In Hamburg sagt man tschüss, das heisst auf Wiederseh’n. Wenn ein Volksschauspieler wie Jan Fedder sich für immer von der Bühne verabschiedet, dann bleibt die Hoffnung, dass es irgendwo weitergehen wird.
Erinnerungen an Jan Fedder
Wenn er an die Himmelstür klopft, dann wird er bestimmt gern eingelassen, denn wer ihn kennengelernt hat, der mag und schätzt ihn. Im Grunde kein Wunder, denn laut eigener Aussage war er hauptberuflich Mensch.
Bestimmt empfangen ihn viele alte Freunde direkt an der Tür. Und dann wird er bestimmt mit vielen von ihnen sein Lieblingslied anstimmen. Geübt hat er es auf Erden oft genug. Hier zusammen mit Ina Müller.
Der SPIEGEL meldet: Schauspieler Jan Fedder ist am Montagabend gestorben. Das bestätigte die Hamburger Polizei dem SPIEGEL. Er wurde 64 Jahre alt. Die Polizei sei in Fedders Wohnung vor Ort gewesen, dabei habe es sich aber um einen routinemäßigen Einsatz gehandelt.
Die Todesursache ist noch unklar. Voraussichtlich werden sich die Vermutungen, dass er den Kampf gegen den Krebs doch verloren hat, bestätigen.
Immer wieder hat der Schauspieler sein Gesangstalent unter Beweis gestellt. Als der Beat-Club 2005 seinen 40. Geburtstag feierte, war er ein gern gesehener Gast. Dort sang er “Schicksal”, seine Version von Lou Reeds “Walk On The Wild Side”.
2018 erzählte er in der Fernsehsendung “Reinhold Beckmann trifft…”, ein Teil der Zunge sei entfernt worden. “Es war wohl das 14. Mal, dass ich ans Tor oben geklopft habe. Aber der liebe Gott hat gesagt, er will mich noch nicht”, so Fedder damals. Der “Bild am Sonntag” verriet er im vergangenen ‘Sommer, dass er seit einiger Zeit auf einen Rollstuhl angewiesen ist.
Der Hamburger Jung, der seine ersten künstlerischen Schritte beim Ballett abgab, war uns allen als Dirk Matthies in der Serie “Großstadtrevier” vertraut. Den Titelsong der Serie nahm er auf seinem Album “Aus Bock” mit der Punk Band The Big Balls auf. Ein Kult-Album, das in Norddeutschland fast jeder kennt.
Unvergessen ist auch die Szene mit Jan Fedder und Ralph Richter in “das Boot”.
“An der Alster, an der Elbe, an der Bill” wird es heute leise sein. Ein Hamburger Original hat sie verlassen und wird ihnen fehlen.
Danke, Jan. Wir vermissen dich jetzt schon. Grüß Heidi und Henry schön!