Mit „Clearly Quite Absurd“ veröffentlichen Deep Purple einen ersten Vorboten auf das Jubiläums-Remix-Album Rapture of the Deep – 20th Anniversary Remix, das am 29. August erscheint. Der Song, ursprünglich 2005 erschienen, erhält in der neu gemischten Fassung mehr Raum, mehr Tiefe – und offenbart, wie stilistisch mutig die Band schon damals war.
Roger Glover nennt ihn selbst einen „sehr ungewöhnlichen Deep Purple-Song“ – und hat damit recht. Statt wuchtiger Riffs und halsbrecherischer Hammond-Läufe dominieren hier ruhige Klänge, getragen von Ian Gillans nachdenklichem Gesang, einer Prise Melancholie und melodischer Zurückhaltung. Der Remix bringt Gillans Stimme noch näher ans Ohr, betont gleichzeitig Don Aireys sphärische Keyboardflächen und lässt Steve Morse’ Gitarrenspiel klarer als je zuvor durchscheinen.
In einer Zeit, in der viele Bands auf Nummer sicher gingen, wagten Deep Purple 2005 einen Bruch – und tun es nun erneut mit der Entscheidung, dieses unterschätzte Stück in den Vordergrund zu stellen. Der Remix wirkt dabei nicht wie eine kosmetische Politur, sondern wie ein akustisches Ausrufezeichen: Schaut her, dieser Song war seiner Zeit voraus.
Die B-Seite „MTV (2005 Studio Jam)“ ergänzt den Release um eine rohe, energiegeladene Instrumentalaufnahme. Sie gibt einen spannenden Einblick in die kreative Dynamik der Band während der Rapture-Sessions – spontan, verspielt, virtuos. Don Airey, Steve Morse, Roger Glover und Ian Paice im freien Flug – ein Geschenk für Fans, das Lust auf mehr macht.
Mit dem Erfolg ihres aktuellen Nummer-1-Albums =1 im Rücken beweisen Deep Purple eindrucksvoll: Vergangenheit und Zukunft gehen bei ihnen Hand in Hand – „clearly quite absurd“, und gerade deshalb ziemlich genial.