Dieter Hildebrandt zählte zu den prägenden Kabarettisten der Bundesrepublik. Bei seinen Auftritten legte er den Finger in die Wunde und wurde gehört. Er kam am 23. Mai 1927 in Bunzlau, Niederschlesien (heute Bolesławiec, Polen) zur Welt. Im Alter von 86 Jahren verstarb er am 20. November 2013.
Erinnerungen an Dieter Hildebrandt
Dieter Hildebrandt war der populärste Kabarettist des vergangenen Jahrhunderts, der mit der Popularität des Fernsehens auch selbst eine immer wachsendes Publikum gefiel. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er wohl mit der Satire-Sendung “Scheibenwischer”, die von 1980 bis 2003 der Politik auf die Finger schaute.
Über seine Anfänge in München berichtete er im Gespräch mit Hubertus Meyer-Burkhardt in einer NDR-Talk-Show. Er antwortete auf die Frage nach der Begegnung mit Gott.
1956 gründete Dieter Hildebrandt mit Sammy Drechsel die Münchener Lach- und Schießgesellschaft. Schnell wurde das Kabarett mit dem “Schimpf vor 12” Teil des Silvesterprogramms in der ARD.
Seinen Ritterschlag bekam er von Heinrich Böll mit der Erlaubnis “Doktor Murkes gesammeltes Schweigen” in einem Fernsehfilm umzusetzen.
1972 bis 1979 bekam Dieter Hildebrandt einen festen TV-Platz mit den “Notizen aus der Provinz”. Parallel war er in der Serie “Zwei himmlische Töchter” neben Heinz Schubert als Fluglotse im Einsatz. Auch in “Klimbim” war er im Einsatz. Dort zeigte er, dass er auch ohne große Worte etwas zu sagen hatte.
Als Fotograf Herbie Fried war er neben Baby Schimmerlos (Franz Xaver Kroetz) fester Teil der Erfolgs-Serie “Kir Royal”.
Dieter Hildebrandt blieb bis zu seinem Tod aktiv und war immer aktuell. 2013 z.B. hatte er “den Rentner-Rap” in seinem Programm.
Mit dem “Scheibenwischer” haben wir begonnen und mit ihm wollen wir diese kleine Hommage an den wohl populärsten Kabarettisten auch beenden.
Einer wie Dieter Hildebrandt ist nicht zu ersetzen. Um so schöner sind Erinnerung an den Größten seiner Zeit.
Foto: Christoph Vohler / wikimedia