Er war jemand, der einfach nur nach Hause telefonieren wollte. Das schaffte er dann auch und machte nebenbei ein kleines Mädchen zum Superstar. Er half Rekorde zu brechen und Maßstäbe zu setzen , etablierte ein Filmzitat und sorgte für enorme Umsätze bei den Herstellern von BMX – Fahrrädern. Ob er es wirklich schaffte, dann auch wirklich nach Hause zu kommen, wer weiß das schon.
E.T. telefoniert am 9. Dezember 1982 nach Haus!
Es war ein kleiner Kerl aus dem Weltall, ein extraterristrisches (daher E.T.) Wesen. Im Grunde nichts weiter als ein harmloser, unbewaffneter Botaniker, auf der Suche nach neuen, für ihn unbekannten Pflanzen auf unserer Erde. Etwas schusselig und auch ein wenig langsam auf den Beinen. Deshalb erreicht er sein notstartendes Raumschiff auch nicht mehr. Seine Kumpels müssen abhauen, weil die Landung beobachtet wurde und ein Trupp Eingeborener (Menschen) auftaucht. Das Wesen, nennen wir es doch gleich E.T., macht sich auf die Suche nach Hilfe und findet sie auch in Form von einigen Kindern. Aus verschiedenen Gegenständen (u.a. ein Kreissägenblatt) baut E.T. ein Funkgerät und schafft es, damit “nach Hause zu telefonieren”.
Hier nun die Auflösungen aus dem ersten Absatz: Das kleine Mädchen, das ein Superstar wurde, war natürlich Drew Barrymore. Eigentlich war sie nur die kleine Schwester Gertie des menschlichen Hauptdarstellers. Der hieß Henry Thomas und spielte den mit E.T. telepathisch und empathisch verbundenen zehnjährigen Elliot. (Nein, nicht das Schmunzelmonster). Für Drew Barrymore war die Rolle der Grundstein zu ihrer weltweiten Berühmtheit. Und vielleicht war die mit der Rolle verbundene Berühmtheit auch der Grund für einen Aufenthalt in einer Nervenklinik noch vor ihrem 15. Geburtstag.
Rekorde brach dieser Film auch damit, dass er seinerzeit die meisten Produktplazierungen hatte. Aber er war auch zeitweise der erfolgreichste Film der Kinogeschichte.
Maßstäbe setze der Film insofern, als dass selten mit so wenig Budget soviel Umsatz an den Kinokasssen gemacht wurde.
Das E.T. – Zitat blieb jahrelang in aller Munde. “Nach Hause telefonieren” musste schließlich jede/r mal. Und sei es, um sich aus dem Kino, von der Party, vom Freund abholen zu lasssen.
BMX Räder waren zum Zeitpunkt der Uraufführung des Films eigentlich schon wieder auf dem absteigenden Ast, bzw. nur noch für Sportzwecke gefragt. Nun wurde das außerirdische Wesen aber im “Showdown” mit einem solchen Freestyle-Fahrrad fliegend durch den Nachthimmel transportiert. Uuuuund Zack, wollte jeder Heranwachsender wieder so einen “Bonanza-Rad”- Nachfolger haben.
Wer anders als der wunderbare Steven Spielberg konnte diesen emotionalen Familien-Film realisieren! Es war einer seiner frühen Mega – Erfolge. Zusätzlich war der Zeitpunkt der Veröffentlichung mit absoluter Sicherheit auf die (Vor-)Weihnachtszeit gelegt worden. Es konnte ja eigentlich auch nix schiefgehen.
Es war die Mischung aus Science-Fiction, Märchen und Familienfilm, die den Film über das verlorene Wesen aus dem All und seinen kleinen Freund Elliott so erfolgreich werden ließ. Kein Kind der damaligen Zeit, das nicht von Elliot und E.T. begeistert war.
Mittlerweile sind die Kinder von damals selbst Mütter und Väter. Viele wollten wissen, ob dieser Film die eigenen Kinder ebenso faszinieren würde, wie sie selbst damals. Alle uns bekannten Versuche endeten mit dem Erfolg, dass die Kinder von einst und von heute sich diesen Film längst schon ein paar Mal öfter angesehen haben. Und genau wie vor 38 Jahren sind die “großen und kleinen Kinder” von einer Szene besonders begeistert.
Bei der Konzeption dieses Artikels fiel bei einer Unterhaltung mit der tollsten Frau der Welt im Zusammenhang mit dem Begriff “nach Hause telefonieren” das Wort “Ferngespräch”. Denn ein Ferngespräch war es jedenfalls, das E.T. führen musste. Ob es wohl noch jemanden unter 30 gibt, der jenes Wort und seine Bedeutung kennt?
Der Film bleibt ein Kunstwerk für alle Ewigkeit.
Dann werfen wir wie gewohnt noch einen musikalischen Blick auf die Musik jener Zeit.
“Plus 5” Hits aus dem Dezember 1982
Anfang des Monats war noch F.R. David mit seinem Hit “Words” an der Spitze der Charts zu finden.
Mitte des Monats wurde der Franzose, der immerhin elf Wochen lang an der Spitze der Offiziellen Deutschen Charts stand, von der neuen Sensation aus England von dort verdrängt. Gemeint ist der Culture Club mit seinem exotischen Sänger Boy George. Mit “Do You Really Want To Hurt Me” blieb die Gruppe bis Ende des Monats auf Platz 1.
Ebenfalls aus England kamen Musical Youth zu uns. Diese Reggae-Band bestand aus einem Papa mit seinen beiden Söhnen und deren befreundeten Geschwistern, die das Quintett vervollständigten. Die vier jugendlichen Musiker waren zu dieser Zeit zwischen elf und fünfzehn Jahre alt.
Zu den Aufsteigern des Monats zählten Supertramp, die es im Laufe des Monats mit ihrem Ohrwurm “It’s Raining Again” bis in die Top 5 schafften.
Bis in die Top 10 schaffte es der aktuelle Hit der Spider Murphy Gang. “Ich schau dich an” präsentierte Bayerns Band Nummer 1 in der “Plattenküche”, in der sie von Frank Zander begrüßt wurden.
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