Men Without Hats mit “Safety Dance” in den Song-Geschichten 158

“Safety Dance”, das One Hit Wonder aus Kanada

2. Juni 1983 – Men Without Hats stehen auf Platz 1 der Dance-Charts in den Verteinigten Staaten.
25. Juni 1983, “Safety Dance” steigt auch in die Offiziellen US-Charts ein.
15. August 1983, die Kanadier steigen in die Deutschen Charts ein.
28. August 1983, “Safety Dance” steigt in die Britischen Charts ein.
10. September 1983, der Hit, der am 25. Juni eingestiegen ist, klettert für drei Wochen auf Platz 3 der US-Charts.
12. September 1983, in Deutschland stehen Men Without Hats sogar auf Platz 2.
1. Oktober 1983, “Safety Dance” steht auf Platz 1 der Cash Box-Charts (USA).

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https://youtu.be/1p_BvaHsgGg


Unser heutiger Song des Tages gehört zu den zeitlosen Hits, die einfach nicht älter werden wollen. Anders als diejenigen, die 1983 nach “The Safety Dance” getanzt haben. Am 2. Juni 1983 stand er ganz oben in den Dance-Charts der Vereinigten Staaten und eroberte damals in Windeseile die ganze Welt. Allein, dass er in den Dance-Charts vertreten war, war bestimmten Veteranen der Disco-Musik ein Dorn im Augen, denn nach „Safety Dance“ von der kanadischen Band Men Without Hats pogten die meisten auf der Tanzfläche, obwohl das doch erst ein Tanzstil war, der in den 90er Jahren aufkam. Der Song hatte weder etwas mit Soul, R&B, Disco oder sonst etwas zu tun. Es war ein einfach gute Laune verbreitendes Einzelstück.

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https://youtu.be/jMHSx6VkRyc
The Safety Dance (remix 1982) mit einem Video aus dem Jahr 2017

Die eher dem Rock zugeneigten Fans des Songs, die auch durchaus Gefallen an dem Stück hatten, suchten nach dem tieferen Sinn und fanden Varianten wie eine Metapher für einen Atomkrieg oder wenigstens ein Ruf nach sicherem Sex in den Worten der Band. All diese Entdeckungen werden gern in späten Interviews mit Bandmitgliedern noch verworrener, denn diese suchen sich gerne Fremdworte in Interviews aus, die dann einfach im Raume stehen bleiben, weil sie ohne Nachzuschlagen kaum jemand wirklich versteht.

Stefan Doroschuk zum Beispiel spricht in einem Interview von Nonkonformismus. Wer das Wort auf die Schnelle auseinander dröseln kann, merkt, dass sie mit ihrem Song einfach nur dazu aufforderten, nicht immer der Norm entsprechen zu müssen. Sein Bruder Ivan, der Sänger von Men Without Hats erklärte es im Zusammenhang mit Türstehern und Ordnern, die damals sogar Leute von der Tanzfläche holten, wenn sie sich dort außerhalb der Norm bewegten. Er fügte noch hinzu: „Das passierte sogar ab und zu bei Auftritten, dass Fans einfach bei „Safety Dance“ anfingen zu tanzen und irgendwelche Ordner sie davon abhalten wollten. Dann habe ich von der Bühne aus zugerufen, tanzt, wenn es euch Spaß macht. Ordner waren nie meine besten Freunde!“

Ivan Doroschuk sagte dem Radiosender Boom 97.3 in Toronto: „Der Song wurde wirklich über mich geschrieben, nachdem ich in Ottawa aus einer Bar geworfen wurde. Ich wurde rausgeschmissen, weil ich bei „Rock Lobster“ von B-52 auf die Tanzfläche gestürmt bin. Das nehme ich zumindest an, denn besonders gesprächig waren die Türsteher nicht. Für mich war das der letzte Tag in einer Disco!“

1983 begann MTV immer mehr Einfluss auf die Musik zu nehmen. „Video killed The Radio Star“, wusste die Band Buggles schon ziemlich früh. Um auch da nicht der Norm zu entsprechen, drehte die Band ihr Video in einem kleinen englischen Dorf in Wiltshire. Es hatte mit New Wave, Poppern oder Punkern und allen anderen Erscheinungen der 80er Jahre rein gar nichts zu tun. Das Video erinnert eher von der Kulisse an einen alten Robin Hood-Streifen, im dem die Protagonisten des Videos einen alten Volkstanz aufführen würden.

Also so ganz der Norm und den Vorstellungen der Macher von MTV entsprach das Video in keinem Fall. Aber, was sollten die VJs tun, „The Safety Dance“ war ein Riesenhit und den konnten sie ihren Zuschauern schließlich nicht vorenthalten.

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https://youtu.be/3zUUtf7gOe8
Mit “Pop Goes The World” landeten die Men Without Hats noch einen weiteren kleinen Hit.

Dafür sorgten Men Without Hats in vielen Discos für volle Tanzflächen mit ihrem Hit, der einfach dazu eingeladen hat und es auch heute noch tun, ausgelassen zu tanzen. Das geht bestimmt auch vielen von euch so, ganz egal, ob ihr bereits 1983 danach gezappelt habt oder erst viel später. So kommt es für die „Safety Dance“-Tänzer der ersten Stunde immer häufiger vor, dass man auf Ü 30-Partys, die diesen Hit von Anfang an im Programm hatten, auf der linken Seite Kinder tanzen sieht, die theoretisch die eigenen sein könnten und auch schon offiziell zu den Ü 30 gehören, auf der anderen Seite ein Altersgenosse, der bereits seit gut zwanzig Jahren zu Ü 30 Partys geht.

Was soll man machen?  Ü 40 und Ü 50 Partys gibt es keine und für den Tanztee sind wir dann doch zu sehr Verfechter des Nonkonformismus.

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