Wir erinnern mit Bobby Goldsboros “Honey” an den 200. Nummer 1-Hit der US-Charts. Es werden Neider gewesen sein, die diesen Hit zur “schlimmsten Schnulze aller Zeiten” erkoren haben. Es ist ein wunderschöne Schnulze.
Bobby Goldsboro – Honey
18. Januar 1941, Bobby Goldsboro kommt in Marianna, Florida, USA, zur Welt.
30. Januar 1968, Bobby Goldsboro nimmt den Song “Honey” auf.
13. Februar 1968, “Honey” wird veröffentlicht.
13. April 1968, Bobby Goldsboro landet mit “Honey” den 200. Nummer 1 Hit in den Vereinigten Staaten.
23. April 1968, der Hit steigt in die Britischen Charts ein.
4. Mai 1968, “Honey” klettert auf Platz 1 in Australien.
1. Juni 1968, “Honey” steigt in die Deutschen Charts ein.
15. Juni 1968, “Honey” steigt in die Niederländischen Charts ein. Am selben Tag klettert der Hit auf Platz 1 in Irland.
17. Juni 1968, auch in den Norwegischen Charts ist Bobby Goldsboro vertreten.
21. Juni 1968, “Honey” kletter auf Platz 1 in Neuseeland.
6. Juli 1968, nun ist der Hit auch in den Belgischen Charts vertreten.
15. Juli 1968, der Hit steigt in die Österreichische Hitparade ein.
3. September 1968, Bobby Goldsboro veröffentlicht das Album “Honey”.
“Honey” ist einer der traurigsten Popsongs aller Zeiten. Für viele Kritiker ist er auch der schlechteste Song aller Zeiten. Vor 55 Jahren stand das Lied an der Spitze der US-Charts und eroberte anschließend die ganze Welt.
Am 7. April 1968 (lt. deutscher Wikipedia 13. April) kletterte Bobby Goldsboro auf Platz 1 der Billboards Charts mit seinem Titel „Honey“. Damit wurde der Country-Song der 200. Spitzenreiter der offiziellen Pop-Charts.
Für viele junge Menschen der Vereinigten Staaten war es eine Katastrophe, dass eine derartige Schnulze diese Jubiläumsauszeichnung für sich beanspruchen durfte. Andere Bürger des Landes konnten es nicht fassen, dass eine solche Platzierung überhaupt zum Thema werden konnte, denn für sie gab es nur das eine Thema zu dieser Zeit: Die Ermordung von Dr. Martin Luther King. Dennoch ist selbst im Wikipedia Artikel über diesen Song zu lesen, dass der Zeitraum, in dem „Honey“ auf Platz 1 stand, damit endete, dass Robert Kennedy ermordet wurde.
Geblieben ist, dass für viele US-DJs „Honey“ und Musik-Kritiker als einer der schlechtesten Songs aller Zeiten gilt. CNN-Mitarbeiter rühmt sich im Jahr 2006 sogar mit der Aussage, dass „Honey“ der „schlechteste Song aller Zeiten“ ist.
Was war und ist das Besondere an dem Song, der nun seit über fünf Jahrzehnten immer wieder mit Häme überschüttet wird? Ganz sicher ist diese fast schon kitschige Stimmung, die „Honey“ prägt, sehr nah an den Gefühlen, die einen Menschen einnehmen, wenn es um den Verlust eines geliebten Menschen geht. Auch das Beispiel mit der kleinen Pflanze, die nun zu einem prächtigen Strauch herangewachsen ist und den Trauernden an die große Liebe erinnert, wird ganz sicher in der Realität täglich vorkommen.
Geschrieben hat „Honey“ der Texter Bobby Russel, der für sein Lied „Little Green Apples“ mit einem Grammy ausgezeichnet wurde und für Elvis Presley u.v.a. Stars der 60er Jahre komponierte. Auf die Idee zu „Honey“ kam er in einem stillen Augenblick in seinem Garten, als er sich seine Pflanzen anschaute und an einem Strauch hängen blieb, den er als kleinen Setzling vier Jahre zuvor gepflanzt hatte. Er war so groß geworden, dass ihm die Geschichte des Mannes einfiel, der gegen seinen Willen einen Strauch mit seiner Frau gepflanzt hatte. Nachdem sie stirbt, bleibt sein Blick immer wieder an genau diesem Strauch hängen und erinnert ihn an die gemeinsame unvergessliche Zeit.
Als erstes nahm Bob Shane vom Kingston Trio “Honey” auf. Es war eine einfache Produktion, die kaum beachtet wurde. Auch der etablierte Sänger Bobby Goldsboro sollte „Honey“ für ein Album aufnehmen. Er spürte das Potenzial des Songs und machte mit seinem Produzenten eine Schnulze voller Geigen aus dem Lied. „Ich denke, Honey ist ein sehr emotionales Lied“, erklärte Bobby Goldsboro dem britischen Musikmagazin New Musical Express, „aber es ist auf keinen Fall ein krankes Lied oder gar ein Todeslied. Eigentlich erzählt der Song doch nur die Geschichte von einem Mann, der sich an kleine Dinge erinnert, die passiert sind, während seine Frau lebte. Für mich ist das überhaupt nicht krank!”
Es gibt auch eine Version von Peter Alexander, die er in dem Film “Die Lümmel von der ersten Bank, Teil 2” gesungen hat.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Wenn Musik Gefühle berührt, eine Träne fließt, dann darf ein Lied gerne kitschig sein. Denn es kann dann trösten. Ein wenig Menschlichkeit sollten wir uns einfach erhalten und von niemandem verbieten lassen.
Wir lieben Schnulzen!
Zum 80. Geburtstag von Bobby Goldsboro wollten wir euch noch einige weitere Hits des Sängers gönnen. Die bleiben natürlich auch weiterhin Teil dieser Song-Geschichte. Auch wenn er in Deutschland mit “Honey” ein One Hit Wonder war, so landete er in den USA zahlreiche weitere Hits.
Seinen ersten Top 10-Hit in den US-Charts verbuchte er mit dem Titel “See The Funny Little Clown” bereits im Jahr 1963.
“Little Things” wurde 1965 auch in vielen anderen Ländern ein Hit.
Der zweite Erfolg des Jahres 1965 war die Geschichte über “Voodoo Woman”.
Mit “It’s Too Late” startete Bobby Goldsboro ins Jahr 1966.
Wie man schon an den Videos erkennen kann, hatte Bobby Goldsboro sogar eine eigene Show in den USA. Er war auch in Las Vegas ein häufiger Gast und konnte noch viele weitere kleine Hits nach “Honey” landen. 1970 war “Watching Scotty Grow” sehr erfolgreich in den Charts vertreten.
Der größte Erfolg nach seinem Millionenhit “Honey” wurde “Summer (The First Time)” im Jahr 1973.
Mit seinem Titel “Marlena” konnte Chris Roberts 1973 einen Hit landen.
Mit “Hello, Summertime” war Bobby Goldsboro 1974 in den britischen und australischen Charts vertreten.
Thank you for the music, Bobby Goldsboro und alles Gute im neuen Lebensjahr.
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