Am 5. Dezember 1971 startete “Der Seewolf” im ZDF. Der Vierteiler nach dem Roman von Jack London fesselte die Fernsehzuschauer in ganz Europa. Mit riesiger Begeisterung saß die ganze Familie bei diesem Abenteuer auf hoher See vor dem Bildschirm und fieberte mit den Hauptdarstellern Raimund Harmstorf als Seewolf und Edward Meeks als Schriftsteller Humphrey van Weyden.
- Teil 1 (ZDF, 5. Dezember 1971): Ein seltsames Schiff (88 Min.)
- Teil 2 (ZDF, 12. Dezember 1971): Kurs auf Uma (96 Min.)
- Teil 3 (ZDF, 19. Dezember 1971): Das Land der kleinen Zweige (88 Min.)
- Teil 4 (ZDF, 26. Dezember 1971): Die Suche nach einer verlorenen Insel (89 Min.
1. Februar 1974, die Serie startet als 3-teiler in der DDR. Die weiteren Teile werden am 8. und 15. Februar gezeigt.
27. März 1973, die Serie kommt als Film in die ungarischen Kinos.
28. April 1977, “El lobo de mar” startet in Argentinien in einer Kinofassung.
29. November 1975, “Der Seewolf” läuft in Finnland als “Merisusi”, was ebenfalls “Seewolf” bedeutet.
Nach dem phänomenalen Erfolg der TV-Serie in Deutschland wurde 1972 eine 96-minütige Kurzfassung für den Kinostart bearbeitet. Sie enthielt im Wesentlichen nur Actionmomente der viel längeren TV-Fassung und wurde von deutschen Kritikern und Publikum schlecht aufgenommen.
Die rumänische Fernsehserie ist anders geschnitten und enthält teilweise alternative und zusätzliche Szenen. Es wurde in 2 Teilen gezeigt, nicht in 4 Teilen wie in Deutschland. Die berühmte „Kartoffel“-Szene fehlt. Der Voice-Over ist anders. Die Filmmusik umfasst zusätzliche Kompositionen des Originalkomponisten Hans Posegga und neue Kompositionen des rumänischen Komponisten Tiberiu Olah.
1973 erstellte die ostdeutsche DEFA eine weitere Kinofassung auf Basis der zweiteiligen rumänischen Fassung. Diese DDR-Fassung wurde in 2 kurzen Teilen (78 Min. und 73 Min.) gezeigt und unterscheidet sich inhaltlich von den deutschen TV- und Kinofassungen sowie der rumänischen TV-Fassung. Da die rumänische TV-Fassung synchronisiert werden musste, handelt es sich hierbei um eine andere deutsche Sprachfassung als die westdeutsche. Die Figur Wolf Larson beispielsweise wirkt deutlich brutaler als in allen anderen Fassungen.
Über die Dreharbeiten berichtete Edward Meeks damals vor Start des Vierteilers exklusiv in der Bravo:
Die Dreharbeiten zu dem Tele-Vierteiler “Der Seewolf” werde ich nie vergessen. Wir haben nämlich, alles in allem, fast zwei Jahre an der Story gearbeitet, das war aber nicht geplant, daran hat ein Hochwasser schuld. Wir kurbelten den “Seewolf” im Mündungsdelta der Donau. Dieselbe Landschaft gab übrigens auch in den TV-Vierteilern “Lederstrumpf” und “Tom Sawyer” den Hintergrund ab.
Als wir gerade schön bei der Arbeit waren, zogen Unwetter auf und die Donau trat über die Ufer. Wir mussten vor den Wassermassen türmen und lange, lange Monate warten, ehe die Gegend halbwegs wieder so aussah, wie im ersten Teil unseres Tele-Spiels. Nun, jetzt ist alles überstanden.
Ich freue mich, dass der “Seewolf” nicht nur in den Ländern der Co-Produktion (Deutschland, Österreich, Frankreich und England) sondern wahrscheinlich ganz West-Europa über die Bildschirme laufen wird. In der ersten Folge der “Seewolf”-Story (die nach Motiven von Jack London gedreht wurde) am Sonntag um 20.15 Uhr im ZDF komme ich als der Schriftsteller van Weyden nach einer Schiffs-Havarie an Bord des Robbenfängers “Ghost”.
Hier regiert Kapitän Larsen, den alle wegen seiner unmenschlichen Härte den “Seewolf” nennen. Humphrey van Weyden wird alsbald zum Sklaven dieses Teufels.
Viel Spannung bei der Story wünscht Euch
Euer Edward
Und wir wünschen euch viel Spaß bei den Hits dieser Zeit, die wir ebenfalls aus der Bravo entnommen haben.
“Plus 5” Hits aus der Bravo-Musicbox im Dezember 1971
Auf Platz 1 in dieser Woche waren The Sweet zu finden. “Co-Co” war die erste Nummer der Band. Es sollten noch viele weitere folgen.
Neuer Schlager-Liebling war zu dieser Zeit Chris Roberts. Kein Wunder, denn er fragte seine zahlreichen weiblichen Fans “Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe”.
Aufsteiger der Woche war Ricky Shayne. Mit seinem Hit “Mamy Blue” ging es von Platz 7 auf die 3.
Angesagt waren zu dieser Zeit auch die New Seekers, deren erster Hit “Never Ending Song Of Love” auf Platz 4 zu finden war.
Für Marc Bolan und Mickey Finn ging es langsam wieder abwärts. Der Hit “Get It On” fiel zurück auf Platz 5. Dennoch trugen dieser Hit und “Hot Love” dazu bei, dass die Bravo-Leser T. Rex zur Band des Jahres wählten.
Kaum zu glauben, dass das alles bereits über 50 Jahre her sein soll. Da wir immer wieder gefragt werden: Natürlich darfst du den Link per whatsapp usw. an deine Freunde senden. Da haben wir schließlich beide etwas davon: Du bereitest deinen Freunden eine Freude und wir freuen uns über jeden neuen Leser.
Foto: ZDF/Leonine