Wingenfelder: Exklusiv-Interview

Die Fury In The Slaughterhouse-Frontleute im Interview zum neuen Wingenfelder-Album “Sieben Himmel hoch”

“Wir spielen worauf wir Lust haben!”

Nach der unglaublich erfolgreichen Revival Tournee mit “ihren Wurzeln” Fury In The Slaughterhouse im vergangenen Jahr, sie die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder zurück in der Gegenwart.

Der Ausfug in die in die Vergangenheit war nicht nur für die Band, sondern auch für viele Rockfans in ganz Deutschland eine Reise in die schönste Zeit ihres Lebens. Die große Party begann mit drei Abenden in der ausverkauften TUI Arena in ihrer Heimatstadt Hannover vor über 35.000 Fans und ihrem Jubiläumsalbum „30 – The Ultimate Best of Collection“, das zu den erfolgreichsten Alben des Jahres 2017 zählte.

Die Frontmänner der Band, die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder, sind zurück bei ihrem aktuellen Projekt Wingenfelder. Am Wochende erscheint ihr neues Album “Sieben Himmel hoch”, das von den Fans schon mit großer Vorfreude herbeisehnt wird. Wir durften bereits ins Album reinhören und finden in der Redaktion täglich neue Lieblingssongs auf einem rundum gelungenen deutschen Pop- und Rockalbum. Über “Sieben Himmel hoch”, die Bands Wingenfelder und Fury In The Slaughterhouse und vieles mehr sprachen wir mit Kai Wingenfelder..

Hallo Kai, danke, dass du ein wenig Zeit für uns genommen hast. Wir haben gerade festgestellt wie schwer es ist, euch in wenigen Sätzen vorzustellen. Schließlich seid ihr bereits mehr als 30 Jahre als Musiker unterwegs. Vielleicht magst du uns kurz helfen…

WINGENFELDER: Moin, Wir sind Kai und Thorsten Wingenfelder. Früher Gesang und Gitarre von Fury und heute auf deutsch „Wingenfelder”. Am 8.6 kommt unser 4tes Album und das ist großartig 🙂

Das war kurz und knapp, danke. Ihr habt ein Jahr mit unglaublichen Erfolgen mit Fury hinter euch. Nun steht wieder der Alltag als Wingenfelder an. Ist es für euch als wenn ihr aus einer Art von Zeitreise-Urlaub zurück an den Arbeitsplatz kommt?

WINGENFELDER: Ach ,Fury war auch Arbeit und Erfolg ist relativ. Wir sind mit unserer kleinen Brüderband sehr glücklich und auch nicht ganz unerfolgreich . 2017 War schön aber 2018 wird’s auch!

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https://www.youtube.com/watch?v=nyjxTUV8sw0

Wir mögen Wingenfelder, weil jeder aus unserer bunten Redaktion mit dieser Musik sehr viel anfangen kann. Bereits der musikalische Vorbote „Mitten im Leben“ hat uns sehr gefallen. Wie kommt man auf Texte wie diesen?

WINGENFELDER: Das frag ich mich auch des öfteren . Eigentlich wollten wir Dancebeats mit Inhalt füllen, auch mit politischen und kritischen Statements. Den Text haben wir in Schweden auf einer Holzveranda mit Fabian unserem Gitarristen zusammen geschrieben.

Gerade ein Song wie „Mitten im Leben“ bedarf auch einer gewissen Lebenserfahrung. Ist das der große Vorteil kein 20-jähriger Musiker zu sein, um so einen Text auch wirklich rüber zu bringen?

WINGENFELDER: ja Erfahrung hilft! Und die Lässigkeit des Alters auch 🙂

Ihr habt ein besonderes Verhältnis zu jungen Leuten. Seit Jahren gebt ihr Konzerte und auch Workshops in Jugendherbergen. Dieser werden auch in diesem Jahr wieder als erste eure neuen Songs live erleben. Was macht ihr da genau?

WINGENFELDER: Wir bringen Kultur an Orte wo sie normalerweise nicht stattfindet. Wir verwandeln den Esssaal von Jugendherbergen für einen Abend in einen Club und spielen mit unterschiedlichen Gästen ein Konzert ohne Umbaupausen zu noch nie dagewesenen Preisen. Dieses Jahr noch 2 mal , mit von Brücken und Daniel Wirtz.

Das ganze ist gekoppelt an Aufbauarbeit und Unterstützung für junge Musiker in Form von Band und Künstlerseminar Weekends und einem Wettbewerb mit Preisen die Sinn machen.

Sucht ihr für diese Konzerte besondere Songs vom Album aus? Welche sind es und warum?

WINGENFELDER: Nein wir spielen worauf wir Lust haben und fungieren als Begleitband für unsere Gäste

Schon sind wir wieder beim aktuellen Album. Der Titel des Albums lautet „Sieben Himmel hoch“. Wie kommt ihr auf diesen Titel?

