Raimund Harmstorf in den Menschen des Tages, * 07.10.1939, † 03.05.1998

Durch seine Rolle als Wolf Larsen in dem Vierteiler “Der Seewolf” wurde Raimund Harmstorf 1971 über Nacht zum Star. Er kam am 7. Oktober 1939 in Hamburg zur Welt und starb am 3. Mai 1998. In wahren Leben war er allerdings kein so “harter Hund” wie in seiner Paraderolle.

Erinnerungen an Raimund Harmstorf

Mit seiner Rolle in “Der Seewolf” und einer legendären Szene wurde er an den vier Adventssonntagen im Jahr 1971 zum Star. Es geht natürlich um die Szene nach einer Schlägerei, als der Hauptdarsteller mit bloßer Hand eine Kartoffel zerdrückte. Das war Gesprächsstoff auf allen Schulhöfen.

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https://youtu.be/cZJVTnqExos


Der Erfolg vom “Seewolf” war so groß, dass auch der internationale Film auf den Schauspieler aufmerksam wurde. So spielte er in “Nobody ist der Größte” den Gegenspieler von Terence Hill.

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https://youtu.be/V9bnJsJqLSI


Diesen Gegenspieler wollte auch Bud Spencer haben. In “Sie nannten ihn Mücke” duellierten sich die beiden Stars der 70er Jahre beim Armdrücken.

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https://youtu.be/KJWd0Dxu56U


1976 war Raimund Harmstorf erneut Held eines Weihnachts-Vierteilers. In “Michael Strogoff”, der auf dem Jules Verne-Roman “Der Kurier des Zaren” basiert, spielt er den russischen Rittmeister. Erfolgreich war auch die Titelmelodie der Mini-Serie, “Nadia’s Theme” von Vladimir Cosma.

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https://youtu.be/yDeP_ADBBls


In der von Gustl Bayerhammer inszenierten TV-Show “Wunderland” sang Raimund Harmstorf zusammen mit Hans Clarin “Asterix und Obelix”.

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https://youtu.be/1X0s4XZiWNQ?t=563


Unvergessen bleibt Raimund Harmstorf auch in Bad Segeberg. 1976 und 1979 war er das Zugpferd bei den Karl-May-Festspielen. Es gibt sogar ein Video der 1979er Inszenierung von “Old Firehand”.

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https://youtu.be/8yj5q2ywa8w?t=1070


Auch in der “Schwarzwaldklinik” war Raimund Harmstorf für einige Episoden als der Cousin von Professor Brinkmann zu sehen. Dort sorgte er für mächtig Aufregung.

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https://youtu.be/moHToySRe_M


Der TV-Star liebte das klassische Theater, das Spiel vor Menschen. Auch für eine Verfilmung des “Götz von Berlichingen” stand er gern parat.

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https://youtu.be/awOPflsg-Rk


Anders als in seinen Rollen war Raimund Harmstorf im wahren Leben eher sensibel. Wikipedia widmet seinem Tod einen ausführlichen Abschnitt, den wir an dieser Stelle zitieren:

Die Polizei und der Enthüllungs-Reporter Günter Wallraff sehen einen Teil der Schuld an Harmstorfs Tod bei den Medien, allen voran der Bild-Zeitung. Am 2. Mai 1998 berichtete diese unter der Schlagzeile „Seewolf Raimund Harmstorf in der Psychiatrie“ über die Krankheit des Schauspielers und dass er mit aufgeschnittenen Pulsadern von der Polizei aufgefunden worden sei. Daraufhin sei er in die Psychiatrie gebracht worden. Seine Lebensgefährtin (Staeb) berichtete, dass Harmstorf zunächst zur Meldung der Bild-Zeitung gesagt habe: „Das muss ein schlechter Scherz sein“ und dann: „Das ist mein Todesurteil.“ Nach dem Bericht wurde das Haus von Harmstorf von Reportern belagert. Ein Vertrauter der Familie sagte dazu: „Der Besuch der Journalisten war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.“ In der darauffolgenden Nacht starb er durch Suizid auf seinem Bauernhof in Selbensberg.

Der Bericht der Bild-Zeitung war insofern nicht korrekt, da Harmstorf – offenbar ausgelöst durch Medikamente gegen Parkinson – an Wahnvorstellungen und Angstzuständen litt und mit Tabletten einen Suizidversuch unternommen hatte (die Staatsanwaltschaft bestätigte das). Daraufhin hatte er sich selbst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Berichterstattung der Bild-Zeitung und daraufhin erscheinende Reporter lösten in Harmstorf etwas aus, das ihm den Lebensmut nahm, woraufhin er sich das Leben nahm. Die Polizei bestätigt das: „Es liegen Erkenntnisse dahingehend vor, dass ein Mitauslöser für den Suizid in der Medienberichterstattung des vergangenen Samstags zu sehen ist.“ Günter Wallraff ging noch einen Schritt weiter und sagte: „Den Schauspieler Raimund Harmstorf hat BILD auf dem Gewissen.“

Harmstorfs Grab befindet sich auf dem Friedhof in Bad Oldesloe, dem Herkunftsort seines Vaters, in dem er auch selbst mehrere Abschnitte seines Lebens verbrachte und eine Straße nach ihm benannt wurde.

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