Axels Bastelkiste! Godzilla in den Helden des Tages, 03.11.1954

Eine Serie vom Besserwisser für angehende Klugscheißer

Er war wohl einer der ersten Protestler gegen Atomwaffen auf dieser Erde. Warum Greenpeace und andere ihn noch nicht zum Ehrenmitglied (ohne Beitrag natürlich) gemacht haben, ist uns ein Rätsel. Kein Rätsel ist sein Geburtsort. Es war ein Kino in Japan am 3. November 1954. Er wurde auch nicht geboren, er wurde “Uraufgeführt”. Sein Name lautet Gojira und ist japanisch. Die westlichen Film-Verleiher machten daraus: GODZILLA.

Herzlichen Glückwunsch Godzilla!

Godzilla wurde aus einem fürchterlichen Anlass heraus erdacht. Ein japanisches Fischerboot gerät in den Fallout eines Atombombentests der Amerikaner, der am 1. März 1954 auf dem Bikini – Atoll durchgeführt wird. Besatzung und Boot werden schwer verstrahlt. Einer der Männer stirbt nach sechs Monaten, sechs von den Fischern sterben später an Leberkrebs. Knapp neun Jahre nach den Atombombenabwürfen auf die japanischen Großstädte Hiroshima und Nagasaki war die Empörung in Japan natürlich groß.

Das Fischerboot hieß (übersetzt) “Glücklicher Drache”. Ob sich der Produzent des ersten Godzilla Films – Tomoyuki Tanaka – von diesem Namen inspirieren ließ, ist nicht bekannt, auf jeden Fall aber wurde sein Monster ein feuerspuckender Drache. Es hätte ja auch eine schleimende Schnecke werden können. Oder so.

In diesem ersten Film war Godzilla richtig böse. Aufgeweckt und aufgeschreckt unter Wasser durch Atombombentests (!), stieg die Riesenechse an Land und konnte durch all des Königs Pferde…..UUUUPS falsches Märchen…Humpty Dumpty passt hier nicht….. und konnte durch all des Militärs Panzer und Kanonen und Starkstromkabel nicht aufgehalten werden. Er vernichtete die japanische Hauptstadt Tokio mit seinem Feueratem, bis ein heroischer Wissenschaftler ihn unter Dreingabe seines Lebens mit einer neuen Waffe erledigte.

Es folgen (bisher) 32 japanische und vier amerikanischen Filme, in denen Godzilla mal gut und mal böse ist. Überwiegend aber rettet das bis zu 118,5 m hohe Riesenmonster (Wer zum Teufel ist auf 118 EINHALB gekommen?) die Erde vor anderen Monstern, Aliens, Robotern und bösen Menschen. Er bekommt sogar Nachwuchs, ausgebrütet aus einem Ei. NEIN, das Baby heisst nicht Urmel.

Ein Deutscher durfte auch mal Godzilla machen. Roland Emmerich schuf 1998 ein Remake des ersten Films. Hier durfte das Urviech New York zerstören. Bei den Kritikern durchgefallen, erspielte der Film das dreifache seines Budgets, nämlich fast 400 Millionen Dollar. Ein Mitglied der Redaktion hat verlautet, den Film mindestens dreimal angeschaut zu haben. Dieser Film wird von Godzilla- Fans als nicht kanonisch (d.h. nicht dazugehörig) erachtet.

Ausgerechnet aber der Godzilla aus diesem Film wurde von der Tier- und Umweltschutzorganisation “Sea Sheperd” als Umriss auf einen ihrer Trimarane (Schiffsname “Gojira”!) aufgemalt. Nach rechtlichen Differenzen wurde das Boot umbenannt in “Brigitte Bardot”.

Mit dem Twist zum Umweltschutz sind wir wieder am Anfang des Artikels. Es soll für heute auch genügen mit der Besserwisserei. Wir machen aber weiter, keine Sorge.

Und seid versichert: Wir sind keine Klugscheisser, wir wissen das tatsächlich alles!