Am 2. Januar 1950 starb der Schauspieler Emil Jannings. Sein letzter Film stammt aus dem Jahr 1945 und doch sagt sein Name vielen noch heute etwas. Er war der erste Schauspieler überhaupt, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde und ist bis heute neben der Schauspielerin Luise Rainer (1937 und 1938) der einzige deutsche Schauspieler, der diese Auszeichnung erhalten hat. Geboren ist der Filmstar am 23. Juli 1884.
Erinnerungen an Emil Jannings
Emil Jannings spielte in den Hollywood-Filmen meistens den typischen Verlierer, der von seiner große Liebe verlassen wurde oder seinen Job verloren hat oder seine soziale Stellung einbüßte. Diese Typen stellte er auch in den Filmen “Der Weg allen Fleisches” aus dem Jahr 1927 und “Der letzte Befehl” aus dem Jahr 1928 da. Für diese Darstellungen wurde er 1929 mit dem neu geschaffenen Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Der SWR widmete dem Schauspieler ein Kalenderblatt.
Mit Bildausschnitten über Theodor Friedrich Emil Janenz, der am 23. Juli 1884 in Rorschach, Schweiz, als Sohn eines Deutschamerikaners geboren wurde, geht dieser “Histoclip” ebenfalls auf die Karriere des Schauspielers ein.
Emil Jannings hatte bedeutend mehr Spaß daran, Theater zu spielen, als daran Filme zu drehen. Er sah seine vielseitige Stimme als größtes Geschenk für sein Schauspiel. Dennoch waren die so beliebten Kinoauftritte, die zu Anfang seiner Karriere noch die in den gängigen Stummfilmen waren, lukrativer und steigerten den Marktwert und die Gagenhöhe. Mit dem legendären Ernst Lubitsch drehte er u.a. “Kohlhiesels Töchter”.
Da deutsche Stummfilme auch in den Vereinigten Staaten angesagt waren, erhielt Ernst Lubitsch nach den internationalen Erfolgen einen Vertrag bei Paramount. Nach den Filmen “Der letzte Mann” und “Varieté” aus dem Jahr 1925 galt er in Hollywood als der beste Schauspieler der Welt.
Als die großen Filmproduzenten 1929 den Oscar einführten, war der Deutsche der erste Schauspieler, der mit diesem heute lukrativsten Preis für Schauspieler ausgezeichnet wurde. Da er sich wenige Tage vor der Preisverleihung auf den Weg zurück nach Deutschland machte, überreichte man ihm die Auszeichnung bei der Abreise. Emil Jannings ist somit der erste Preisträger überhaupt, der einen Oscar in der Hand hielt.
Der Hauptgrund, dass es den frisch gebackenen Oscar-Preisträger zurück in seine Heimat zog, war das kursierende Gerücht, dass Stummfimgrößen wie er im aufkommenden Tonfilm keine Rolle mehr spielen würden, da ihr Spiel plötzlich als veraltet galt. In Deutschland drehte er 1930 “Der blaue Engel” mit der jungen Marlene Dietrich. Als Professor Immanuel Rath spielte er die Rolle seines Lebens, die bis heute zu den den Klassikern der Filmgeschichte zählt.
Das NS-Regime nutzte die internationale Popularität des Schauspielers zu Propagandazwecken. Das führe dazu, dass er seinen letzten Film “Wo ist Herr Belling” nicht mehr zu Ende drehen durfte. Er wurde von den Alliierten sofort nach Kriegsende mit einem lebenslangem Berufsverbot belegt. Emil Jannings starb am 2. Januar 1950 in Ströbl, Österreich. Posthum erhielt der einzige deutsche Oscarpreisträger als bester Schauspieler dennoch auch einen Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame.