine Fans zum „wahren Heino“ überlaufen würden.

Die Abschiedtournee von Heino