Eine Hommage für Jogi Bitter und Pascal “Pommes” Hens
Das Leben ist schon ernst genug. Manchmal.
Und es kann auch sehr seltsam sein…
Es war ein rauher, stürmischer Dienstag Nachmittag, als Beverly den Tattoo-Shop betrat. Lange hatte er sich überlegt, ob und was für ein Motiv er sich stechen lassen sollte. Eine ziemlich schwere Entscheidung, zumal er gerade erst 19 Jahre alt geworden war und seine Eltern, die unglücklicherweise noch in derselben Wohnung wie er wohnten, eigentlich strikt dagegen waren. Außerdem begann seine Karriere als Top-Model gerade so richtig durchzustarten und Tätowierungen, insbesondere in der Steißbein-Gegend, waren für gewagtere Kleidung manchmal ein bisschen kritisch oder mussten sogar wegretuschiert werden.
Aber der Entschluss stand fest: Er wollte einen Schriftzug – „Für Mutti“ – in altdeutscher Schrift, um sich von den Nachbarsjungen in Mexico City abzuheben, und darunter ein Superman-Logo mit tribalartigen Schwingen, Schlangen und Totenköpfen (denn Mutter war nicht mehr bei bester Gesundheit). Er nannte das Motiv „Superma’am“.
Man kann sich seine Verwunderung vorstellen, als er dort seine Top-Model-Freunde Cindy und Jennifer traf, die sich ebenfalls tätowieren lassen wollten – und sich sogar ein identisches Motiv ausgesucht hatten! Und damit nicht genug: Zufällig war auch Mandy dort, ebenfalls ein Topmodel, der aber eigentlich in Tihuana lebt und nur zufällig wegen eines Verkaufsseminars für Nudisten in der Hauptstadt verweilte. Und das Unglaubliche war: Auch er hatte sich eine identische Arschgeweih-Tätowierung ausgedacht! War das ein Hallo! Schnell schloß man Freundschaft, und die vier jungen Burschen konnten es kaum fassen, daß alle auch noch denselben Nachnamen hatten: Macho – was äußerst ungewöhnlich ist, denn selbst in Mexico City haben kaum mehr als 6 Millionen Einwohner diesen wunderschönen Namen!
Das konnte alles kein Zufall sein! Und deshalb beschlossen die vier – was die einzig logische Folge sein konnte – eine Band zu gründen. Es war die Geburt einer neuen Supergruppe, entstanden aus der Magie des Augenblicks und bereit, binnen kürzester Zeit die Arenen dieser Welt im Sturm zu erobern:
MISTER MACHO Y LOS MUCHOS MACHO MUCHACHOS
Und was lag dann näher, als diesen Siegeszug im fernen Deutschland zu starten? Und man war sich sofort einig, sich dort in Hamburg niederzulassen, der einzige Ort in Europa, von dem bekannt war, daß es dort Strom und fließendes Wasser geben würde! Und so war dann auch das Thema des ersten Hits schnell gefunden, ja geradezu folgerichtig: Handball!
Was hätte es auch sonst für 4 mexikanische junge Topmodels in der Fremde geben können?
Mister Macho Y Los Muchos Macho Muchachos sind:
Jenny Macho (voc) alias Lotto King Karl
Cindy Macho (voc/keys) alias Vince Bahrdt
Mandy Macho (git/bass) alias Sami Khatib (manchmal auch Benno Dangmann)
Beverly Macho (git) alias Jörn Heilbutt (manchmal auch Boris Bachmann)