BRAVO OTTOS 1966
* Die 20 beliebtesten Bands der Leser mit ihren Hits *
Die Beatles erhielten 115.476 Stimmen
Zum ersten Male fordete die Bravo ihre Leser Ende 1965 auf neben den bliebtesten Filmschauspieler, TV-Stars und Sängerinnen und Sängern auch ihre Stimme für ihre Lieblingsband abzugeben. Diese Entscheidung musste sein, denn seit Jahren verpasste die beliebte Jugendzeitschrift keinen Trend und berichtete bereits seit einiger Zeit regelmäßig über die Beatles, Rolling Stones und anderen Bands, deren BRAVO-Poster jedes Zimmer eines Jugendlichen schmückten.
Wie erfolgreich diese Bands waren lässt sich nicht nur daran festmachen, dass allein für die drei Erstplatzierten mehr als 200.000 Postkarten in der Redaktion in München eingetroffen waren. Am 28. Februar 1966 verriet die Zeitschrift die Sieger der Otto-Wahl, eine Woche später erfuhren die Leser die Zweitplatzierten und Mitte März wurden auch die Künstler preisgegeben, die von den Lesern auf Platz 3 gewählt wurden. Da gab es bei den Beatbands eine echte Überraschung.
Bis zum 2. Mai des Jahres mussten die Beat-Verrückte Jugend auf die kleine Hitliste der 20 beliebtesten Bands des Jahres warten. So lange werden wir die Spannung wohl kaum aufrecht erhalten können und verraten euch die Lieblinge des Jahres sofort!
1. The Beatles
Mit den Alben “Help” und “Rubber Soul” veröffentlichten John, Paul, George und Ringo gleich zweimal Musikgeschichte. Ihre Beliebtheit ist heute nicht mehr nachvollziehbar, hält aber seit 58 Jahren an.
2. The Rolling Stones
Mit drei Nummer 1-Hits in Deutschland “The Last Time”, “Satisfaction” und “Get Off Of My Cloud” der logische 2. Platz für die Band, die bis heute jedes Stadion füllt.
3. The Rainbows
In ganz Deutschland gründeten sich zu dieser Zeit Beat-Bands. Auch, wenn nur wenig über ihre Stadtgrenzen hinaus bekannt waren, so waren jede Band in ihrer Stadt eine gefeierte Institution. The Rainbows schafften den Sprung in die Hitparaden mit “Balla Balla” und so wurden sie mehr als nur die Heroes von Berlin.
4. Herman’s Hermits
Peter Noone und seine Mannen gehörten zu den Beat-Musikern, die man auch durchaus seinen Eltern vorspielen konnte. Sie hatten 1965 keinen Top 10 Hit in Deutschland. In England landeten sie Hits am Fließband. “Mrs. Brown You’ve Got A Lovely Daughter” war neben “I’m Henry The VIII, I Am” eine Nummer 1. Platz 4 für die Lieblingsband vieler artiger Mädchen.
5. The Byrds
Beat-Musik hatte längst auch die Vereinigten Staaten erfasst. Neben den Beach Boys waren 1965 The Byrds die Helden bei den Amerikanern und auch in Deutschland konnte und wollte man die drei Superhits des Jahres nicht überhören: “Mr. Tambourine Man”, “All I Really Want to Do” und “Turn! Turn! Turn!”.
6. Sonny & Cher
Sonny & Cher kamen mit “I Got You Babe” in den Beat Club nach Bremen. Das honorierten die Beat-Fans mit Platz 6.
7. The Lords
Noch eine Band aus Berlin, die 1965 in ganz Deutschland wahrgenommen wurden. The Lords schafften mit ihren beiden Singles “Shakin’ All Over” und “Poor Boy” den Sprung unter die Top 20 in den deutschen Charts.
