Am 30. Mai 1970, am Tag der 13. Ausgabe der ZDF-Hitparade, gehörte die damals 16-jährige Sängerin Ramona zu den Neuvorstellungen mit ihrem Titel “Du, ich brauche was und das bist du”. Sie entsprach genau dem Typ, den die Redaktion der Sendung wollte. Sie war attraktiv, jung und fröhlich! Dazu schrieb ihr Chris Andrews einen Song auf den Leib, der einfach gut zu ihr passte. Die Zuschauer wählten sie zweimal wieder und im Juli wurde sie von Dieter Thomas Heck sie mit den Worten verabschiedet : Sie war dreimal dabei und darf nicht wiedergewählt werden.
Die Tochter einer Deutschen und eines amerikanischen Soldaten wuchs bei Pflegeeltern in Hanau auf, die ihr Gesangstalent früh erkannten und förderten. Den Schallplattenvertrag erhielt sie, nachdem sie bei einem Talent-Wettbewerb in Frankfurt/M. gewonnen hatte. So kam sie im Dezember 1970 erneut nach Berlin, um ihre zweite Single, “Alles was wir woll’n auf Erden”, die ihr Produzent Horst Heinz Henning selbst geschrieben hatte, vorzustellen.
Dieser Schlager übertraf noch den Erfolg der Debüt-Single. Sie schaffte es nicht nur auf Platz 1 der ZDF-Hitparade, sondern auch den Sprung in die deutschen Charts. Ramona und Chris Roberts waren die jungen Stars der Hitparade, die Erfolgsproduzent Karl Spiehs für seine Komödie “Tante Trude aus Buxtehude” auswählte, um neben Rudi Carrell, Ilja Richter und Theo Lingen noch zwei weitere Publikumsmagneten für seinen Film zu bieten.
Wenn im oberen Video von einem “One Hit Wonder” der 70er Jahre gesprochen wird, dann werden die Redakteure der Sendung zu jener Zeit noch nicht auf der Welt gewesen sein. 1971, 1972 und 1973 zählte die Sängerin zur Top 10 der BRAVO-Leser bei der Otto-Wahl. Schlager Nummer 3 “Jeder ist nur eine Hälfte” wurde aus der ersten Langspielplatte ausgekoppelt.
Im Dezember 1971 war die attraktive Sängerin wieder zu Gast bei Dieter Thomas Heck und behauptete “Lieber dich und kein Geld”. Das war ein Titel, den Michael Holm und Ralph Siegel produziert hatten. Wie bereits bei ihren ersten beiden Auftritten in der ZDF-Hitparade, war sie auch mit diesem Lied drei Mal dabei.
Im Juli 1972 war die Konkurrenz in der ZDF-Hitparade so stark, dass sie sich mit “Liebe ist für alle da” nicht platzieren konnte. Eventuell hatte ihr Produzent auch längst die weitere Karriere seiner Sängerin im Kopf.
Der nächste Song “Wenn du gehst” überraschte die treuen Fans, denn der fröhliche Wirbelwind zeigte sich erwachsen. Schließlich wurde die Sängerin 1972 ja auch achtzehn Jahre alt.
Im Juni 1973 stellte die Sängerin ihre neue Single “Das weiß der Himmel allein” in der ZDF-Hitparade vor. Die junge Frau durfte im Juli wiederkommen, die Zuschauer wählten sie auf Platz 4.
Die nächste Single “Mama, du tanzt nie Rock’n’Roll” schrieb das Erfolgsteam Werner Scharfenberger und Michael Kunze, der den Schlager auch produzierte. Der Song wurde auf dem neu gegründeten Schallplattenlabel von Ralph Siegel, Jupiter Records, veröffentlicht.
Ralph Siegel produzierte den von Werner Scharfenberger und Michael Kunze geschriebenen Schlager “Oh, wie so wundersam” aus dem Jahr 1974. Ein typischer Schlager dieser Zeit, der nicht unbedingt zu der jungen Frau passte.
Der Titel “Käme doch einmal ein Seemann”, der ebenfalls noch 1974 veröffentlicht wurde, ist nicht einmal auf YouTube zu finden. Er floppte wie alle bisherigen Schlager auf dem Jupiter Label. Mit keinem der damaligen Titel schaffte sie es noch einmal in die ZDF-Hitparade.
Aus dem Teenager Ramona war längst eine attraktive junge Frau geworden, als sie 1975 als Ramona Wulf “Sugar Candy Kisses” veröffentlichte. Es war die deutsche Version des Mac & Katie Kissoon-Hits. Endlich hatte Michael Kunze ihr einen passenden Titel angeboten.
Als Ramona Wulf diesen Schlager aufnahm, gehörte sie bereits zum Trio Silver Convention. Zusammen mit Linda G. Thompon und Penny McLean stürmte sie mit “Fly Robin Fly” auf Platz 1 der US-Amerikanischen Charts. Die drei Damen feierten weltweit riesige Erfolge.
Bisher haben wir in unserer Serie der frühen ZDF-Hitparadenstars folgende Kolleginnen und Kollegen von Ramona porträtiert.
Ausgabe 1: Anna-Lena
Ausgabe 2: Kirsti
Ausgabe 3: Frank Farian
Ausgabe 4: Graham Bonney
Ausgabe 5: Peter Orloff
Ausgabe 6: Michael Holm
Ausgabe 7: Vicky Leandros
Ausgabe 8: Christian Anders
Ausgabe 9: Dorthe Kollo
Ausgabe 10: Ray Miller
Ausgabe 11: Peter Maffay
Ausgabe 12: Tony
Ausgabe 13: Ramona