Heute vor 60 Jahren startete die Bravo ihre erste eigene Tournee in Regensburg. Das war ein wirkliches Ereignis, denn zehn bekannte Schlagerstars an einem Abend gab es bis dahin noch nie. Entsprechend groß war der Ansturm auf die Konzerte.
Von Eintrittskarten ist im Heft nicht die Rede und so gehen wir davon aus, dass die Zeitschrift, die als Film- und Fernsehmagazin startete, nun endgültig auch die Musik der jungen Leute für sich in Anspruch nehmen wollte. Mit Max Greger und seiner Big Band hatten sie auch eines der populärsten Orchester für die Gäste parat. Er sorgte bereits in den 50er Jahren für Swing auf dem Oktoberfest.
Mit auf Tournee war auch einer der Hits des Jahres 1960: Jan & Kjelt werden garantiert vom “Banjo Boy” gesungen haben. Das war auch beste Werbung für den Film “Wir wollen niemals auseinander geh’n”, der im Dezember in die Kinos anlaufen sollte. Dieses Video ist ein Ausschnitt aus dem Film.
Neben den beiden Shooting-Stars aus Dänemark zählte auch Lolita zu den Stars dieser Show. Die Österreicherin stand zu dieser Zeit mit einem weiteren Hit des Jahres, “Seemann, deine Heimat ist das Meer”, in der aktuellen Bravo-Musicbox.
Tommy Kent zählte zu den jungen Künstlern, die moderne Schlager zu bieten hatte, die sich an den Hits aus Amerika orientierten. Seine aktuelle Single im Herbst 1960 war die deutsche Version von “Personality”, ein Lloyd Price Titel, die bei ihm “Wie keine andere” heißt.
Auch Detlef Engel ging für die Bravo-Leser mit auf Tournee. Er hatte mit “Träumen immer nur träumen” ebenfalls einen Hit im Gepäck, der ebenfalls aus den USA stammte. “Dreamin'” heißt das Original, das von Johnny Burnette gesungen wurde.
Max Kutta heizte den Gästen der Shows mit Ray Charles “What’d I Say” ein. Er hatte den Song auf Deutsch aufgenommen, wo er schlicht “Hey-ho!” heißt.
Laurie London war Ende der 50er Jahre ein Kinderstar in Großbritannien, der mit seiner Version von “He’s Got The Whole World In His Hand” auch in vielen anderen Ländern einen Hit landen konnte.
Maureen René stand im Herbst 1960 ebenfalls in den Deutschen Charts. Sie hatte mit “Wenn der Sommer kommt” eine deutsche Version des Welthits “Theme From A Summer Place” von Percy Faith & seinem Orchester zu bieten.
Fehlt noch Will Brandes, der als RTL-Moderator ein ausgesprochen gutes Verhältnis zur Bravo hatte. Seine deutsche Version von Rocco Granatas “Marina” werden die Besucher dieser 44 Konzerte sicher genossen haben.
Das erste Mal
Das erste Fußballspiel in Deutschland wird 1874 von Schülern des Gymnasiums Martino-Katharineum in Braunschweig unter der Leitung von Konrad Koch und August Hermann auf dem Gelände des „Kleinen Exerzierplatzes“ ausgetragen. Mit diesem Spiel schlägt die Geburtsstunde des Fußballs auf dem europäischen Festland.
Bill Haley steht 1956 mit fünf Songs gleichzeitig in den britischen Charts: “Rockin Through The Rye”, “Saints Rock n’ Roll”, “Rock Around the Clock”, “Razzle Dazzle” und “See You Later Alligator”.
Tommy Edwards steht 1958 mit seinem Hit “It’s All In The Game” für sechs Wochen an der Spitze der US-Charts.
Ricky Valance, der immer wieder mit dem amerikanischen Sänger Ritchie Valens verwechselt wurde, war der erste walisische Sänger der die britischen Charts anführte. Es ereignete sich mit “Tell Laura I Love Her” 1960.
Grand Funk Railroad gehen 1973 auf die Eins in den Vereinigten Staaten mit “We’re An American Band”.
1977 tanzt man in den USA nach Meco und ihrer Version von “Star Wars Theme/Cantina Band” by Meco. Der Song steht sogar auf Platz 1 der US-Charts.
Billy Joel veröffentlicht 1977 sein Album “The Stranger”.
Mit “Message In A Bottle” gelingt The Police 1979 der Sprung auf Platz 1 der britischen Charts.
Chart-Debüt 1980 für Stefan Waggershausen mit „Hallo Engel“
Am selben Tag gibt es auch ein Debüt für die Gruppe Karat. Die Band aus der DDR steigt mit dem Album „Schwanenkönig“ in die deutschen Charts ein.
Prince & The Revolution stehen 1984 mit “Let’s Go Crazy” auf Platz 1 der USA. Es ist der zweite Nr.1-Hit aus dem Film “Purple Rain”.
1988 kommt Tom Hanks mit dem Film”Big” in die deutschen Kinos. Es wird sein erster Erfolg in Deutschland.
Der Titelsong aus dem Tom Cruise-Film “Die Tage des Donners” steht 1988 auf Platz 1 in Großbritannien. Maria McKee singt “Show Me Heaven”.
Der Einigungsvertrag zwischen beiden deutschen Staaten tritt 1990 in Kraft.
Rosenstolz veröffentlichen 1997 ihr fünftes Album „Die Schlampen sind müde“. Der Durchbruch!
Der 7. Bundesvision Song Contest fand 2011 in Köln statt. Sieger wurde Tim Bendzko mit „Wenn Worte meine Sprache wären“.
Fotos: Bravo 40/1960