Am 9. September 1941 kam Otis Redding in Dawson, Georgia, USA, zur Welt. Den größten Erfolg seiner Musikerkarriere durfte er nicht mehr erleben. Er starb am 10. Dezember 1967 bei einem Flugzeugabsturz. Drei Tage zuvor nahm er den Song “The Dock Of The Bay” auf. Es wird der größte Hit seiner Karriere.
Otis Redding – “(Sittin’ On ) The Dock Of The Bay”
8. Januar 1968, Stax Records veröffentlicht “The Dock Of The Bay”.
27. Januar 1968, der Song steigt in die US-Charts ein.
21. Februar 1968, der Hit steigt in die Britischen Charts ein.
11. März 1968, Otis Redding wird für seinen Song “(Sittin’ On) The Dock Of The Bay” drei Monate nach seinem plötzlichen Tod mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.
16. März 1968, “(Sittin’ On) The Dock Of The Bay” klettert auf Platz 1 der US-Charts
1. April 1968, der Hit steigt auch in die Deutschen Charts ein.
9. September 1941, Otis Redding kommt in Dawson, Georgia, USA, zur Welt.
7. Dezember 1967, Otis Redding nimmt “The Dock Of The Bay” auf.
10. Dezember 1967, Otis Redding und fünf seiner Musiker kommen bei einem Flugzeugunglück ums Leben.
Tiefe Trauer herrschte am 10. Dezember 1967 bei vielen Teenagern in den Vereinigten Staaten, als die Nachricht im Radio zu hören war, dass Otis Redding bei einem Flugzeugabsturz um Leben gekommen ist. Warum? Der 26-jährige Sänger war anders als viele andere. Er war mal aggressiv wie James Brown und mal so wunderbar sentimental wie Sam Cooke.
Er war der aufstrebende Star des Soul und des Rhythm’n’Blues. Für viele war er schon „The King Of Soul“ in Anlehnung an „The King Of Rock’n’Roll“. Denn er war für die farbigen Jugendlichen der 60er ein ähnliches Idol wie der frühe Elvis Presley für die Jugendlichen der 50er Jahre, die sich ebenfalls nach einem neuen Idol gesehnt hatten, das so war wie sie selbst. Das alles war nun von einer Sekunde auf die andere zu Ende, den Titel „The King Of Soul“ trägt Otis Redding noch heute.
Sein Vater, ein Baptistenprediger, förderte das musikalische Talent seines Sohnes von früh auf. So sang er bereits in früher Jugend im Kirchenchor. Mit 15 Jahren besuchte er die Highscool in Macon (Georgia). Das Besondere an dem Ort war, dass Little Richard hier geboren und aufgewachsen ist und dem ganzen Ort „seinen Rock’n’Roll-Virus“ verpasst hatte. Alle liebten „Lucille“, „Good Golly Miss Molly“, „Tutti Frutti“ und die vielen anderen Songs des berühmtesten Sohns der Stadt. Auch Otis Redding bekannte in vielen Interviews, dass Little Richard und Sam Cooke seine Idole waren, denen er nacheiferte und an deren Songs er seine Kompositionen anlehnte.
„Otis war ein Musikbesessener, einer von denen, die immer hundert neue Ideen mit sich herumtragen“, beschrieb Steve Cropper den faszinierenden Musiker, mit dem er die Monate vor seinem Tod Songs für ein neues Album aufgenommen hatte, „meine Aufgabe bestand zunächst darin, diese Ideen in Texte umzusetzen. Jeder Text war ein persönliches Erlebnis von Otis. Das gilt auch für ‘The Dock Of The Bay’. In diesem Song hat er sein persönliches Ziel beschrieben, dass er raus aus Georgia wollte, um in San Francisco täglich Musik machen zu können. Genau das hatte er in seiner Karriere bereits geschafft!“
Drei Tage vor seinem Tod nimmt er “The Dock Of The Bay” auf
Steve Cropper war bereits dabei, das Album fertigzustellen, von dem er sich ganz sicher war, dass es den endgültigen Durchbruch für Otis Redding bedeuten sollte. Nun kam es anders. Den Rest des Jahres arbeitete er wie besessen daran, dem Vermächtnis seines Schützlings und Freundes gerecht zu werden. Beim persönlichsten aller Songs „(Sittin’ On ) The Dock Of The Bay“ fehlte eigentlich eine Strophe. Bei den Aufnahmen hatte Otis Redding diese gepfiffen. Genau so mischte der Produzent den Song ab. Er war sich sicher, dass diese Melancholie den Menschen gefallen würde und es so viel besser wäre, als eine weitere Strophe durch jemand anderes singen zu lassen.
Am 8. Januar erschien das Album „The Dock Of The Bay“ mit dem gleichnamigen Song, der wenig später als Single ausgekoppelt wurde. Man musste kein Fan der Musik von Otis Redding sein, um zu erkennen, dass dieser Song etwas ganz Besonderes darstellte. Weltweit ging Otis Redding mit diesem musikalischen Vermächtnis in die Charts. In den Vereinigten Staaten war er der erste Künstler, der posthum Platz 1 der Single- und Album-Charts erreichte.
Auch das Album mit neuen Titeln und den großen Erfolgen der vergangenen Jahre stieß über die Grenzen der USA hinaus auf offene Ohren. Am 23. Juni 1968 stand das Album auf Platz 1 der britischen Charts. Bis heute hat das Album Kult-Charakter und gehört zu den vielgesuchten Sammlerstücken auf allen Plattenbörsen und Flohmärkten. Der Song „Sittin’ On The Dock Of The Bay“ ist ein Stück Musikgeschichte eines Sängers, der viel zu früh von uns gegangen ist, der aber durch dieses Lied immer weiter leben wird.