8. The Beach Boys
Mit “Help Me Rhonda” schaffte es die Band aus dem sonnigen Kalifornien in die Top 10 der deutschen Charts und auch “California Girls” wurde ein Hit. In den USA waren sie, obwohl sie gerade von The Beatles in der Zuhörergunst überholt wurden, immer noch die (Zweit-) Größten. Auffällig ist auch, dass die Shows im US-Fernsehen bereits in Farbe ausgestrahlt wurden. In Deutschland war der Fernseher zu dieser Zeit immer noch ein Luxusartikel vor dem sich Tag für Tag die ganze Familie versammelte.
9. The Governors
The Governors, die sich zu dieser Zeit in Casey Jones & The Governors umtauften, hatten mit “Don’t Ha Ha” einen der großen Beat-Hits des Jahres 1965, in dem bekanntlich abgestimmt wurde. Casey Jones lebt heute in Unna.
10. The Rivets
Endlich, die erste Band aus der deutschen Haupstadt der Beat-Musik aus Hamburg: The Rivets. Natürlich waren sie auch im legendären Star-Club zu Gast. Ihr Sänger Henner Hoier gehörte später zu den Les Humphries Singers und hatte auch als Schlagersänger Erfolg.
11. The Rattles
Achim Reichel, Herbert Hildebrandt, Dicky Tarrach & Co wurden nur Zweiter unter den Hamburger Bands. Trotzdem durften sie 1966 das Vorprogramm der Beatles-Bravo-Blitztournee gestalten. Viele sagen, sie waren live besser als die großen Helden dieser Zeit.
12. The McCoys
Noch eine Band aus den USA. “Hang On Sloopy” war einer der Songs, den fast jede deutsche Beat-Band ins Repertoire aufnahm.
13. The Rackets
The Rackets waren in Deutschland bekannter als in ihrer englischen Heimat. Hier wurde auch ihre erste Single “My Soul” veröffentlicht. Die Band tourte in Deutschland mit den Rolling Stones, The Kinks und The Who.
14. Sam The Sham & The Pharaos
Diese Band aus den USA darf man mit Fug und Recht “One Hit Wonder” bezeichnen. “Wooly Bully” heißt die Nummer, die über Jahre jede Party in Schwung brachte und von tausenden deutschen Beat-Bands gecovert wurde.
15. The Dave Clark 5
In England und den USA gehörten sie zu den Top Bands. In Deutschland waren sie unter den echten Beat-Fans bereits seit Jahren legendär. Der ganz große Hit ließ hier allerdings noch auf sich warten.
16. The Kinks
Platzierung hin, Platzierung her: The Kinks gehörten zu den Heroes der Beat-Generation.
17. The Who
Eine Nummer für sich waren The Who. Alles andere als artig und mit der Hymne einer Generation: “My Generation”. 1965 ausgesprochen erfolgreich, aber noch nicht so kommerziell wie The Beatles und auch The Rolling Stones.
18. The Animals
Noch eine britische Band, die erfolgreich die Charts stürmten. Aus dem Jahr 1965 stammen: “Don’t Let Me Be Misunderstood”, “Bring It On Home to Me”, “We Gotta Get Out of This Place” und “It’s My Life”.
19. The Yardbirds
“For Your Love” hieß der Hit der britischen Band, die zu den Vorbildern vieler deutscher Beat-Bands zählten. Was nicht verwunderlich ist, wenn man einen Blick auf die Bandmitglieder wirft: Dazu gehörten im Laufe der Jahre Eric Clapton, Jimmy Page und Jeff Beck.
20. The Shadows
Waren für die Beat-Generation “ein Relikt vergangener Zeiten”, schließlich waren ihre großen Hits wie “Wonderful Land” oder “Apache” schon über drei Jahre her. Immerhin waren sie auch 1965 nach wie vor “die Schatten” von Cliff Richard und der war auch unter den Beat-Fans in Deutschland nach wie vor angesagt.
Wenn es euch Spaß gemacht hat, werden wir euch in den nächsten Wochen zeigen, wo Cliff Richard unter den Sängern des Jahres gelandet ist und wer der beliebteste Sänger bei den Teens des Jahres 1965 und war.
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