WINGENFELDER: Wir hatten einen Song der so hieß und fanden das irgendwie passend und schön

Es ist mein persönlicher Lieblingssong vom Album, dessen Aussage lautet: „Hab ein Ziel“. Was wollt ihr mit eurem aktuellen Himmel erreichen? Wo liegt euer Ziel das Album betreffend?

WINGENFELDER: Menschen zu berühren, denn das ist das größte was man als Songschreiber erreichen kann !

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https://www.youtube.com/watch?v=HXTlWjP0MDs

Einzelne Titel aus einem Album herausfiltern, das einem als Ganzes gefällt ist nicht einfach. Möchtet ihr einzelne Titel besonders herausheben?

WINGENFELDER: Nein ! Wir mögen alle 21 !! Deswegen haben wir auch drauf bestanden alle auf dem Album zu haben.

Im berühmten Waschzettel zum Album steht zu lesen, dass „ihr den Zeigefinger anderen überlasst“. Doch habe ich das Gefühl, dass ihr dabei nicht den Finger meint, den man mal in die Wunde legt, um die Hörer des Albums wachzurütteln, über das ein oder andere Thema nachzudenken. Was beschäftigt euch?

WINGENFELDER: Das Land in dem wir leben, die Welt in dem dieses Land liegt und das Universum in dem diese Welt ein kleines Würstchen ist, das wir ,so blöd wie wir sind ,auch noch schneller auslöschen als irgend jemand Scheiße schreien kann. Ansonsten das Glück unserer Familien.

Ihr erzählt auch viele Geschichten. Sind sie erlebt oder einfach nur im Kopf entstanden?

WINGENFELDER: Beides

„Bis nach Berlin“ ist eine Hommage an David Bowie. Ist er euer Held oder gibt es da noch ein paar mehr?

WINGENFELDER: David Bowie ist in diesem Song eher ein Transportmittel, denn eigentlich ist es ein Song zum Thema Migration, aber ohne Zeigefinger. Eine kleine Geschichte von 2 Jungs aus dem Nahen Osten ,die nie die Musik hören durften die sie lieben und für die Berlin ein Ort der Freiheit und Davd Bowie ihr Idol ist . Und sie folgen ihrem Traum übers Meer und Stacheldrahtzäune bis dahin wo mehr Lichter als Sterne sind . Jeder Flüchtling hat eine Geschichte und Stammtischparolen sind keine Lösung.

Spotify & Co führen dazu, dass man nur noch Lieblingssongs hört. Auf der anderen Seite feierte die gute alte Schallplatte ein viel beachtetest Comeback. Die jungen Leute im Team sagen, dass es weniger der viel beschriebene Sound ist, den man erlebt, als vielmehr das Erlebnis ein Album als Ganzes zu Hören. Haben wir etwas Älteren da wirklich einen Vorsprung, Musik zu hören, den die „CD und Stream“-Generation nie erfahren hat?

WINGENFELDER: Man kann sich als Künstler nicht mit einem Song abbilden. Dazu braucht es für unser Musikverständnis ein Album. Und am besten eines wo nicht jeder Song gleich klingt , sondern der Künstler seine ganze Bandbreite austoben kann. Das wollten wir tun und deswegen sinds auch 21 Songs geworden.

Ihr seid in einer Live.Band groß geworden. Wingenfelder gibt es auch seit Jahren live zu erleben. Gibt es da gravierende Unterschiede oder würdet ihr allen Fury-Fans auch einen Besuch bei Wingenfelder empfehlen?

WINGENFELDER: Unbedingt! Die Tour wird großartig und gern mal wen fragen, der uns schon gesehen hat.

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https://www.youtube.com/watch?v=nRnI1ODHSbk

„Sieben Himmel hoch“ wird im Herbst auch live zu erleben sein. Was werden eure Fans und vielleicht auch diejenigen erleben, die durch dieses Interview auf euch aufmerksam geworden sind?

WINGENFELDER: 2 Stunden authentische Songs , Stories , 6 Typen die das lieben was sie tun und denen man auf der Bühne ansieht das sie Spass daran haben. Man sagt uns nach wir hätten viel Energie .

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https://www.youtube.com/watch?v=QdQIk1FWLW8

Wie kommt es, dass Rami Jaffee von den Foo Fighters bei 6 Songs auf eurem Album Keyboards spielt ?

WINGENFELDER: Weil wir uns mögen und er unsere Songs cool fand. Also sind wir nach Paris gefahren und ham beim Keyboarder von Johnny Hallyday einen Tag aufgenommen. Der mag uns jetzt auch 🙂 Es war uns eine Ehre !!

Genau, das war es uns auch mit euch zu sprechen. Ganz gewiss werden wir uns Wingenfelder auch live ansehen. Bis dahin sagen wir wie es sich hier in Norddeutschland gehört: Tschüss.

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